Also wir sind uns einig, dass es Situationen gibt, meinetwegen auch einige, in denen Hunde mit ihren Aufgaben überfordert werden. Ich möchte das aber nicht auf alle Assistenzhunde in dem Bereich übertragen, weil ich davon überzeugt bin, dass es Gegenbeispiele gibt und ich halte mich dafür und kenne 3 weitere persönlich in meinem Umfeld. Von denen ich zugegebenermaßen auch nur Ausschnitte sehe.
Und ich halte Assistenzhunde auch nicht für die Lösung für Menschen, die gar nicht in der Lage sind einen Hund zu führen, ich würde grundsätzlich voraus setzen, dass jemand der einen Assistenzhund führen möchte, generell in der Lage ist einen Hund zu führen - wenn man fremdausbilden lässt, muss man die Erziehung/Ausbildung nicht leisten, aber zumindest erhalten können, also da anknüpfen wenn man den Hund übernimmt.
Ein Mensch, der kognitiv so wenig zu Überblick und Selbstkontrolle fähig ist, dass er sein Zimmer nicht verlassen kann weil ein Hund gestorben ist, wär auch nicht mein Kandidat für ein Haustier. Weil so wenig vorausschauend und selbstregulierend, dass ich die Versorgung allein schon in Gefahr sehen würde.
Es ist eben so, dass Hunde damit ein Problem haben können, einerseits ihre Aufgaben zu anspruchsvoll sind, sie entweder zu viel zu lange arbeiten sollen (und viele Hunde bieten das ja gerade über ihr Limit hinaus an) oder die wechselnden emotionalen oder organisatorischen Umstände den Hund jedes Mal raushauen. Das ist ein riesen Thema im Bereich Assistenzhund, dessen muss man sich bewusst sein.
Ja. Bewusstsein dafür schaffen find ich gut. Im Auge behalten auch. Ehrliche Gespräche darüber führen, wie man sich selber einschätzt etc auch (und wesentlich mehr Aufklärung, was es bedeutet, wenn man einen Assistenzhund hat wäre mir auch wichtig, denn ich hatte keine Ahnung, was passiert, niemand warnt einen, dass der Anfang ultra hart sein kann! Und dass man die Freiheit aufgibt, nachlässig mit sich selber umzugehen, und ggf noch andere Freiheiten - Bekannte hat einen PTBS Hund, der merkt dass sie Angst vor Wasser hat, also geht sie nicht mehr schwimmen wenn der Hund in der Nähe ist, das ist halt auch der Preis.) . Nicht gut finde ich Anschuldigungen a la "Weißt du überhaupt, was du deinem Hund da alles zumutest" ohne mich, meinen Hund und unsere Lebensumstände zu kennen.