Nächste Woche wird Carlo bereits ein Jahr - die Zeit ist uns nur so davon gelaufen. Und die Pupertät war dabei unser kleinstes Problem. Aktuell steckt er mitten drin und ist noch so richtig Junghund.
Mit acht Monaten wurde beidseits eine schwere HD festgestellt. Das war ein Schlag ins Gesicht. Vor allem in der Schwere und mit der Problematik.
Er hatte fast alle Symptome und war ein HD-Hund wie aus dem Lehrbuch.
Mit der bitteren Konsequenz, dass ich mit 9 1/2 Monaten an beiden Gelenken eine Denervierung habe machen lassen.
Aktuell entwickelt er sich sehr gut, wenn man es nicht weiß, sieht man nichts. Er hat gut Muskulatur aufgebaut, bewegt sich viel und gerne und das schmerzfrei. Ihm fehlt noch etwas Stabilität, aber kein Vergleich zu vorher.
Aber es hat mich kein Hund zu Lebzeiten so viele Tränen gekostet. Jetzt bleibt die Frage, was mache ich mit so einem Hund? Dass er nicht in den Sport geht, ist selbstverständlich, aber allein ihn im Alltag auszubremsen - ein Ding der Unmöglichkeit.
Ich versuche nicht allzu sehr Helikopter-Mutti zu sein und mir bewusst zu machen, dass es vor allem um Lebensqualität geht. Niemand kann mir sagen, wie lange seine Hüften halten, er ist jung, er will was tun und er kann nicht nur fährten gehen. Auch wenn er das gerne macht. Also joggen, wandern, spielen wir, machen Nasenarbeit und eine furchtbar schlechte Unterordnung (will er nicht, oder kann er nicht?) und ich würde doch gerne nächstes Jahr eventuell die BH machen.
Auf jeden Fall ist er ein verzogenes Nesthäkchen, der glaubt, das Leben ist eine einzige Party. Und da ich mit meinen Sportambitionen auch so einiges an Disziplin habe sausen lassen, genießt er sein Prinzen-Dasein in vollen Zügen.
Er ist glücklich, das alleine zählt.
Und ich würde immer wieder operieren lassen. Das habe ich keinen Tag betreut.