Beiträge von Ernalie

    Meine Meinung dazu:




    Die Dinge, die du schreibst sind 2 verschiedene Themen:

    Erstes ist, dass es auch Welpen aus einer Zucht gibt, die verkorkst sind. RIchtig. Nur, weil Menschen sich entscheiden, einen Welpen zu nehmen, werden sie nicht automatisch zu tollen Hundehaltern, die alles richtig machen. Und auch nicht alle wählen die richtige Rasse aus. Wie wir hier im Forum auch oft lesen. Da möchte zb jemand einen echten Vorsteher, weil er gerne Futterbeutel verstecken will. Auch einen Zuchtwelpen kann man versauen.

    Ebenso könnte ich argumentieren mit den komplett irren HSH-Mixen, die bei vollkommen unfähigen Leuten in meiner Gegend gehalten werden und um die man beim Gassi lieber einen großen Bogen macht.


    Das andere Thema betrifft den Arbeitseinsatz.

    Dass ein Welpe aus einer Zucht automatisch keine Arbeit macht, hat hier glaube ich niemand behauptet. Ein Hund bedeutet immer viel Zeit und Energie. (vielleicht haben genau das die Leute in deiner Gegend nicht verstanden?).

    Bei einem Welpen, den ich gut ausgewählt habe, der meinen Bedürfnissen entspricht und vom Wesen her mit meinen Randbedingungen des Lebens harmoniert, muss ich die grundlegenden Dinge selbstverständlich auch üben. Aber ich muss keine vergangenen Traumata oder Erziehungsfehler, die mir möglicherweise überhaupt nicht bekannt sind und sich erst im Laufe des Zusammenlebens offenbaren, mühevoll ausbügeln. Das kann eben nicht jeder leisten. Aus unterschiedlichen Gründen. Mancher braucht eben einen Hund, der von vorn herein passend ist, als ein Paket,.an den man sein Leben ggf. anpassen können muss. Möglicherweise gibt's ja auch die easy going Hunde, die sich leicht ins Familienleben einfügen und keine überraschenden größeren Baustellen mitbringen im Tierschutz. Ich hab aber über mehrere Jahre immer Mal wieder geguckt und im letzten Jahr sogar intensiv geguckt und in den Tierheimen hier nixhtmal einen einzigen Hund gefunden, der überhaupt zu kleinen Kindern vermittelt worden wäre.


    Ich finde also, der Vergleich hinkt. Ich bin dafür, dass jemand, der das leisten kann und über genügend know how verfügt, sich einem Hund aus dem Tierschutz annimmt.


    Ich wäre dafür, dass eine Akzeptanz dafür besteht, dass Menschen und deren Leben unterschiedlich sind und nicht alle die selben Voraussetzungen haben. Alleine dadurch entstehen unterschiedliche Möglichkeiten.

    Das ist einfach extrem anstrengend und aufwändig, ihn nie irgendwo wirklich in Sicherheit zu wissen, um mal kurz auf Toilette zu gehen oder so.

    Ich hab jetzt gerade nicht im Kopf, wie alt dein Kind ist. Aber ich kann's voll nachvollziehen. Meine Tochter ist mit 9 1/2 Monaten gelaufen und mit einem Jahr ist sie überall drauf geklettert. Kaum hatte man ihr mal den Rücken zugedreht saß sie auf dem Tisch, auf möbeln oder im Waschbecken.. ich fand es auch sooo nervig. Ihr Kamikaze-Dasein hörte mit 2,5 Jahren plötzlich auf. Seitdem ist sie übervorsichtig. 😂😂

    Ich glaube, für jeden ist die Fremdbestimmung ein Problem. Ich knabbere da auch ganz schön dran.

    Tatsächlich nicht. Oder zumindest nicht in dem Ausmaß. Die Muttis in meinem Umfeld waren dann eher so: "ach naja, es kommt ja wieder". Während ich eher so dachte, dass ich augenblicklich platze, wenn ich nicht sofort aus dieser Situation raus komme. für mich war "es kommt ja wieder" leider auch nie eine Perspektive. Wann denn? Wenn das Kind 18 ist? 🙈 Ich hab inzwischen einigermaßen gelernt, damit umzugehen. Fertig bin ich damit noch nicht. Und das Kind ist fast 4.

    Dafür hab ich andere Themen, mit denen andere gut zu tun haben, ziemlich gut weggesteckt. Aber diese Fremdbestimmung.. wow. Das hab ich unterschätzt.

    Ich hab jetzt eine OP Versicherung bei der HanseMerkur abgeschlossen.


    Ich finde, die Gefahr der wahllosen Beitragssteigerung einfach für eine Vollversicherung irre groß. Lenas Krankenversicherung bei der Agila, die ich damals für 35€ abgeschlossen habe, kostete am Ende 80€. Wenn ich jetzt die selbe für Karla abschließe, komme ich auf 80€. Was kostet die mich dann, wenn der Hund mal älter wird? Die Leistungsgrenze dazu ist ein kompletter Witz. Das ist ja noch nicht mal eine Absicherung.

    Ich sehe es inzwischen etwas kritisch, wenn Menschen sich unendlich lange und intensiv damit beschäftigen, was der Hund können soll und wie man das am besten erreicht. Das führt oft dazu, dass schon sehr starre Vorstellungen davon existieren, wie es laufen soll. Und dann wirds ggf. problematisch, wenns dann in der Realität doch anders läuft.


    Grundsätzlich gehts beim Welpen eh erstmal nicht um "Tricks" (das ist eigentlich das, was du als "Erziehung" bezeichnest) wie Sitz, Platz, etc. sowas wie "Bleib" ist dann ohnehin next level. Spielt alles erstmal eine untergeordnete Rolle. Für den Welpen gehts doch erstmal darum, anzukommen. Sich einen Eindruck von dem Leben zu verschaffen, das jetzt seins sein soll.


    Ich hab jetzt gerade einen 10 Wochen alten Welpen hier und ich mache mit ihr genau gar nichts, außer Alltagssituationen erleben. Sie ist einfach "dabei". Mal besuche ich ne Freundin. Mal fahre ich ein wenig Bahn. Mal gehe ich ins Café. Mal gucken wir uns einen Springbrunnen an. Alles ganz kurz. Mal gebe ich ihr einen Kauartikel und gehe eine ganz kurze Zeit aus dem Sichtfeld. Immer mit Blick darauf, dass diese Eindrücke für einen Welpen schon ziemlich heftig sind. Oft lasse ich sie auch einfach ihr Welpenzeug machen und schenke ihr gar keine Beachtung. Als wäre sie schon immer hier. Den Rest der Zeit pennt sie vor sich hin.


    Mehr brauchts erstmal gar nicht. Der Welpe soll ja in allererster Linie erstmal lernen, was jetzt eigentlich so abgeht. Für Tricks ist dann immer noch Zeit. Das Einzige, was ich tatsächlich 2 sehr kurze Einheiten lang gemacht habe war, ihren Namen lernen. Weil ichs einfach praktisch finde, wenn sie wenigstens irgendwie drauf reagiert. Ansonsten.. Keine Ansprüche.


    Kommando "Bleib" konnte übrigens bisher keiner meiner Hunde.. Schande auf mein Haupt, war mir nie wichtig, aber ich habs auch nie gebraucht.

    Das geht mir bis heute so. Kind wird im Dezember 4. :mute:

    Ich erobere mir das gerade zurück, Kind zwei ist 5 geworden und ich kann öfter mal alleine was machen

    Das versuche ich auch sehr gezielt. Gönne mir seit das Kind ein halbes Jahr alt ist auch mal ne Auszeit für mich. Meistens fahre ich mit einer Freundin übers Wochenende weg. Und auch so lassen wir uns gegenseitig, also ich und mein Mann, uns unsere Freiräume ohne Kind.

    Aber ich glaube, ich habe einen sehr gesteigerten Freiheitsbedarf. Es wird besser. Von Jahr zu Jahr. Aber so ganz verkraftet hab ich immer noch nicht, dass ich nie einfach machen kann, was ich will. Ich will auch so gern mal nach Feierabend die Beine hoch legen und chillen. Oder krank sein. Oder nen Sonntag lang Fernsehen und rumgammeln. Oder spontan ein paar Gläser Wein trinken gehen ohne es am nächsten Tag bitter zu bereuen. :ugly:


    Meine Hebamme sagte immer: Es wird nicht besser, es wird nur anders. Irgendwie hat sie damit ja Recht. Man sagt ja auch immer: "Kleine Kinder, kleine Sorgen - große Kinder, große Sorgen". Aber ich muss sagen, dass es für mich tatsächlich doch besser geworden ist. Ein Meilenstein war für mich Sprechen lernen.

    Ich kann auf keinen Fall Stillberatung der la leche Liga empfehlen. Ich hatte 2 davon und beide haben irre Druck gemacht, dass auf jeden Fall jede Frau stillen kann und man auf keinen Fall Flasche geben darf. Diese sehr militante Einstellung war ganz schrecklich und hat sehr viel Druck erzeugt. Und zudem noch Schuldgefühle, weil es einfach nicht klappen wollte.


    Ich glaube schon, dass es in den meisten Fällen mit Geduld schon wird. Aber in manchen eben auch nicht. Ich hab 6 Wochen lang alle 2 Stunden gepumpt, angelegt und sogar 3x am Tag Power Pumpen gemacht. Und da kam einfach nichts. An dem Tag, an dem ich damit aufgehört habe, bekam ich über 24 Stunden 40ml zusammen. "abgestillt" (also der körperliche Vorgang bei mir in Bezug auf Milchproduktion) hatte ich an einem halben Tag. Das hätte ich wohl noch ein halbes Jahr machen können, es hätte nicht geklappt.

    Das Stillen klappt überhaupt nicht und ich bin schon mehrfach verzweife

    Versuche, dich da nicht so sehr unter Druck zu setzen. Ich weiß, dass das nicht einfach ist, aber das ist kontraproduktiv.


    Selbst wenn das Stillen gar nicht klappt. Millionen Kinder sind auch mit der Flasche groß geworden und gesund aufgewachsen.


    Ich konnte auch nicht stillen. Und habe mich da unheimlich unter Druck gesetzt. Habe dauernd gepumpt wie eine Bekloppte. Pumpen, Anlegen, Reinigen, baby beschäftigen und von vorne.. wochenlang. Auch nachts. Nach 6 Wochen habe ich aufgehört und wünschte mir inzwischen, dass ich den Unsinn viel früher gelassen hätte. Es war so maximal belastend.


    Versuch es weiter. Aber immer mit dem Gedanken: "wenn's klappt ist gut, wenn nicht, dann eben nicht". Ist auch kein Weltuntergang. Man wird bei diesem Thema so sehr unter Druck gesetzt. Und das ist leider auch nicht das einzige. Im Laufe der ersten Jahre kommen einem soo viele Dinge unter, wo alle anderen vermeintlich am besten wissen, was Sache ist. Umso wichtiger ist, dass man eine eigene Haltung und ein eigenes Bauchgefühl entwickelt.