Beiträge von Ernalie

    Wir kommen an Arbeitstagen, und so kenne ich es von zahlreichen anderen Hundehaltern, auf 1,5Std. - 2Std. am Tag und an arbeitsfreien Tagen auf entsprechend mehr, da Zeit für deutlich größere Runden.


    Ja, das ist hier auch so gewesen. Allerdings benötigt der Hund auch Aufmerksamkeit und Training außerhalb dieser Gassirunden. Ich glaube, es ging darum, dass die TE meinte, dass der Hund ihrer Freunde den ganzen Tag pennt und nur ne Stunde raus geht. Und das entspricht einfach nicht dem realistischen Bild. Ein Hund braucht eben außer Gassi auch noch Pflege, Training, Erziehung, etc.


    Und insbesondere ein Welpe und Junghund braucht da doch durchaus relativ viel von.

    Ich finde es schreckich, dass ein 8jähriger Hund, den man nun 5 Jahre kennt und sich offensichtlich (warum auch immer) ins negative verändert hat, nach so langer Zeit abgeben will.


    Ihr seid nicht zu einem Team zusammengewachsen, weil der Hund Deine Ansprüche nicht erfüllen konnte. Jetzt nach 5 Jahren soll er abgeben werden - in einem Alter, wo eine Vermittlung schwierig ist.


    Ich kann das nicht verstehen!

    Und die Alternative ist jetzt welche? Dass der Hund sein Leben lang dort bleibt und ihm die Chance genommen wird, dass es woanders besser klappt?


    Also DAS verstehe ich nicht. Es passt hier offensichtlich nicht (aus welchen Gründen auch immer. Wenn die Schilderungen hier stimmen, wird da noch mehr im Busche sein, als dass man nur als Team nicht zusammengewachsen ist) . Warum soll man es dann auf biegen und brechen für beide ungemütlich lassen?

    Also ich finde, dass hier teilweise schon etwas hart ins Gericht gegangen wird. So, wie hier manches klingt, könnte ich verstehen, wenn die TE sich zurück zieht. Ich hoffe jedoch, dass sie sich die Ratschläge hier gut zu Gemüte führt, denn sie sind teilweise sehr richtig und wichtig.


    Ich finde die Konstellation der Kinder in DIESEM Alter plus Welpen durchaus sehr schwierig. Ich habe nun Erfahrungen mit EINEM Kind in dem Alter plus altem Hund. Und das war schon teilweise richtig anstrengend. Ich hätte auf keinen Fall einen Welpen in der Zeit geschafft.


    Ich kenne auch tatsächlich einem Fall im Freundeskreis, wo ich regelmäßig richtig dolle Mitleid mit dem Hund habe. Da ist die Alterskonstellation der Kinder sehr ähnlich. Allerdings zog der Hund bereits in der letzten Schwangerschaft ein. Musste auch unbedingt ein Welpe sein, weil den kann man ja nach seinen Wünschen erziehen. Man hat ja Hundeerfahrung "mit Hunden aufgewachsen".. Reinste Katastrophe. Der arme Hund ist alles, aber nicht ausgelastet. Das "immer was los" ist die absolute Hölle, der Hund steht ständig unter Spannung. Und weil die Familie auch eine "der Hund muss kinderlieb sein und alles mit sich machen lassen" ist, wird er dazu auch noch regelmäßig von den Kindern bedrängt und auch nicht geschützt. Es ist die ganze Zeit ein reines managen. Da wurde sich auch ausgemalt, was für tolle Ausflüge man machen kann. Ende der Geschichte ist aber, dass der Hund kompatibel mit nix ist, weil Sozialisation und Erziehung voll in die Dutten gegangen ist und er dazu auch noch ein nicht ausgelastetes Nervenbündel ist. Als ich letztes Mal da zu Besuch war, hat der 2 Jahre alte Hund vor lauter Nervosität in die Wohnung gepinkelt und kam überhaupt nicht runter..

    Und das ist mAn noch die beste Reaktion auf diese Umstände. Andere Hunde würden versuchen, ihren Freiraum mit hündischen Mitteln (Knurren, Beißen) durchzusetzen.

    Die Frau war sogar mit dem Hund 1x die Woche in der Hundeschule. Aber das reicht schlicht und einfach nicht aus. Ein Hund braucht Erziehung. Immer.


    Ich weiß nicht, ob ein Hund aus dem Tierschutz passender wäre. Meine Erfahrung ist, dass man da selten überhaupt welche findet, die mit Kindern unter dem Teeniealter gehen. Kann aber auch einfach regional sein. Und Umschauen kostet natürlich eh nichts.

    Ich sehe das Thema Welpe an Ersthundehalter auch nicht sonderlich kritisch. Es gibt Hundehalter, die seit 30 Jahren Hunde haben, die weniger Gefühl für Hunde haben (meine Oma z.B...) als Menschen, die noch nie einen hatten.


    Aber ich persönlich bin überzeugt davon, dass das mit 2 Kindern in dem Alter ein SEHR hohes Potential hat, gegen die Wand zu fahren. Und würde an eurer Stelle auch noch ein paar Jahre warten.

    Der Hund wäre perfekt für uns. Er schläft den ganzen Tag auf einem Fleck und braucht nicht mehr als eine Stunde Spaziergang im Tag.

    An deren Stelle würde ich den Hund Mal beim Tierarzt gründlich durchchecken lassen.


    Eine Stunde Aktivität am Tag reichte meiner Hündin ein halbes Jahr, bevor sie mit fast 15 an Nierenversagen starb.


    Normal ist das für einen gesunden Hund auf keinen Fall. Nichtmal für die sehr ruhigen Vertreter.

    Ich finde diesen Vorschlag hier sehr vernünftig und so habe ich es damals auch gemacht. Ich hab auch diverse Tierheime angeschrieben. Nicht, weil ich den Hund in ein Tierheim gegeben hätte, sondern weil die auch bei Privatvermittlungen helfen.

    Mein Bonus war damals sicher, dass der Hund kein Mali war. Ein Mali ist natürlich nochmal ne andere Hausnummer, weil es ohnehin nicht viele Menschen gibt, die sich einen Mali zutrauen. Und dann auch noch so einen "verkorksten".

    Ansonsten vielleicht Vereine anschreiben, Aushänge machen, spezielle Trainer kontaktieren und um Hilfe bitten.


    Ich glaube dir aber gerne, dass du vieles versucht hast. Ich hab das vor der Anschaffung des Hundes damals auch nicht realisieren wollen. Aber es gibt einfach Hunde, mit denen ich nicht klar komme. Und es gibt Dinge, die bekommt man mit noch so viel Training nicht in Bahnen gelenkt, dass es für alle okay ist. Vielleicht schafft es jemand anderes unter anderen Lebensbedingungen.


    Ich denke, es wird schon sehr schwer werden, jemanden für diesen Hund zu finden. Aber ein Versuch über möglichst viele Kanäle wäre es wert. Die Interessenten kann man dann ja selbst noch abchecken. Man muss den Hund ja auch nicht dem ersten, der sich meldet mitgeben. Habe ich auch nicht gemacht. Ich habe den Hund erst abgegeben, als ich ein wirklich sehr gutes Bauchgefühl hatte.


    Ansonsten kann hier vielleicht ja auch zur Überbrückung der Zeit noch jemand Trainer nennen, der mit solchen Hunden arbeitet. Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und behaupte, dass das eben auch nicht alle können.


    Najaaa, dafür wurde ich dauernd gefragt, wie groß der Hund noch wird. Und überhaupt ist der ja noch ganz jung...


    Das letzte Mal nur wenige Wochen bevor sie mit 15 Jahren eingeschläfert werden musste..

    Es ist einfach nochmal eine andere Sichtweise, da es ohne Zweifel viele Vorteile hat, einen Hund zu bekommen, der schon vorbereitet ist und der besser eingeschätzt werden kann, es einem aber auch etwas nehmen kann. Selbstverständlich kann das jeder für sich selbst bewerten, aber vielleicht ist es auch hilfreich, mal einen anderen Gedanken dazu zu lesen. :smile:


    Ich finde deine Einstellung dazu auf jeden Fall total nachvollziehbar. Man darf nur nicht vergessen, dass der Standardhundehalter nicht dem Dogforum-User entspricht. Ich denke also, es ist absolut nichts dagegen einzuwenden, schon eine gewisse Grundlage an Erziehung und Hilfsmitteln zu legen und das demjenigen mitzugeben, der den Tierschutzhund übernimmt.


    Ich mache die Erfahrung, dass die allerwenigsten Hundehalter sich so intensiv mit dem Thema auseinandersetzen wie die meisten User hier. Und ehrlich gesagt ist das für mich auch okay, solange die Hunde niemanden stören. Mir ist es grundsätzlich völlig wurscht, ob die Leute mit nem kläffenden, unerzogenen und kontrollierenden Hündchen, für den die Halter offensichtlich 0 Gefühl haben, durch die Gegend laufen, solange niemand gefährdet wird und Hund und Halter damit zufrieden sind. Bei Tierschutzhunden kann das aber durchaus mal nach hinten losgehen. Daher finde ich es gar nicht schlecht, wenn jemand den Hund bereits in Pflege hat, einschätzen kann und dann auch noch Handlungsempfehlungen mitgeben kann.


    Wenn ein erfahrener Hundemensch, der Ahnung hat von dem, was er tut, lieber einen "unvorbereiteten" Hund will, find ich das total okay. Bei gefühlt 90% der Hundehalter "da draußen" wäre das Potential groß, dass das voll in die Hose geht.