Ich würde unter Anfängerhund verstehen, dass der Hund bei mangelnder Führung und Fehlverknüpfungen trotzdem keine Gefahr für irgendwen darstellt. Also einen unerzogenen Malteser mit dem Ego von keine Ahnung was, ja der nervt mich und meinen Hund, ich finde das auch unmöglich, aber er gefährdet uns nicht. Ein unerzogener Labbi brettert vielleicht in uns rein und fängt sich eine, und macht das ganze auch vielleicht 3 mal und ich bin stinkesauer, aber auch der ist keine Gefahr für uns (heißt nicht, dass Hunde nicht ab einer gewissen Größe so oder so gefährlich werden können, aber die Chance dass ein Labbi einfach nervig-freundlich ist, ist einfach wesentlich höher als bei einigen anderen Rassen). Ein Schäferhund ohne Führung oder ein BC der Autos jagen möchte und auf die Straße rennt oder ein Husky der im Wald verschwindet und Rehe hetzt, sind für die Umwelt einfach eine größere Gefahr - potenziell, die Chance dass etwas passieren muss bevor der Halter reagiert weil er mangels Erfahrung einfach nicht frühzeitig erkennt, was da läuft, ist einfach höher.
Ich glaube auch, dass Anfänger mit der richtigen Einstellung und Arbeit und Zeit und gutem Trainer Hunde mit mehr Potenzial zur Gefährdung nehmen können. Meine Entscheidung zu einem Osteuropäer als Assistenzhund wurde ja auch durchaus kritisch kommentiert, und ich musste mich auch auf den A**** setzen und arbeiten, wesentlich mehr als andere mit nem Doodle oder so. Trotzdem bin ich nach wie vor von der Entscheidung überzeugt, genauso bin ich aber auch davon überzeugt, dass es dafür den richtigen Menschen braucht und zwischendurch eine Zeit wirklich anstrengend war. Wäre ich der falsche Mensch gewesen, hätte ich nicht eine sehr gute Trainerin gehabt, hätte meine Hündin nicht einen Job gehabt, sondern wäre nur als Begleithund gelaufen - ja, das hätte krachen können. Und hätte es gekracht, hätte es anders gekracht als mit einem Malteser. Da sehe ich einfach einen Unterschied in den Rassen, ob sie ernsthaft etwas anrichten können und wie hoch das Rassepotenzial ist, ernsthaft etwas anrichten zu wollen. Von daher finde ich den Begriff Anfängerhund nicht so verkehrt, wenn der Hund schneller lernt als Herrchen/Frauchen UND das Gelernte zu Verhalten führt, das gefährlich wird, ist das eine sehr schlechte Kombi.