Sockensucher
Das war wirklich ein ganz toller Text den du mir geschrieben hast, auch wenn ich das Display in einer Tour sauberwischen musste weil es so getropft hat.
Info über mich:
Ich heiße Michael und bin ein Mann. Ich wohne im norddeutschen Raum zwischen Bremen und Hamburg.
Ich weiß eure Ratschläge zu schätzen, ich bin euch dankbar. Ich habe keine Freunde oder Bekannte, wurde viel enttäuscht und falsche Freunde wollte ich nicht mehr. Beziehung ging 2020 in die Brüche. Dann kam Lilly fest zu mir, ich bin so froh das ich sie danach hatte. Meine Nachbarin ist die Einzige Person mit der ich noch einen Bezug habe. Die hat das laute Weinen gehört und ist rüber gekommen. Hat mir 1000 Geschichten erzählt. Kaum war sie weg, ging das geweine wieder los.
Das schlimme ist, das ich mich 0,0% besser fühle als vor 24 Std. Das war bei Jenny meinem Hovawart noch anders. Da habe ich mich schneller gefangen nach dem ersten Schock und etwas ruhiger getrauert. Tief aber nicht so am Ende. Da hatte ich noch Menschen um mich. Das war alles zu viel für mich jetzt. Wie der berühmte Tropfen. Nur das auf ein volles Fass nochmal ein größeres geschüttet wurde. Jetzt kommt nämlich auf einmal nachträglich auch noch Jenny dazu.
Ich will Mischka Lilly einfach nur bei mir haben.
Wisst ihr bei meiner "Bitte" ging es eher darum das mir auch mal jemand zuhört. Dafür braucht man m.W. keine Ausbildung. Nicht mehr, nicht weniger.
Deshalb tippe ich jetzt alles hier ein. Nach und nach.
Eure Anteilnahme ist herzens gut und ich sehe das die Menscheit noch nicht in Gänze verkommen ist und mitfühlend empathie für etwas empfinden kann.
Ich möchte euch jetzt noch etwas schönes erzählen. Das ist für mich peinlich und persönlich aber ich öffne jetzt alles.
Ich hatte mit Lilly immer ein Ritual. Eigentlich immer wenn sie bei mir war. Ich nannte es Nachtschicht. Ich hatte feste Runden die ich dann nach plan abgelaufen bin. Die ganze Nacht. By the way, ich arbeite nicht weil ich depressionen und eine schwere Krankheit habe die mir keine Belastung einer Arbeit mehr erlaubt. Davor war ich Workaholic mit schlussendlich Burnout.
Die Nachtschicht war so:
23 Uhr erster Gang große Runde. Ihr glaubt ja nicht, wie schön es ist mit einem Hund wenn es Nacht ist und alles still und leer und keinem Hundehasser und gemeckere zu begegnen..."Vorsicht der Kackt hier gleich hin, gehen sie weg hier". Nur ich und Lilly auf diesem Planeten.
Nach dem Gang, gabs ein Knochen zur Belohnung. Wie glücklich und zufrieden die den gefressen hat. Ich hab sie immer dabei gestreichelt und die hat beim Fressen mit dem Schwanz gewedelt. Nachdem sie fertig war hat sie mich aus liebe und Dankbarkeit abgeschleckt. Dann ist sie glücklich und zufrieden ihren Verdauungsschlaf mit dem Kopf auf meinem Schoß eingepennt.
Um 2 Uhr zweiter Gang. Die wurde schon pünktlich wach. Mittlere Strecke. Pipi, Kaka wie schön, keine drückende Blase am Morgen. So spannend. Überall Gerüche der Nachttierwelt an Büschen. In mir das pure innere Glück, einfach nur zuzuschauen, wie dieses Tier sich gefreut hat. Bei allem nie auch nur ein Stimmenkomando. Die wusste automatisch wo lang usw. Dann zuhause, nächstes Leckerlie Pedigree Pal mit Huhn und Lamm. In der Packung waren immer 2.
Dann wieder Danke auf Schoß gelegt und schnarch.
5 Uhr letzter Gang. Kleine Strecke.
Dann ihr lieblings Futter eingeweicht, die Schale festgehalten. Damit sie schön im Liegen gemütlich schlabbern konnte. Dann wieder pennen gelegt. 11 Uhr zum See gefahren und so ging es im 4 Std. Takt.
So extrem war ich für das Tier und dies mit mir....wie eineiige Zwillinge.