Beiträge von SchnatterSchnute

    Australian Shepard

    Google --> australian shepherd schutztrieb


    Das ist angezüchtet. Muss nicht trainiert werden. Das muss beim Welpen bei der Mutter "weg geprägt" werden.


    Google --> Hund Synapsen


    Wenn wegen Reizarmut beim Welpen massenhaft Synapsen fehlen, dann wird es etwas schwierig und teuer. Und heilen kann man das nicht, nur etwas kompensieren. Für die Weide sind solche Hunde gut genug und unauffällig.


    Aber bei dem Hund hier sehe ich solche Probleme nicht. Mit Geduld und Spucke... und genügend Halterkraft und Fahrrädern mit betätigten Klingeln... Der Hund darf bloß nicht zum Erfolg kommen. Dann wird er zum Fahrradjunkie. Naja, bei dem ist es hoffentlich wohl nur eine Phase in der Entwicklung.

    PS

    Unser Hund hatte die ersten zwei Jahre rote Augen. Die Amtstierärztin hat das nicht interessiert, die super nette Trainerin auch nicht. Neulich waren hier massenhaft Securityleute. Einer hat mir nachts ein Bild von seinem Aussie gezeigt. Und ich habe von meinem Hund erzählt. Er: "Rote Augen? Klar. Dauerstress!" Unter Dauerstress kann ein Hund nichts lernen. In den Foren hat man auch jahrelang den Unsinn von der "Auslastung" gelesen. Stumpfsinnig durch die Gegend zu rennen, ohne nachzudenken und ohne Ursachenanalyse, bringt gar nichts. (Wir werden etwa einmal pro Woche auf unserem (optisch) guten Hund angesprochen. Neulich hat sogar eine Reisegruppe aus Mexiko meine Frau gefragt.)

    Vergiss es. Das funktioniert so nicht

    Vor ein paar Jahren wurde das leider ständig in jedem Hundeforum so verbreitet, und wir haben das geglaubt.


    An einem Neujahrsmorgen an einer belebten Straßenkreuzung war der Hund wieder total chaotisch und mir war total schlecht - nicht von Silvester. Ich war fertig mit dem Hund und der Welt. 5 Minuten entfernt ist ein Neubauviertelchen mit Vorgärtchen ohne Zaun. Dort war es ganz ruhig und wir sind eine halbe Stunde stehen geblieben und wir haben die Grashalme und die Tautropfen daran gezählt. Von da an wurde es im Laufe der Wochen und Monate ganz langsam immer besser. Die Hausbesitzer hatten befremdet geschaut. Ich habe es ihnen erklärt und dass wir nichts ausbaldowern.

    mit Leckerlis etwas aus dem Tunnel zu holen

    Der hat uns die Kekse vor die Füße fallen lassen. Ich wollte sie ihm rein stopfen. Ging nicht. Einmal hatte er über die Straßenkreuzung in 50m Entfernung einen anderen Hund fixiert. Völlig starr und steif, nicht ansprechbar. Ich habe ihm mit einem zusammengeklappten Schirm leicht auf den Rücken geklopft. Er wurde locker, zwei Schrittchen links, zwei rechts, umdrehen, mich anschauen: "Was ist??? Wo bin ich???" Als wäre er aus einem Albtraum erwacht. (Der billige, alte Schirm war leicht verbogen.)


    Aber wie soll man zeigen und benennen und Kekse verteilen, wenn man nachts seine, des Hundes, HInterlassenschaft aus dem Gras neben dem Gehweg klaubt, den Kram an der Hand hat, und es kommt bergab mit 25km/h von hinten auf dem Gehweg eine Radfahrende ohne Bremse, Klingel oder Licht? Man war in der Hocke und ist froh, dass man nur auf dem Boden liegt und der Hund die 75kg nicht schnell genug hinter sich her schleifen kann. Verdammte ScheiBe!

    Mein Weg ist der, dass ich dem Hund verständlich mache, dass das zum Alltag dazugehört, d.h. also, wenn der Hund soweit ist, es toleriert werden soll.

    Das hatte ich schon irgendwo hier geschrieben. Es ist nur schwierig, wenn ein Hund als Welpe praktisch gar nichts erlebt hat, solange er mit seinen Geschwistern bei seiner Mutter war. Der reagierte extrem auf alles, (Körper-)Gerüche, Geräusche, optische Reize, den Mond, den Wind. Den hat es aufgeregt, wenn gar kein Wind war: Hilfe, hier stimmt etwas nicht. Es ist viel zu ruhig!


    Da kann man als völlig ahnungsloser Laie wohl nicht vorbeugend aktiv werden. Wie sollte ich ihn nachts von Windstille ablenken oder von etwas in 20m Entfernung, das er riecht, ich aber weder rieche noch sehe? Wenn er dann in Bewegung kam und meinem Schienenbein oder Gesicht harte Hindernisse im Weg waren... Es wird jetzt seltener. Ich konnte nur festhalten. Inzwischen haben wir ihm die Wertlosigkeit von Objekten seiner Begierde teilweise vermitteln können. Das Zauberwort heißt "Sch**ße". Nun ist er so clever, dass er Sachen sucht, weil er einen Keks bekommt, wenn er sie heraus gibt. Es ist unvorstellbar, was in der Gegend herum liegt. Es ist nur schade, dass jetzt, wo er verständig wird und lernen WILL, keine geeignete Person zur Verfügung steht. Es ist ja wohl so, dass Hunde bei einer fremden Person etwas verunsichert sind und aufmerksamer und folgsamer. Wenn ich gleich in mein Bett möchte, muss ich wohl wieder drei Kekse Eintritt zahlen, damit er von meinem Kopfkissen geht.


    Aber hier geht es ja nur um einen ganz normalen Junghund und Radfahrer.

    Ich bin hier schon lange stiller Mitleser,

    Das ist wohl auch besser so. Leider kann man aber so nicht helfen und andere Menschen auf ihren Unsinn stoßen.


    ajkaramba Es gibt etwas, das hier PN genannt wird.


    Lange Rede kurzer Sinn: Das mit den Radfahrern bekommt man früher oder später auch in den Griff. Bis dahin darf aber um Gottes Willen nichts passieren!


    Bei mir können Radrüpel froh sein, wenn der Hund dabei ist und ich meine Hand fest an der Leine habe. Sonst bekomme ich manchmal so eigenartige, unerklärliche Zuckungen, wenn ich erschrecke.

    Er ist jetzt ein sehr verschmuster Hund,

    Ja. Das kennen wir.


    "Tunnel" Es gibt sogar Hunde, die auf diesen Tunnel gezüchtet werden, damit sie beim Einsatz keinen Schmerz spüren.


    Was will man machen, wenn so ein Hund mit über 50kg zieht und ihm die Krallen abbrechen und das Blut raus fließt? Das verursacht dann auch erhebliche Schäden am Körper des Hundehalters.

    WIR WISSEN DASS WIR DAMIT NEN FEHLER GEMACHT HABEN!

    Ich lese nicht, das Ihr daraus für die Erziehung sofortige Konsequenzen gezogen habt. Unser lieber "Dreggsagg" aus dem Tierschutz hat anfangs ganz genau dosiert bei verschiedenen Gelegenheiten seine Beißkraft an mir ausprobiert. Einmal beim Toben im Bett, und meine Frau hat ihm blitzartig richtig eine gescheuert. Das war der erste Schritt zur Besserung.


    Beim jedem Training mit einem ehemaligen Ausbilder der Polizei wurden wir darauf hingewiesen: "Wenn ihr es drei Tage schleifen lasst, dann wird der Hund Oberwasser bekommen. Wenn ihr es drei Wochen schleifen lasst, dann fangt ihr wieder bei null an." Beim ersten Training hat er den Hund aufs Kreuz gelegt und das "Hündchen" hat sich hinter dem Frauchen versteckt. Heute ist dieser Alphawurf wohl "tierschutzrelevant". Mich hat der Ausbilder nicht so gemocht, weil ich meistens müde von der Arbeit kam und noch über den Verlust des vorigen Hundes trauerte und deshalb zu lasch war.


    Ein sehr bekannter Züchter und Trainer sagte, dass man froh sein kann, wenn die Hunde nichts von ihrer Überlegenheit wissen.


    Dieser Hund wurde ein Teil von meinem Körper, über dessen Verlust ich niemals hinweg komme. Ich hätte bei seinem Ende mit ihm gehen müssen.