Beiträge von Ernalie

    DatMudi


    Danke für deine Worte. Das hört man tatsächlich eher selten. Am häufigsten ist es doch ein Hinweis darauf, warum man denn seinem Kind unbedingt so einen "Stempel" aufdrücken will.


    Ich sage dann immer: ganz einfach deswegen, weil der Schlüssel zu bedarfsgerechter Therapie über eine Diagnose funktioniert. Und weil ich meinem Kind möglichst viele Negativereignisse innerhalb dieser wirklich wichtigen Entwicklungsphase und auch später ersparen möchte. Und ihr möglichst viele Skills an die Hand geben möchte, um sich in der Gesellschaft zurecht finden zu können und sie nicht ins offene Messer laufen zu lassen.


    Und was soll das eigentlich für ein Stempel sein? Man muss doch nicht durch die Gegend laufen mit einem Shirt auf dem "Ich bin Autistin" steht. Aber es erklärt doch einfach sooo vieles und man steht nicht ein Leben lang vor der Frage, warum zur Hölle man so anders ist als die anderen und erstmal verschiedene Komorbiditäten entwickeln, an denen dann jahrelang rumgedoktort wird ohne jemals die Ursache zu finden.

    Das erlebe ich leider im Arbeitsalltag sehr häufig und das möchte ich meinem Kind gern ersparen. Und ich glaube, dass das definitiv besser gelingen kann, je früher man anfängt, bedarfsgerecht zu fördern.

    Schön, dass es auch anders laufen kann. Freut mich, unter all den katastrophalen Geschichten, die ich so höre, auch Mal eine "Erfolgsgeschichte" zu hören.


    Hier musste ich tatsächlich 5 Jahre lang für die Durchführung irgendeiner Diagnostik kämpfen, obwohl die Auffälligkeiten quasi von Geburt an bestanden.



    Meine Tochter hat übrigens erst seit drei Monaten einen Pflegegrad. Obwohl wir seit Jahren ins SPZ gehen. Das hat uns einfach niemand gesagt. Ich habe es erst durch andere Eltern in der Selbsthilfegruppe erfahren. Was ist das bitte für ein System?

    Das ging uns genauso. Wir haben erst durch Zufall vom Newsletter einer Selbsthilfe Gruppe erfahren dass man auch als Autist einen PG und einen GdB bekommen kann. Da hatten wir die Diagnose schon über ein Jahr aber niemand hat uns daraufhin gewiesen.

    Ist schon traurig dass man nicht mal von Ärzten oder Therapeuten darüber aufgeklärt wird

    Der Witz daran ist, dass man für einen Pflegegrad nicht Mal eine Diagnose braucht. Der Pflegegrad ermittelt sich anhand von Kriterien, die festgelegt sind und per Gutachten ermittelt werden. Eine Diagnose braucht es dafür überhaupt nicht.

    Da rennt man jahrelang an genau die Stelle, die Experten dafür sein müssten und bettelt um Hilfe und Unterstützung und es sagt einem nicht Mal jemand, dass ein Pflegegrad, der ja unmittelbar und schnell für Entlastung sorgen könnte, möglich ist.


    Danke für gar nichts 🙄


    Und das ist es, was ich meinte mit der Hilflosigkeit von Familien mit nicht sichtbar behinderten Kindern. Dass jeder Kämpfe ausfechten muss ist mir klar und ist super traurig. Der Zugang zum Hilfesystem ist bei nicht-sichtbaren Behinderungen aber einfach deutlich steiniger.

    Und viele - damit bist du überhaupt nicht gemeint, das sage ich vorsichtshalber gleich dazu - verleugnen viele Jahre.

    Davon fühle ich mich auch überhaupt nicht angesprochen. Im Gegenteil, ich kämpfe ja seit Jahren dafür, dass mein Kind als das gesehen wird, was es ist und uns und ihr geholfen wird. Ich verstehe Eltern absolut nicht, die die Auffälligkeiten ihres Kindes vehement leugnen. Ich habe so jemanden auch im engen Familienkreis und das Kind tut mir einfach nur unfassbar leid.


    Ich bin inzwischen von Inklusion sehr desillusioniert. Inklusion braucht Bedingungen, die sie möglich machen. Kinder einfach im bestehende Systeme zu schieben und sich nicht auf sie einstellen zu können, ist einfach hochgradig unfair.

    Da gebe ich dir absolut recht.



    Ich nehme gerade wieder ein Kind mit ASS aus so einem tollen inklusiven System auf, das in einem offenen Angebot nachvollziehbarerweise total verloren ist und sich vermutlich unter unseren Bedingungen relativ schnell positiv entwickeln wird. Und wenn das die Zukunft sein soll, frage ich mich, wie lange es bis zum großen Knall dauert.

    Genau dieses Problem haben wir gerade mit unserer Tochter. Sie ist in einem Kindergarten mit offenem Konzept. Da ist wirklich komplett alles offen. Das fängt schon dabei an, dass sie sich morgens, wenn sie zur Kita kommt, entscheiden muss in welchem Raum sie geht. Das kann sie schlichtweg Weg nicht. Wir haben aber auch wenige Möglichkeiten, da ein ein Kitawechsel wiederum mit anderen Schwierigkeiten verbunden ist. So möchte ich z.b unbedingt, dass sie jetzt schon Kinder kennenlernt, mit denen sie später zur Schule geht. Alleine deswegen, weil sie die größten Probleme in der sozialen Interaktion mit anderen Kindern hat. Die nächste Kita mit Integrationsplätzen und nicht offenem Konzept ist derartig weit entfernt, dass da ganz sicher keine Kinder hingehen werden, die im Einzugsgebiet der Schule wohnen, wo sie hingehen wird.


    Meine Tochter hat übrigens erst seit drei Monaten einen Pflegegrad. Obwohl wir seit Jahren ins SPZ gehen. Das hat uns einfach niemand gesagt. Ich habe es erst durch andere Eltern in der Selbsthilfegruppe erfahren. Was ist das bitte für ein System?

    Ich möchte das hier gar nicht weiter diskutieren, denn ich habe bereits gesagt, dass es Kinder mit sichtbaren Behinderungen und deren Eltern sicher nicht leichter haben und ich auch niemals bezweifelt habe, dass diese auch kämpfe führen müssen.


    Ich glaube aber, dass sich niemand, der nicht persönlich betroffen ist, vorstellen kann, wie hoch das Maß an Verzweiflung ist, wenn einem jahrelang alle erklären wollen, dass das Kind ganz normal sei, oder man selbst Schuld und man ja nur da ändern müsse und dann läuft alles, weil man dem Kind eben nicht ansieht, dass das Kind eine Behinderung hat. Für mich war es an einem Punkt tatsächlich fraglich, ob ich das überlebe. Und obwohl ich das so deutlich wie es nur geht kommuniziert habe, gab es nicht den Hinweis, dass das Kind einen Pflegegrad bekommt und man alleine darüber Unterstützung bekommen kann. Oder eine Familienhebamme. Oder die frühen Hilfen. Oder medikamentöse Behandlung der Symptome der Krankheit/Störung (weil diese eben bestritten wurde). Oder Ergotherapie. Oder dass man überhaupt Eingliederungshilfe beantragen kann (weil es ja keine Behinderung gibt). Alleine bis zur Eingliederungshilfe zu kommen ist für Kinder mit nicht sichtbarer Behinderung häufig ein irre langer Weg.

    Man muss sich nur mal in eine Selbsthilfegruppe von Eltern mit Kindern mit Autismus und ADHS setzen und den Geschichten der Eltern zuhören. Sie sind immer gleich.


    Ich finde, das darf man auch ruhig Mal problematisieren ohne darauf hingewiesen zu werden, dass es alle schwer haben. Ja. Haben sie. Definitiv. Und ich würde mir für viele, oder eigentlich alle Gruppen jedweder Art, leichtere Wege zu Hilfe und Unterstützung wünschen. Wenn ich mich da anders ausgedrückt habe, tut es mir leid. Das war nicht meine Intention.


    Aus meiner persönlichen Sicht ist es mir jetzt aber ein Anliegen, darüber zu sprechen und zu problematisieren, was es bedeutet, ein nicht sichtbar behindertes Kind zu haben.

    Shalea

    Ich habe nicht gesagt, dass sichtbar behinderte Kinder und deren Eltern es einfacher haben. Ich habe gesagt, dass ich das Gefühl habe, dass nicht sichtbar behinderte Kinder und deren Eltern weniger Hilfe bekommen. Was schlicht damit zusammenhängt, dass man erstmal dafür kämpfen muss, dass die Behinderung überhaupt als Solche anerkannt wird. Oder gar überhaupt ERkannt. Was bei einem sichtbar behinderten Kind niemand in Frage stellen wird und demnach das Hilfesystem (zum Glück!!) direkt greift und man nicht erstmal viele Jahre lang zu hören bekommt, dass man selbst (oder wahlweise die Medien) Schuld wäre, dass das Kind ist wie es ist.


    Ich maße mir sicher nicht an zu sagen, dass es irgendjemand leichter hat als jemand anderes. Und ich würde mir eine heile Welt für ALLE wünschen. Mit Missgunst hatte meine Aussage nichts zu tun.

    Wenn ich das so lese, was ihr durch macht mit euren besonderen Kindern, kriege ich wirklich Wut. Wut darauf, wie Kinder einfach massiv in diesem Land im Stich gelassen werden. Wirklich. Das kann doch wohl nicht wahr sein.


    😡

    Ja. Absolut nachvollziehbar. Ich bin auch wütend. Und ich habe das Gefühl, je weniger äußerlich sichtbar die Behinderung des Kindes ist, desto weniger Hilfe bekommt man.


    Ich kämpfe seit 4,5 Jahren gegen Windmühlen. Kräfte pflegender Eltern sind auch endlich. 4,5 Jahre lang wurde uns erzählt, dass wir ja nur dies und das anders machen müssten und dann läuft das schon alles. Wenn einem dann auch noch erzählt wird, dass man ja selbst schuld daran ist, dass das Kind so ist, wie es ist. Ich habe Hilfe gesucht seit das Kind ein halbes Jahr alt war und keine bekommen. Obwohl es sie gegeben hätte. Ich habe in einer Phase der absoluten Verzweiflung zur Arzthelferin der Kinderarztpraxis gesagt, dass ich nicht weiß, ob ich bis zum nächsten Termin überlebe. Und sie hat mich einfach weggeschickt mit den Worten: "wir können nichts für Sie tun". Ein dickes Danke an sonstwen, dass ich insgesamt ein stabiler Mensch bin. Jemand anderes hätte es vielleicht wirklich nicht überlebt.


    Es dauert so unfassbar lange alles, obwohl die Ursache schon seit Jahren offensichtlich ist. Wir haben JETZT endlich fachlich guten ärztlichen Beistand, der uns erstmals ernst nimmt. Und dennoch ist es dermaßen frustrierend, dass ich genau weiß, dass auch jetzt nicht die Hilfe da sein wird, die gebraucht wird sondern es sich noch Jahre hinziehen wird. Und so lange darf das Kind Negativerfahrungen sammeln und sich weiter in seine Einschränkungen rein arbeiten. Es ist eine Abwärtsspirale, die nicht aufgehalten wird.


    Dieses System ist so f*cking kaputt, es ist unsagbar. Und es interessiert einen feuchten Kehricht. Und in der aktuellen politischen Lage wird es nur noch schlimmer in den kommenden Jahren. Geht wählen, Leute! 🙏

    Ist in Bayern einfach unkompliziert. Nen Zweizeiler vom Arzt und das Kind bleibt ganzjährig der Schule fern.


    Und vom Schulamt selbst gibt es kein weiteres Interesse an den Kindern die Zuhause beschult werden. Auch nicht, ob die Kinder überhaupt beschult werden, oder auf welchem Stand sie sind.

    Krass. Vielleicht sollte ich meinen nicht beschulbaren Jugendlichen in der Arbeit sagen, dass sie nach Bayern gehen sollen. Hier in NDS muss man gefühlt alle 8000er besteigen und noch ne Polka tanzen um den Ämtern klar zu machen, dass das Kind ganz wirklich und in echt tägliche Panikattacken erleidet und retraumatisiert wird, sobald es nur ein Schulgebäude betritt. Dazu werden sie mit Ordnungsstrafen belegt und im allerschlimmsten Fall morgens von der Polizei abgeholt und zur Schule gebracht.


    Meine Tochter geht ja noch zur Kita. Auch da machen wir aktuell die Erfahrung, dass Inklusion an Regel-Kitas eher so semi gut funktioniert. Wechseln wollen wir jetzt aber auch nicht, weil die nächste integrative Kita weit weg ist. Und da meine Tochter insbesondere im sozialen Bereich große Schwierigkeiten hat, ist es mir sehr wichtig, dass sie zum Schulbeginn mit Kindern eingeschult wird, die sie schon kennt.


    Kara's Family

    Eine Bekannte von mir ist Schulbegleiterin. Ihr Mann ebenso. Sie sind beide ausgebildete Heilerziehungspfleger und insbesondere was Autismus und ADHS angeht sehr gut geschult. Ich hatte bisher den Eindruck, dass das bei ihren Kolleg*innen auch so ist. Gibt's da vielleicht, je nach Bundesland oder auch Anbieter, Unterschiede? Lohnt sich vielleicht, gezielt danach zu suchen? Nur Vorschläge, ich kann mir vorstellen, dass du das schon alles versucht hast.

    Ich hatte mich dazu mit ihr ausgetauscht, weil ich gerade erst über eine Kitabegleitung für meine Tochter nachgedacht habe.

    Was die Standheizung verbraucht liegt natürlich auch an einigen Faktoren. Größe des Fahrzeugs, Isolierung, Temperaturen, wie oft man raus und rein steigt, etc. Glaube so richtig übertragen kann man die Werte da nur schwierig.

    So richtig bei ganz kalten Temperaturen fahren wir zb nicht los. Ich persönlich würde das auf jeden Fall machen und hab's auch schon alleine gemacht. Aber mit ner 5 jährigen muss ich das jetzt auch nicht zwangsweise machen. 🙈Meistens haben wir deswegen die Standheizung maximal nachts auf niedriger Temperatur an. Und wir haben natürlich auch nur einen Van in Bulligröße.

    Daher kommen wir mit dem Akku immer ganz gut hin bisher.


    Wenn man keine Lust auf Toilettenentleerung hat, kann ich persönlich nur eine Trockentrenntoilette empfehlen.


    Jetzt hab ich Bock auf Wintercamping 😆

    Wir haben nur recht wenige Verbraucher: Starlink, ggf. MacBook (bei Homeofficetagen) und laden nur Handys und Bike Akkus, oder benutzen mal einen Heizlüfter um schneller nasse Sachen zu trocknen. Licht ist beim stehen dauerhaft eingeschaltet (außer Nachts). Reicht uns auch aus bei schlechtem Wetter aus. M

    Da sieht man Mal wieder, wie unterschiedlich das ist. Für mich sind das extrem viele Verbraucher. 😄 Und auch einige, die sehr viel Strom verbrauchen. Heizlüfter und E-Bike Akkus zB.


    Wir haben.... 2 Handys und im Winter die Diesel-Standheizung, die zwar über Diesel läuft aber auch ein kleines bisschen Strom verbraucht 😄


    Wir haben noch die standardmäßig verbaute 60Ah AGM Batterie. Die ist wirklich ein Witz. Zumal die ja, weil sie eine AGM usz, nicht Mal 60Ah nutzbar macht. Reichte aber im Sommer in Verbindung mit Solaranlage aber aus. Wir rüsten dieses Jahr auf 80Ah LiFePo4 um. Die sollte dann für uns ausreichen, auch wenn nicht täglich die Sonne scheint oder eben auch im Winter. Größer geht bei unserem Van auch nicht ohne größere Umbauten, weil die Maße des Batteriefachs limitieren.