Eines vorab, weil mein Statement sonst etwas harsch wirken mag: Mach vielleicht mal einen neutralen Selbsttest zum Thema Depression oder sprich mit deinem Hausarzt darüber, so etwas kann auch völlig unabhängig von einem Hund entstehen oder vorhanden sein und ist eine ernstzunehmende Sache!
Wenn du keine haben solltest:
Ich hatte erst letzte Woche ein Gespräch mit einer Tierärztin, die ihren ersten eigenen Hund seit Kurzem hat. Sie sagte selbst, dass sie sich nicht hätte vorstellen können, wie einschneidend diese Veränderung ist, obwohl sie sehr vieles über Hunde weiß und ihn jederzeit problemlos aufschneiden könnte.
Wir haben das Thema Hund 2 Jahre lang geplant und umgesetzt, inklusive Umzug deswegen und dennoch haben wir die Veränderungen unterschätzt. Wenn es nach meiner Frau gegangen wäre, hätten wir den Hund in den ersten 2 Wochen wieder abgegeben. Wir hatten bis dahin ein sehr ruhiges, sehr freies Leben, jetzt ist da ein Tier, das mindestens regelmäßig Essen und Gassi gehen muss. Mehr als einmal habe ich von anderen Hundehaltern gehört "Tiere geben so viel zurück". Ich habe dann immer gefragt: "OK, wann fängt das an?"
Inzwischen kann ich für mich sagen "ungefähr nach 3 Monaten". Und zwar nicht unbedingt, weil sich der Hund so toll entwickelt - nur ein Wort: "Pubertät". Bei uns war eine Herausforderung, dass gesundheitlich bedingt das gesamte Hundethema (Gassi, Erziehung, Tierarztbesuche...) bei mir gelandet ist. Das war ungeplant ein wenig viel Last auf einem allein, allerdings hatte ich dadurch extrem viel Gelegenheit, sehr schnell sehr viel zu Lernen. Das hat dazu geführt, dass ich jetzt sehr viel besser mit dem Tier zurecht komme als meine Frau.
PS zum Thema Geruch: Dank Homeoffice haben wir uns einander hinsichtlich Geruch schnell angenähert...
Was ich damit sagen will: Vermeiden oder Last ungleich verteilen ist ganz sicher keine Lösung für dein Problem! "Rumheulen" hilft da nix, wenn es dazu führt, dass dann dein Mann mehr macht, seine Beziehung stärker wird und du dich noch mehr ausgegrenzt oder überfordert fühlst. Geh das Thema aktiv an, reiß dich zusammen und mach´ deinen Job! Klar geplante feste Abläufe und Verantwortlichkeiten können dabei helfen.