Ich kann dir ja mal von uns berichten:
Vor 10 Jahren wollte ich schon einen Hund, damals aber aus Zeit und Platzgründen dagegen entschieden.
Jetzt kam das Thema wieder sehr verstärkt auf, auch die Änderungen im Leben, die damit einhergehen.
Meine Schwiegereltern und wir teilen uns ein Grundstück, mit 2 Häusern drauf. Sie haben bereits 3 Hunde, mit einem war mein Partner in der Hundeschule, hat den Hundeführerschein gemacht ect pp. Um uns daran zu gewöhnen haben wir Testweise die Hunderunden übernommen, die Tiere beschäftigt ect pp. Auch über unsere Freizeit haben wir nachgedacht. Früher sind wir spontan einfach weggefahren, aber um ehrlich zu sein: Wir merken es garnicht wirklich, beziehungsweise vermissen es nicht. Wenn wir spontan mal 1-2Stunden weg sind stört das Skadi nicht. Da schränken wir uns nicht ein. Wenn wir über Nacht weg sind, dann kümmern sich die Schwiegereltern mit um Skadi, ist ja praktisch auch das erweiterte Rudel.
Die "schlimmste" Veränderung war da eher das Gassigehen. Ja, auch wenn es regnet und stürmt. Ja, auch wenn man kaputt ist. Ja, auch wenn man krank ist. Da wechseln wir uns tatsächlich aber im Zweifelsfrei gut ab, je nachdem wie die Arbeitsschichten ausfallen.
Die Hundesuche war da etwas anderes. Und ich kann dich mit dem Tierheim total verstehen. Ursprünglich wollten wir auch in ein Tierheim hier gehen. Sind wir auch. Wir haben unsere Wünsche geäußert, unsere Anforderungen, bzw eher Lebensumstände. 3 eigene Katzen und 3 andere Hunde auf dem Grundstück. Uns wurde ein Amstaff vorgeschlagen, da wir explizit sagten "Alter, Krankheiten, Liste...ist uns egal, wenn das Tier passt".
Ende der Geschichte: über 500 gefahrene Kilometer insgesamt, mehrere Besuche, Gassigehen ect pp kam raus...sie wollten uns den Hund schon mitgeben, allerdings ohne auf unsere Anforderungen "Schauen ob er auf Katzen reagiert" zu achten. Auch haben wir erst beim letzten Treffen erfahren, das er NIE mit anderen Hunden im Tierheim Kontakt hatte. Zu dem Zeitpunkt war er schon ein Jahr im Tierheim. Mit den Hunden von den Schwiegereltern hat er sich natürlich nicht verstanden als wir zusammen hingefahren sind. Mit Tränen in den Augen vor Traurigkeit und Enttäuschung sind wir dann gefahren. Dann gab es 2-3Tage später einen Anruf, das sie noch einen Hund (eine Bulldogge) hätten, sie wäre grad zurück gekommen. Grund: Katzenbiss.
Sie wussten das wir drei Katzen haben, es war den Tierpflegern...ja egal. Das war dann der ausschlaggebende Punkt.
Am Ende haben wir uns an eine Auslandsorganisation gewandt, bei der Verwandte von uns mit in der Vermittlung helfen. Es ist wie durch Zufall grade jemand in Griechenland im Tierheim und hat noch Flugplätze frei. Auf der Internetseite sind wir dann auf Willow, bzw jetzt Skadi gestossen. Die Woche bis zum Rückflug ging dann Schlag auf Schlag, inklusive täglicher Fotos und Videos, Einschätzungen ect pp. Den Schritt bereue ich nicht. Auch Welpen sind dort tatsächlich öfters, aber wir wollten keinen Welpen, aus Zeitgründen. Nun...auf jeden Fall waren wir dann Sonntag am Flughafen und haben Skadi abgeholt. Eigentlich war das der Tag, an dem wir nach monatelangem Kontakt mit dem Tierheim ein Tier von dort mitnehmen wollten, aber das...nein.
Die andere Wahl wäre wirklich ein Züchter gewesen, allerdings wollte ich unbedingt dem Tierschutz was gutes tun, alleine weil es soviele traurige Seelen gibt, die auch ein Zuhause verdient haben. Züchter haben aber halt auch große Vorteile, seien es die Gesundheitstests bei den Eltern, das man sich sicher ist woher der Hund stammt ect. Ich kann das auch verstehen, beides hat seine Vor- und Nachteile, vorrausgesetzt natürlich bei ner seriösen Zucht, keinem Vermehrer.