Und das findest du alles nicht als Einschränkung?
Ganz provokant gesagt (meiner Meinung nach): Dann ist doch im Prinzip alles, bei dem ich nicht komplett alleine entscheiden kann, eine Einschränkung. Mit Partner muss ich mich bei vielen Dingen absprechen und Kompromisse eingehen. Mit Kind(ern) ebenso. Haustiere machen es dann noch komplizierter. Aber sie bereichern doch auch alle das Leben, machen es abwechslungsreich und interessant. Würde man nicht letztlich Vorteile dabei sehen, sein Leben mit anderen (Mensch und/oder Tier) zu teilen, würde man es vermutlich nicht (freiwillig) machen.
Warum sollte das provokant sein? Natürlich ist das so. Aber hier geht es doch darum, dass eine Familie, die zusammen lebt, unterschiedliche Meinungen hat. Wenn es jetzt nur um die Frage ginge, ob ein Hund für EINE Person eine Belastung ist, kann ich deiner These folgen. Und selbst dann müsste man sich noch fragen, ob man diese Einschränkungen will. Und es wäre vollkommen legitim zu sagen, dass man es nicht will.
Aber will man denn hier ein Leben lang alleine, ohne den Ehemann, Urlaub machen, weil dieser keinen Bock auf Camping, wandern, Ferienhaus in Skandinavien oder Hundehotel hat und stattdessen lieber 3x im Jahr 2 Wochen am Mittelmeer liegt?
Also ich empfinde Hundehaltung durchaus als einschränkend. Auch dann, wenn man sehr viel Spaß und Freude mit und am Hund hat.
Unser Hund kann zb nicht alleine bleiben, selbst nach über einem Jahr super viel Training mit Trainerstunden einer sehr kompetenten Trainerin (Trainerin und Verhaltenstierärztin). Mal klappt's für ne halbe Stunde, mal jault sie vom ersten Moment an die halbe Nachbarschaft zusammen.
Wir können daher ohne Fremdbetreuung keine Unternehmungen als Familie machen, was meine 5 Jahre alte Tochter sehr belastet. Sie würde doch so gern mit beiden Eltern schwimmen gehen oder ins Museum. Oder ins Aquarium. Oder auf den Abenteuerspielplatz.
Brauche nicht erwähnen, dass alleine das Training sehr viel Zeit und Energie frisst.
Da Karla mein 4. Hund ist, war ich der absoluten Überzeugung, dass ich ganz genau wusste, wie das mit dem Alleinbleiben funktioniert und das zu 100% kein Problem wird.. naja. Und naja, ich wusste ja, dass es Hunde gibt, bei denen es trotz Training nicht klappt. Aber SO einen erwischen wir bestimmt nicht.. Blauäugig ist man immer, bis man es besser weiß.
Unser Hund hat auch einen so empfindlichen Magen, dass sie sämtliches Fertigfutter nicht verträgt. Also ist alleine die Nahrungszubereitung mit Belastung verbunden. Auch für unterwegs oder Urlaube erschwert das so einiges, weil man nicht einfach einen Sack Trockenfutter mitnehmen kann.
Dafür ist sie super sozialkompatibel und kann eigentlich überall, wo es erlaubt ist, mitgenommen werden. Aber es gibt eben auch Sachen, wo es nicht geht. Gerade als Familie mit Kindern steht man da oft vor solchen Situationen. Im Urlaub können wir nicht alle zusammen Unternehmungen machen. Einer muss beim Hund bleiben. Wir reisen mit dem Camper. Und dennoch möchte man ja gerne Mal etwas anschauen, wo möglicherweise kein Hund mit kann.
Ehrlich gesagt wäre für mich ALLEINE ein Hund auch weniger einschränkend. Ich hab 15 Jahre lang Hunde alleine gehalten, mit meinen Eltern als Backup, wenn ich Mal verreisen wollte oder ein Notfall gewesen wäre. Während des Studiums konnte ich Hunde mitnehmen und meine Freizeitgestaltung war größtenteils hundefreundlich. Meine Hunde waren alle sozialkompatibel und so konnte ich sie auch immer zu Freunden, etc mitnehmen und leicht fremdbetreuen lassen.