Ich fände eine rechtliche Lösung der Frage gar nicht schlecht. Assistenzhunde werden ja für alle möglichen Situationen ausgebildet, aber auch zB Fliegen in der Kabine oder Fähre oder Krankenhaussituationen/RTW gehört nicht zur Ausbildung, sprich der Assistenzhund macht es irgendwann im Dienst das erste Mal. Es ist also nicht so, dass der Assistenzhund in absolut allem Routine hat, wozu er dann berechtigt ist. Es gibt dann nur die Erfahrungen, die das Team in der Ausbildung gesammelt hat.
Und ein Hund, der bei einer Erkrankung oder Behinderung helfen kann, und dafür auch ausgebildet wird, aber ohne die umfassende Assistenzhundeprüfung zu laufen und ohne sämtliche Bereiche abzudecken, der dafür aber auch finanzierbar ist und keine gesetzlich verbrieften Zutrittsrechte braucht, kann eine Menge helfen. Ich kenne einen Hund der so läuft, der lernt bisschen was aus dem Assistenzbereich und bisschen was aus dem Therapiebereich, wird aber keine Prüfung laufen und nur auf Kulanz zB zu Therapiesitzungen mitgehen. Er hilft sehr, ist aber eben nicht medizinisch notwendig.
Wichtig ist aber, das zu trennen. Aber die meisten Menschen kennen nichtmal den Unterschied zwischen Therapiehund und Assistenzhund, so weit sind wir ja noch ganz lange nicht in der Aufklärung. Von daher ist es einfach in Deutschland noch viel zu früh, so etwas zu überlegen. Ganz egoistisch würde ich auch sagen: Erstmal Kenntnis, Akzeptanz etc für Assistenzhund, die konkret Hilfestellung in gefährlichen oder teuren Situationen geben (RTW Einsätze verhindern), aber auf Dauer finde ich das Konzept eines ESA nicht schlecht. Es gibt im Bedarf wirklich diesen Graubereich, in dem ein Assistenzhund eigentlich nicht nötig ist, die Begleitung aber extrem viel bewirken würde. Es müsste nur irgendwann dann eben gut und für alle klar kommuniziert werden. Und Ausbildungskriterien geben.
Ein ESA würde ja von einem normalen Hund nur unterscheiden, dass der Halter nachvollziehbaren Bedarf hat und dass der Hund eine solide Grundausbildung und Gewöhnung an für Hunde anstrengende Situationen hat und ein brauchbares Wesen mitbringt. Somit könnten Therapeuten oder Ärzte oder Arbeitgeber wenigstens aufgrund irgendwelcher Kriterien entscheiden, ob sie es eher auf einen Probelauf ankommen lassen oder ob sie diesen Hund akzeptieren wollen, ohne grundsätzlich Hunde zu gestatten. Ich bin sicher, dass das sehr vielen Menschen helfen würde.