Alles anzeigenAlles anzeigenIn der Regel macht man einen Job in der Tiermedizin, weil man Tiere mag.
Und das ist der Haken an der Sache: man ist mit dem Leid der Tiere „erpressbar“ und gerade, wenn es Lieblingstierarten oder spezielle einzelne Tiere sind, ist man einfach auch nur ein Mensch, der Tiere liebt und da fängt das Dilemma an.
Mein Chef und meine Kolleginnen - wir haben alle mehr Tiere, als wir eigentlich wollen, weil immer mal wieder ein tierisches Schicksal dabei ist, was uns nicht „kalt lässt“ und wir dann eine Übernahme verhandeln und mit eigenem Geld, Zeit, Energie und Sorgen auch nach Feierabend alles dafür tun, diesem Lebewesen die Chance zu geben, die es verdient.
Und es ist wahnsinnig deprimierend, dass es nur ein Tropfen auf dem heissen Stein ist und wir nicht alle retten können, auch wenn wir wollten.
Diese Problematik habe ich bisher so vergleichbar in keinem anderen Job erlebt.
Das ist das Ding. Wenn man da einfach den unmöglichen Menschen abservieren würde wäre das eine Sache. Aber da hängt ein Tier dran dem es schlecht geht und was sich diesen Menschen auch nicht ausgesucht hat.
Allerdings kenne ich auch Menschen in der Pflege, KH usw. die aus ähnlichen Gründen ihren Job nicht schmeißen, trotz unzähliger unbezahlter Ü- Stunden, unmöglichen Vorgesetzten, Kollegen und Angehörigen... die bleiben nur um ihre Patienten nicht im Stich zu lassen.
Ja, ist oft so im sozialen Bereich- beschissene Arbeitsbedingungen aber man möchte die Wesen (Tiere, kranke oder alte Menschen) einfach nicht im Stich lassen.