Manchmal blüht ein Tier an einer anderen Stelle auf- und man stellt in der Retrospektive fest es hat einfach nicht gepasst. Ich hab das während meiner Katzenzüchterzeit beobachten können, ich habe ab und an ein Tier was aus der Zucht genommen und kastriert wurde neu vermittelt und in der neuen Umgebung fing für die Katze/den Kater ein ganz neues und schöneres Leben an. Wobei die es bei mir nicht schlecht hatten, gar nicht. Aber das Züchterleben beinhaltet meist dass man ein ganzes Rudel von was auch immer betreut- und mehr Tiere bedeuten meist auch mehr Konfliktpotenzial. Ich hab immer drauf geachtet dass die Tiere und wir uns wohl fühlten, wenn es nicht gepasst habe suchte ich einen neuen Platz. Nie in Hektik, ich hatte es nie eilig und wenn ich den passenden Platz nicht gefunden hätte wäre das Tier geblieben.
Ja, man muss in dem Fall bereit sein die Kontrolle abzugeben, ich kann von dem neuen Herrchen/Frauchen nicht erwarten dass derjenige die Arbeit macht und sich kümmert und ich bei allen wichtigen Belangen mit ins Boot geholt werde.
Quälen würde ich mich mit einem Tier nicht mehr- da gibt es wirklich Lösungen für die Beteiligten. Und hinterher fühlen sich alle besser.
Ich empfinde beim Lesen Deiner Zeilen einen großen Leidensdruck der auf Dir lastet. Das ist nicht gut- und wenn die Kompromisse die die Tierhaltung immer mit sich bringt zu groß werden ist es besser sich zu trennen. Im Übrigen halte ich das bei all meinen Beziehungen so. Man muss da ehrlich sich selbst gegenüber sein. Ich glaube auch dass es für das Tier nicht gut ist wenn der Mensch bei dem es wohnt sich so quält. Um Missverständnissen vorzubeugen: Ich meine jetzt nicht die Mühe und die Arbeit die man hat wenn man Tiere hält, oder die Ängste die man aussteht wenn eines krank ist. Das ist das normale Leben.
Ich meine das Gefühl wenn man morgens wach wird und denkt "Oh Gott, ein neuer Tag mit X. Wie wird es werden, wahrscheinlich wie immer furchtbar"- sowas in der Art. Das ist nichts Gutes, Wahres oder Schönes. Das ist aus falschem Verantwortungsgefühl heraus geborenes Rumgequäle. Wenn man sein Tier ständig mit einer gewissen Abscheu ansieht. Wenn man widerwillig etwas für sein Tier tut. Wenn man zu 90 % unangenehme Gefühle mit der Anwesenheit seines Tieres verbindet. Mit Sicherheit profitiert das Tier davon nicht. Ein anderer Mensch, eine andere Umgebung führt vielleicht dazu dass auch der Hund noch ein schöneres Leben haben darf. Das wäre doch toll. Jemand der auf den Hund schaut und sich freut, der durch den Anblick positive Gefühle erhält- hat der Hund das nicht verdient?