Hallo,
Ich bin Besitzer eines Schäferhundes der im nächsten Monat 2 Jahre alt wird.
Ich bin allein Lebend und mein Hund lebt natürlich mit mir in einer 3 Zimmer Wohnung aber ab und zu gebe ich ihn für ein oder zwei Tage zu meiner Mutter die in einem Haus wohnt mit großen Garten.
Anfangs habe ich Ihn noch vor der Arbeit zu meiner Mama gebracht aber seit einem guten Jahr bleibt er allein in der Wohnung und benimmt sich ganz gut, er scheint ganz gut zurecht zukommen.
Der Alltag sieht wie folgt aus.
6:00 : Aufstehen.
6:15 : Gassi gehen bis 6:40.
7:00 : In die Arbeit fahren.
12:00 : Meine Mittagspause nutzen um mit Ihm Gassi zu gehen.
12:30 : wieder in die Arbeit fahren.
15:00 Feierabend.
Und je nachdem wie fertig ich bin gehe ich entweder direkt Gassi oder ich entspann mich erstmal eine Stunde und gehe danach eine große Runde Gassi. Wenn ich kein Training hatte dann ging ich abends nochmal eine große Runde Gassi.
Meine Gassi runden waren mit und ohne Beißwurst, wenn ich die Beißwurst dabei hatte, nach der er übrigens verrückt ist, machte ich kleine Unterordnungseinheiten von 10min und er bekam diese als Belohnung.
Di, Do und Fr
hatte!! ich Hundetraining von 19:00 Uhr bis Teilweise 22:00 Uhr und ab und zu am Samstag oder Sonntag da ging es aber dann den ganzen Tag.
Ich war ca. ein 1/2 Jahr im Hundetraining aber aufgrund dessen das ich zurzeit selber Privat Weiterbilde und an einem Projekt arbeite habe ich nicht mehr die Zeit am Training teilzunehmen.
Mittlerweile war ich schon ein halbes Jahr lang nicht mehr im Training.
Die Trainingsgruppe bestand aus 8 Leuten, jeder mit einem Schäferhund und die meisten waren Diensthundeführer.
Das Training hat mich viel spaß gemacht, wir haben von Unterordnung bis hin zum Schutzdienst und Suchen alles gemacht, ich konnte mit meinem Hund natürlich nicht an allem Teilnehmen da er in der Ausbildung noch nicht soweit war aber Unterordnung und ruhe im Schutz war machbar. Suchen war die stärke meines Hundes wenn auch nur mit Futter und nicht mit Schießpulver wie die anderen Hunde aber er war sehr flott dabei
Auch haben wir Gruppen Unterordnungseinheiten durchgeführt was der Sozialisierung helfen sollte und das hat auch eine menge spaß gemacht.
In der Zeit habe ich einiges gelernt und mein Hund hat sich gut entwickelt und er kann mittlerweile;
Fuß gehen
Sitz
Platz
Liegen
Stehen
Laut
Sitz/Platz/Stehen im Stand sowie im Gehen
Pfote
Zurück laufen (Rückwerts gehen)
Hier(zu dir laufen und vor dir, Sitz ausführen)
Pack (Aufforderung zu schnappen)
Garage (Zwischen die Beine laufen und wenn nötig weiter laufen oder Sitz,Stehen,Platz ausführen)
Rauf(Auf Objekt springen oder wenn man die Hand ausstreckt sich mit den Pfoten an der Hand halten und auf zwei Beinen stehen)
Schau da(Ihn aufmerksam machen das dort etwas besonderes ist)
Pass auf( Signalisieren das Gefahr drohen könnte), (In Training sah das so aus das der Ausbilder sich aus dem dunklen nähert und der Hund sollte diesen durch Bellen verschrecken)
Such
Mittlerweile funktioniert einiges nicht mehr so gut da ich dieses einfach nicht mehr ausreichend Trainiert habe aber dies war nur ein Hobby für mich und natürlich auch nur etwas um meinem Hund etwas zu bieten.
Jetzt kommen wir aber zu den Problemen welche mich langsam verrückt werden lassen.
Seit ich ihn als Welpe besitze, hat er schon immer stark auf andere Hunde reagiert. Starkes Bellen, ziehen und pöbeln.
Dies hat sich in keinster Weise verbessert.
Im Training war das anfangs auch ein Problem aber hat sich gebessert und auch wenn er immer noch am liebsten zu den Hunden hinmöchte hat er gelernt bei mir zu bleiben.
Draußen sieht es ganz anders aus. Egal ob klein oder groß, laut oder ruhig an uns vorbeigehend, er dreht richtig am Rad.
Ich habe schon alles versucht
Mich interessanter machen.
Mit leckerlies ablenken.
Mit seiner Lieblings Beißwurst abzulenken.
Ihn in Sitz setzen, mich nebenan zu setzen und Ihn versuchen zu beruhigen.
Einfach weiterzugehen und es ignorieren.
NICHTS hat funktioniert.
Sobald der den anderen Hund aus 10 Meter riecht, selbst wenn dieser auf der anderen Straßen Seite ist und durch parkende Autos verdeckt ist, stellt sich sein Nackenfell auf, er wird sichtlich unruhig und versucht durch schnuppern den Hund zu orten.
Wenn er diesen erblickt --> Terror
Sehr starkes ziehen uns lautes Bellen.
Ich versuche deshalb Hundebegegnungen aus dem weg zu gehen aber manchmal geht es nunmal nicht.
Wenn ich mit ihm auf dem Feldweg spazieren bin und uns ein anderer Hund entgegen kommt fängt er schon das starke ziehen 30 Meter vorher an, was verdammt anstrengend ist.
Meine Lösung ist, ich pack ihn am Halsband, weil ich anders keine Kontrolle mehr über ihn habe und ziehe ich am anderen Hund vorbei. Während dessen Bellt er, zieht wie ein Ochse selbst wenn er keine Luft mehr kriegt.
Dieses "Du musst ruhig bleiben dann wird dein Hund auch ruhig" ist absoluter Bullshit. Denn wenn ich den anderen Hund nicht einmal bemerke, führt er sich auf wie der größte Trottel.
Heute war es wieder soweit. Ich parke das Auto, nehme meinen Einkauf in die Hand, Kofferraum auf, Hund raus und an die Leine. Auf der anderen Straßen Seite geht eine Dame mit ihrem Hund entlang, den ich durch die Parkenden Autos nicht gesehen habe. Bevor ich irgendwie reagieren konnte, zerrt er auf die Straße, Bellt und die Felxileine konnte ich gerade noch so stoppen das er nicht zum anderen Hund kommt. Durch diesen plötzlichen Zug fällt mir mein Einkauf aus der Hand und verteilt sich auf dem Boden.
In Situation wie diesen würde ich ihn am liebsten Boxen.
Dieses Verhalten zeigt er bei JEDEN fremden Hund.
Er hat einige Hundefreunde die er von klein auf kennt und die er über alles liebt aber er ist halt mega stürmisch. Er würde alles geben und machen damit er weiter mit ihnen spielen kann.
Die gelernten Kommandos die ich oben aufgelistet habe sind ihm dann auch egal und ich glaube wenn ich weggehen würde wäre es ihm auch egal.
ABER ich habe die Erfahrung gemacht das wenn andere Hundebesitzer trotz seines Verhalten sagen "Okay lass die mal schnuppern" und der andere Hund keine Angst zeigt, dann beschnuppern sie sich und spielen zusammen und er ist dann kaum noch von dem Hund weg zu bekommen.
Ein andere Punkt ist, er ist ein verdammt schlechter Fresser.
Ob Barfen, Trocken oder Nassfutter er ist sehr empfindlich. das heißt er hat schnell scheißerei und er ist verdammt wählerisch.
Was akutel funktioniert ist morgens 200g Trockenfutter mit Wasser aufweichen und dann 800g Dose Nassfutter, meistens Huhn, dazu mixen das selbe auch abends.
Oder eben nur 800g Nassfutter und abends nochmal 200g Trockenfutter+800g Nassfutter.
-Barfen war nicht so der Hit aber ich muss ehrlich sagen ich hatte auch echt kein Bock mehr Stundenlang da was vorzubereiten.
-Trockenfutter allein frisst er gar nicht.
-Nassfutter sehr gerne.
Er kriegt genug zu essen aber irgendwie nimmt er nicht zu und ist sehr Dünn.
Sein Kot ist aktuell normal.
Um das nochmal kurz zu fassen.
Hund war im Training, kann sehr viel, kommt mit Hunden die er kennt zurecht, fremde Hunde würde er seiner Reaktion nach Angreifen.
Fremde Hunde die keine Angst zeigen und wenn das andere Herrchen es natürlich erlaubt ergibt meist das mein Hund sehr Interessiert ist und spielen möchte.
Sehr schlechter Fresser, selbst wenn sein Magen knurrt und du ihm ihm was hinstellst, er schnuppert und wendet sich ab.
Scheint nicht zuzunehmen.
Ich bitte euch eure Erfahrungen zu teilen oder mir eventuell Tipps zu geben was ich tun kann damit dieser Horror endlich aufhört.
Ich nehme meinen Hund so gut wie immer mit aber meine Ausflüge und Planungen oder was auch immer starten mit dem Gedanken, "nur wenn dort nicht so viele Hunde sind"
Meine Mama meinte, sie hat das Gefühl das ich sehr unglücklich mit Ihm bin und irgendwie hat sie recht.
Obwohl ich es liebe mit ihm was zu unternehmen und in den Wald zu fahren, gemeinsam neue Orte zu entdecken hasse ich wie die Pest das ich durch sein Verhalten extrem stark eingeschränkt werde.
Ich denke nicht nur an mich sondern auch an andere Herrchen und ich kann einfach nirgends hingehen wo auch nur die Chance besteht das dort Hunde sein könnten. Das Theater ist unglaublich peinlich und verdammt anstrengend.
Ich will ihn nicht abgeben weil ich den Gedanken nicht ertragen kann das er in einem Tierheim hinter einem Gitter sitzt, ganz allein. Allein dieses Bild bricht mir das Herz.
Aber ich brauche irgendwie eine Lösung weil so kann es einfach nicht mehr weitergehen.
Hoffe ihr habt einige Tipps für mich.
beste grüße.