Ich habe schon Mal einen Hund abgegeben. Zwar nicht den, der länger bei mir war, leicht gefallen ist es mir dennoch nicht.
Der Hund passte einfach absolut nicht in mein Leben. Ich hatte ihn als Welpe aufgenommen und er war, trotz viel Training und Hilfe von einer tollen Trainerin mit Einzeltraining, ein totales Nervenbündel. Ich war durch viele äußere Faktoren auch nicht in der Lage, mein Leben an den Hund anzupassen und hätte es aber ehrlicherweise auch in dem Ausmaß nicht gewollt. Er war ein richtig lieber Junge. Super gelehrig, das Training mit ihm hat mir irre viel Spaß gemacht. Aber sobald der Hundeplatz verlassen war und der Arbeitsmodus aus, war er nur noch am jammern, fiepsen und nahm die Wohnung regelmäßig auseinander. Von jeder Unregelmäßigkeit toootal irritiert. Ne Menge Training in Frustrationstoleranz, Impulskontrolle und Alltagszeug machte es geringfügig besser. Aber lange nicht so, dass es okay war. Er tat mir einfach unheimlich leid und für uns war es auch nicht schön.
Ich fand eine junge Frau, die sich in ihn verliebte und ihn nehmen wollte. Sie lebte viel reizärmer als wir und war Special effects schon von ihrer verstorbenen Hündin gewohnt. Sie hat es sich zugetraut und ich hatte ein gutes Gefühl. Also zog er um. Ich hab super viel geweint. Ich habe vorher IMMER gesagt, dass ich niemals einen Hund abgeben würde. Ich hab mir Vorwürfe ohne Ende gemacht.
Nunja. 3 Jahre später, wir haben immer noch Kontakt. Sie ist absolut happy mit ihm. Er hat seine Spezialitäten durchaus immer noch. Dafür ist er mit ihrem Sohn ein absoluter Traum und er macht gerade die Begleithundeprüfung. Er lebt deutlich reizärmer als hier bei mir in der Großstadt und da fallen die Probleme von damals nicht so ins Gewicht und spielen einfach teilweise auch keine Rolle. Es sind ihr einfach vollkommen andere Dinge wichtig als mir. Wir haben einfach unterschiedliche Leben. In ihrs passt dieser Hund mit seinen Eigenschaften.
Dort ist der Hund glücklich. Und ich bin glücklich, dass ich mich durchgerungen habe, ihm ein besseres Leben zu ermöglichen. Auch wenn es noch so hart war für mich, diese Entscheidung zu treffen.