Beiträge von Flossi

    Peachpie: Erstmal möchte ich Dir mein Mitgefühl ausdrücken für Euren Verlust. Das ist ja noch ganz frisch und Ihr seid mehr oder weniger noch in der Schockstarre. Das tut mir echt leid.


    Es wurde hier ja schon viel wertvolles geschrieben, auch wenn das nicht das ist was Du vielleicht hören wolltest. Aber gut ist dass es mal ausgesprochen ist und Du nicht ohne diese Info an das Thema rangehst. Wenn Du Dir und Deiner Familie einen Gefallen tun möchtest nimm die hier ausgesprochenen Fakten ernst. Es ist wirklich nur zu Eurem Wohl und zum Wohl des potenziellen Welpen. Ich weiß, Ratschläge sind auch nur Schläge. Aber in dem Fall wirklich hilfreiche. Die Schläge die auf Euch zukommen wenn das Tier viel zu früh wieder gehen muss und vorher auch die sehr anstrengende Welpenzeit sind viel härter.

    Wie ist dass eigentlich, wenn der Hund einmal ein Tier geschnappt und getötet hat, möchte er das in der Regel dann wieder? Ich kenne mich was Jagdverhalten und sowas bei Hunden betrifft nicht aus. Sind die dann angefixt und wollen das suchtartig? Oder ist der Vorfall eher als Unfall/Versehen zu werten, so ein Huhn ist ja am Hals ziemlich filigran und schnell mal dahin.

    Ich hatte 2 Mädels hier sitzen wo ich nicht gedacht hätte dass ich die vermitteln würde. Scheu, sogenannte "Untersofasitzer"- völlig ungeeignet für die Zucht, deshalb alsbald kastriert und ich hatte mich damit abgefunden mit 2 Zusatzschatten die ich nie zu Gesicht bekommen würde zu leben. Weil ich einfach ziemlich sicher war dass keiner Lust hatte sich mit 2 genetisch determiniert schüchternen Katzen freiwillig intensiv zu befassen. Tja, falsch gedacht. Inzwischen glaube ich dass es fast für jeden Topf einen Deckel gibt, man muss ihn nur finden. Diese Katzen zu betreuen, sich mit ihnen zu befassen und mit ihnen zu leben bedeutete dass jemand Mühe und Geduld aufbringen musste und am besten mit solchen Tieren auch schon Erfahrung hatte. Und die Person maschierte irgendwann eigentlich auf der Suche nach einem Welpen bei mir ein. Es ergab sich dass sie die beiden mitnahm und es passte. Die Frau hatte Zeit, Muße und auch viel Geduld. Die zwo durften dort alt werden, sicherlich waren die nie extroviertiert und die Kampfschmuser, wurden aber dort im Rahmen ihrer Möglichkeiten glücklich. Und die Frau war auch guter Dinge, die lebten zu dritt und es war eine gute Konstellation.


    Das mag nicht mit einer Mali-Situation vergleichbar sein, andere Spezies und andere Voraussetzung. Aber im Grunde kann man es schon vergleichen. Wobei die Katzen- und Hundehaltung zwei völlig verschiedene paar Schuhe sind, das ist wirklich so.


    Ach Mensch, die Situation ist schwierig und ich kann mich so gut reinversetzen weil ich einen chronisch kranken IW hatte und auch total unglücklich mit ihm war, ich übernahm ihn schon krank als 4-jährigen und wenn ich es heute nochmal damit zu tun hätte dann hätte ich ihn sobald ich von seiner Krankheit wusste wieder zurück gegeben. (Also nach 2 Wochen). Aber das war für mich damals keine Option, ich dachte ich müsse das irgendwie schaffen und im Grunde hatte der Vorbesitzer mir einen kranken Hund überantwortet ohne mir das zu sagen. Aber das ist eine ganz andere Geschichte.


    Ich wünsche Dir auf jeden Fall dass es Euch allen bald besser geht, egal wie Du Dich entscheidest. Das ist kein leichtes Unterfangen und ich würde Dir wünschen dass Du vielleicht jemand im Boot hättest der wirklich Ahnung hat und Dir vor Ort helfen könnte.

    Manchmal blüht ein Tier an einer anderen Stelle auf- und man stellt in der Retrospektive fest es hat einfach nicht gepasst. Ich hab das während meiner Katzenzüchterzeit beobachten können, ich habe ab und an ein Tier was aus der Zucht genommen und kastriert wurde neu vermittelt und in der neuen Umgebung fing für die Katze/den Kater ein ganz neues und schöneres Leben an. Wobei die es bei mir nicht schlecht hatten, gar nicht. Aber das Züchterleben beinhaltet meist dass man ein ganzes Rudel von was auch immer betreut- und mehr Tiere bedeuten meist auch mehr Konfliktpotenzial. Ich hab immer drauf geachtet dass die Tiere und wir uns wohl fühlten, wenn es nicht gepasst habe suchte ich einen neuen Platz. Nie in Hektik, ich hatte es nie eilig und wenn ich den passenden Platz nicht gefunden hätte wäre das Tier geblieben.


    Ja, man muss in dem Fall bereit sein die Kontrolle abzugeben, ich kann von dem neuen Herrchen/Frauchen nicht erwarten dass derjenige die Arbeit macht und sich kümmert und ich bei allen wichtigen Belangen mit ins Boot geholt werde.


    Quälen würde ich mich mit einem Tier nicht mehr- da gibt es wirklich Lösungen für die Beteiligten. Und hinterher fühlen sich alle besser.


    Ich empfinde beim Lesen Deiner Zeilen einen großen Leidensdruck der auf Dir lastet. Das ist nicht gut- und wenn die Kompromisse die die Tierhaltung immer mit sich bringt zu groß werden ist es besser sich zu trennen. Im Übrigen halte ich das bei all meinen Beziehungen so. Man muss da ehrlich sich selbst gegenüber sein. Ich glaube auch dass es für das Tier nicht gut ist wenn der Mensch bei dem es wohnt sich so quält. Um Missverständnissen vorzubeugen: Ich meine jetzt nicht die Mühe und die Arbeit die man hat wenn man Tiere hält, oder die Ängste die man aussteht wenn eines krank ist. Das ist das normale Leben.


    Ich meine das Gefühl wenn man morgens wach wird und denkt "Oh Gott, ein neuer Tag mit X. Wie wird es werden, wahrscheinlich wie immer furchtbar"- sowas in der Art. Das ist nichts Gutes, Wahres oder Schönes. Das ist aus falschem Verantwortungsgefühl heraus geborenes Rumgequäle. Wenn man sein Tier ständig mit einer gewissen Abscheu ansieht. Wenn man widerwillig etwas für sein Tier tut. Wenn man zu 90 % unangenehme Gefühle mit der Anwesenheit seines Tieres verbindet. Mit Sicherheit profitiert das Tier davon nicht. Ein anderer Mensch, eine andere Umgebung führt vielleicht dazu dass auch der Hund noch ein schöneres Leben haben darf. Das wäre doch toll. Jemand der auf den Hund schaut und sich freut, der durch den Anblick positive Gefühle erhält- hat der Hund das nicht verdient?

    Hundebär: Würde ich auch machen, sicher ist sicher.


    Ida pennt den ganzen Tag, wir haben die Runden stark verkürzt und ganz auf ihre Bedürfnisse eingestellt, sie zeigt sehr deutlich wann sie wieder ruhen möchte und dementsprechend tun wir.

    Ja, ist bei Ida genauso....sie ist gechillt, freundlich, abrufbar. Putzt sich akurat, ich hab Feuchttücher am Start und abends geh ich mit nem Feudel noch mal durch, aber es hält sich echt in Grenzen, sie braucht keine Schutzhose. Irgendjemand schrieb mal bei einem großen Hund wäre häufig auch mehr Blut vorhanden, das kann ich so jetzt nicht sagen- aber vielleicht putzt sie sich einfach nur gründlich. Die Lager habe ich nochmal extra mit einem Zwischenhandtuch geschützt- das hat sich beim letzten Mal echt bewährt.

    Fressen tut sie auch sehr gut und hat Hunger ohne Ende. 2 Tage vor der Läufigkeit hat sie sich jeweils morgens übergeben, war beim letzten Mal auch so.

    Und dann kam Ida mit 11 Wochen, ich Dödel war fest der Meinung der Folgetrieb sei in den Hund natürlich eingebaut, keine Frage.

    Folgetrieb ist real - aber im Kleingedruckten steht, daß die Bindung an die sichere Wohnhöhle bei jungen Caniden weitaus stärker ist, damit die Eltern Jagdausflüge ohne ihre Kleinkinder machen können.


    Der Trick ist, den Welpen vom Heim wegzutragen oder zu -fahren. In unbekannter Umgebung regiert dann der Folgetrieb, der aber individuell auch unterschiedlich sein kann. Verläßt der Welpe sein Heim auf eigenen Pfoten, dann kann leicht genau das passieren, was du schilderst. Heimweh! :dizzy_face:

    Ajo, das habe ich im Nachhinein dann auch erfahren....ich war einfach nicht gut/falsch informiert. Was ein Glück ist nix passiert, manchmal braucht man einfach Schutzengel und die waren für Ida & mich am Start.

    Ich war auch immer ein Anhänger der Freilaufthese, hätte ich alles unterschrieben was die meisten von Euch hier schreiben.


    Und dann kam Ida mit 11 Wochen, ich Dödel war fest der Meinung der Folgetrieb sei in den Hund natürlich eingebaut, keine Frage.


    Äh nein. Ich latsch mit dem Hund los, (wohne in der Pampa). Hund läuft da rum. Macht auf halber Strecke einfach kehrt- ich versteck mich irgendwo und denk sie wird jetzt stehenbleiben und mich suchen- ist ja klar. Kein vernünftiger Welpe trifft die Entscheidung sich vom Rudel zu lösen um allein sein Ding zu machen.


    Doch. Welpe latscht einfach allein (in flottem Tempo) zurück vor die Haustür. (es war ihr 2. kleiner Ausflug überhaupt mit mir und sie hatte sich die Umgebung korrekt eingeprägt). Mann hab ich die Sache falsch eingeschätzt, das macht mich heute noch fertig wenn ich drüber nachdenke. Allein dass ich vom Welpen verlangt habe das Haus zu verlassen war ein Fehler, würd ich heut nie wieder so machen. Bissi in den Garten flanieren, das hätte erstmal gelangt. Das weiß ich jetzt. Ich weiß so vieles jetzt und Ida hat mir vieles nachsehen müssen.


    Zum Thema: Ich fand die ersten 9 Monate auch sehr anstrengend obwohl ich bei weitem nicht so viel Programm durchgezogen habe. Bei uns gabs gucken, Garten, fressen, 1 x kurz Gassi und ansonsten war die halt den ganzen Tag in ihrem Rudel und hat da einfach mit uns gelebt.