Beiträge von TeresaXMicki

    Was man zusätzlich bedenken sollte: Die Einschränkungen, die ein solcher Hund für den Rest des Lebens mit sich bringen kann.

    Absolut. Auch für mich selbst wünsche ich mir z.B. einen abwechslungsreichen Alltag in dem die Hunde nicht immer die Hauptrolle spielen. Für meinen Hund/meine Hunde wünsche ich mir ebenfalls Entspannung und Abenteuer in einem guten Verhältnis. Für die Hündin wäre eventuell ein Einzelplatz geeigneter. Das gilt es noch raus zu finden. Der Bedarf an action/Bewegung scheint mir auch sehr unterschiedlich. Während Ersthund Micki nicht genug Bewegung bekommen kann, ist die Kleine froh, wenn es wieder aufs gemütliche Sofa geht.


    Ich würde auf jeden Fall hoffen, dass ich das Miteinander der Hunde nicht immer regeln muss, sondern dass sich das harmonisch einspielt. Das will ich bei den nächsten Besuchen beobachten.

    Ihr Lieben,

    vielen Dank, dass ihr so kräftig mit diskutiert habt. Wir haben unsere Besuche bei der kleinen Hündin ausgebaut und Micki zeigt sich wirklich von seiner besten Seite. Die beiden kommen, auch im Innenraum miteinander aus. Ich unterbinde das Aufreiten, wenn ich merke es kündigt sich an und biete ihm eine Alternative an. Ein lautes "Pschhhhht" funktioniert erstaunlich gut bei ihm. Ich hab das Gefühl, Eifersucht und Excitement (wenn ich sie zb zu lange streichle) triggert dieses Verhalten. Die kleine Hündin kommt, wie gesagt aus schlechter Haltung und wurde von Verwandten in Gewahrsam genommen. Nachdem wir ein paar Tage verbracht haben, kann ich sagen, dass ich das Gefühl habe, die größere Baustelle ist Erziehung der Hündin. Sie hat keinen Grundgehorsam, ich denke nicht, dass jemals jm versucht hat ihr etwas beizubringen. Sie kann nicht an der Leine laufen, sie ist nur zu ca 50% stubenrein. Sie läuft der Bezugsperson zwar immer hinterher, sobald man sie aber anfassen will, läuft sie erstmal weg. Wenn man sitzt oder liegt, kommt sie zum kuscheln. Das Verhalten deute ich als sehr ambivalent, sehr wahrscheinlich hat sie keine guten Erfahrungen gemacht. Sie ist nicht kastriert und hat auch schon eine Schwangerschaft hinter sich. Während sie erstmal apathisch wirkt, merke ich schon, dass sie draussen anfängt an zu schnuffeln und dass ein Hund in ihr steckt. Sie läuft Micki hinterher und hat ihn sogar mal zum Spielen aufgefordert. Ansonsten hab ich sie in 3 gemeinsamen Tagen noch nicht fröhlich oder verspielt erlebt. Ich versuche gerade einen kühlen Kopf zu bewahren und mich nicht, wie hier im Chat auch mehrfach empfohlen, einer "Mitleidsentscheidung" hinzugeben. Ich frage mich, ob eine Hündin, die man nicht positiv triggern kann (durch Lob oder Leckerli) noch erziehbar ist... ein ganz neues Thema ich weiss - ich erwarte keine Antworten, ich hatte nur das Bedürfnis ein Update zu hinterlassen....


    Viele Grüße, Teresa & Micki

    Dein Hund hat massive Probleme mit Artgenossen, flüchtet sich ins Sexualverhalten und Du bist diesbezüglich hilflos.


    Außerdem scheint er ungeregelt an Dir zu kleben.


    Deshalb rate ich ganz klar von der Anschaffung eines weiteren Hundes ab.

    Danke für die Einschätzung. Das er massive Probleme mit Artgenossen hat, würde ich nicht sagen. Das Aufreiten kommt nur in seltenen Situationen vor, bei Hunden die er besser kennt. Ein problematisches Verhalten ist das allemal. Hilflos fühle ich mich eigentlich auch nicht, ich informiere mich und ändere mein Verhalten. Nicht jeder Mensch ist von Natur aus autoritär, ich bin hier im Forum um von euch "alten Hasen" in punkto Hundhaltung dazuzulernen und ich bin (genau wie Micki) sehr aufnahmebereit. Deinen Ratschlag nehme ich auf jedenfall Ernst. LG

    Bei euch würde ich eher eine ältere, selbstbewusste Hündin sehen, die über den Dingen steht und den Junghund mit seinem Verhalten ignorieren kann oder dosiert dem entgegen stehen kann. Im Tierschutz findet man zb schon kastrierte Hündinnen, die durchaus passen können. Diese sollte hier vor Ort irgendwo im Tierheim/pflegestelle sein, um eine gute Zusammenführung zu schaffen.

    Danke auch für diese Einschätzung. Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Die Begegnung mit der CC Hündin war auch eher schicksalhaft als geplant und ich stelle mir natürlich auch die Frage ob wir die richtige Endstelle für sie sind. Ich will auf keinen Fall ihren Stress vervielfachen.

    Danke für all die Anregungen und die sinnvollen Rückfragen.

    Clover auf meine Frage nach dem grundsätzlichen Charakter der Hündin wurde geantwortet, dass sie sich im Rudel noch nie durchsetzen konnte. Sie lebte wohl mit vielen, auch größeren, stürmischen Hunden zusammen und wurde mir als eine beschrieben, "die am liebsten den ganzen Tag mit Frauchen auf dem Sofa sitzt." Die Trennung vom Frauchen, hinein in eine neues Rudel (mit Welpen) muss sehr verstörend sein. Ich wünsche ihr auf jeden Fall einen passendes Zuhause, ob bei mir oder wo anders...

    Die Hausleine ist eine super Idee. Ein Abbruchsignal l'eau haben wir schon. Es funktioniert eigentlich gut, wenn er zB irgendeinen Mist essen will. Im Ruhigen zuhause reicht sogar schon ein bestimmtes, gebrummtes "mhm" um ihn von etwas abzuhalten. Nur das Aufreiten scheint schlecht kontrollierbar. Die Leine + Ablenkungsmanöver könnte die richtige Technik sein, ich werde das mal ausprobieren.

    Sockensucher Entspannung und Souveränität sind tatsächlich unsere Themen in der gemeinsamen Entwicklung. Entblössend, wenn die eigene Hektik auf den Hund übergeht und so zu einem grösseren Problem wird. Vielen Dank für diese ausfühliche Antwort und den Einblick in euren Alltag.

    Ich würde übrigens generell bei einem netten, unkomplizierten Pudelmixrüden und einer sanften kleinen Hündin keine großen Probleme sehen, zumal beide noch so jung und anpassungsfähig sind. Die würden mit deiner Führung sicher klarkommen und sich vielleicht sogar wirklich anfreunden. Da stehen die Chancen eigentlich eher gut.


    Worüber ich mir allerdings vorab ernsthafte Gedanken machen würde, wäre 1.) Kann ich sie während der Läufigkeit zuverlässig trennen (steht die übrigens eventuell bevor, und das macht den Rüden so verrückt?) und vor allem 2. die entscheidende Frage: Will ich diese Hündin wirklich? Passt die zu uns - oder bin ich gerade nur vor Mitleid unzurechnungsfähig?

    Danke für die sehr konstruktiven Kommentare. Ich werde nochmal in mich gehen und erörtern wie meine Kapazitäten realistisch aussehen und ob ich der Hündin ein gutes Ankommen gewährleisten kann. --- Trennung in der Läufigkeit ist möglich. Die letzte Läufigkeit ist wohl langen genug vorüber und Mickis Aufreiten war nicht sexueller Natur.

    Hm....also wir haben auch einen Pudelmix, und letztes Jahr kam ein Pudelwelpe dazu.

    Der Ersthund war aus dem Tierheim und ist ein sehr, sehr anhänglicher und tendenziell unsicherer und auch recht nervöser Hund, aber hat sich immer sehr gut mit anderen Hunden verstanden (z.B. in der Hundepension, Hunde die zu Besuch waren, andere Familienhunde).

    Wow. Vielen Dank für das persönliche Fallbeispiel und die Einsicht in euren Alltag. Ähnlich wie euren Rüden, schätze ich auch meinen etwas unsicher aber unkompliziert ein. Ein Unterschied ist, dass die Hündin die eventuell einziehen wird, schon erwachsen ist, im gleichen Alter wie Micki. Im Gespräch mit HundehalterInnen habe ich mitbekommen, dass einfach jede Mensch-Hund-Beziehung anders ist. Schade, dass der Ersthund noch immer nicht ganz warm geworden ist mit dem Junghund. Vielleicht ist es auch das jugendliche Temperament das ihm noch auf die Nerven geht.


    In unserer Konstellation sind beide Hunde gleich alt und ähnlichen Gemüts (Wobei die Hündin hoffentlich noch aufblühen würde, sie schien sehr verschreckt).


    "Ich glaube, ich würde an Deiner Stelle mit ihm alleine bleiben, mir für ihn andere Sozialkontakte suchen und es genießen, dass es so gut klappt."


    Danke für die ehrliche Einschätzung.

    Zitat

    Wenn sie dadurch die Stimmung zuhause aber eher verschlechtern würde und Probleme aufkommen,

    Das wird am Anfang zwangsläufig so sein. Es ist ja leider nicht so, dass sich einander fremde Hunde spontan um den Hals fallen und gemeinsam in den Sonnenuntergang reiten, sondern jeder muß seinen Platz in der neuen Konstellation erstmal finden. Da sind Spannungen vorprogrammiert. Aber wenn du das konsequent managst, muß das absolut kein Dauerzustand sein. Im Gegenteil: Je fester, also in den Augen der Hunde zuverlässiger, der Rahmen ist, den du vorgibst, um so eher werden sich die beiden entspannt darin bewegen und vielleicht dann auch anfreunden. Da stehen bei Rüde-Hündin die Chancen ja eher gut. Nur von selbst geht da nichts, jedenfalls nicht in diesem Fall: da wäre die kleine Hündin das vorprogrammierte Opfer.

    Das macht schon Sinn. Ich erwarte auch nicht das mein Verkupplungsversuch direkt für Harmonie sorgt. Die einzige Beobachtung die ich bisher machen konnte ist, dass beide Hunde verhältnismäßig ruhig sind und einen gemütlichen Abend auf dem Sofa zu schätzen wissen. Ob sie diesen in Zukunft zusammen verbringen kann man dan wohl noch nicht vorher sagen... Ich freue mich sehr über eure Kommentare.

    Zitat

    Meine Vorstellung ist natürlich, dass die beiden gute Freunde werden und wir von da aus gleichberechtigt zu dritt durchs Leben gehen.

    Das ist schon mal eine komplette Vermenschlichung , eine Erwartung, von der du dich schleunigst verabschieden solltest, weil sonst Enttäuschungen unvermeidbar sind. Was du anstreben und erreichen kannst, ist ein friedliches Zusammenleben unter deiner konsequenten Regie und Kontrolle. Wie nötig die sind, siehst du ja schon am ständigen Aufreiten deines Hundes, das Riesenstreß für die ohnehin schon schüchterne Hündin bedeutet.

    Danke für die Korrektur. Das gleichberechtigte Miteinander ist natürlich Quatsch, ich neige beim Schreiben manchmal zum romantisieren und im Alltag auch dazu meinem Hund menschliche Eigenschaften zuzugestehen. Ich arbeite daran...


    + Vielen Dank für die realistische Einschätzung der Situation. Ich fürchte auch, das Micki die ganze Sache anders einschätzt und auf die Kleine noch nicht klar kommt. Hast du einen Tipp, wie man das Aufreiten am Besten unterbindet? Ich habe das Gefühl, wenn ich in so einer Situation schimpfend auftrete, fühlen sich beide Hunde angesprochen und die Kleine bekommt für die Belästigung noch Schimpfe ab. Gibt es da eine bessere Lösung?


    Ist es vielleicht zu früh eine Zweithündin anzuschaffen? Mickis Erziehung ging bisher verdächtig reibungslos von Statten. Positive Verstärkung, kaum Tadel. Wenn er Aufreitet schaffe ich es aber eigentlich nie ihn davon abzuhalten. Er kommt dann in eine Art Rausch und muss auf angeleint werden und aus der Situation rausgenommen werden. Ansonsten hab ich mit ihm keine Probleme, er ist unkompliziert. (Charakterbeispiel: Wenn er alleine bleiben muss, bellt er ein paar Minuten Protest und gibt erst dann Ruhe).


    Mein Auftreten als Autoritätsperson ist auf jeden Fall ausbaubar. Micki stellt meine Rolle als Rudelführerin aber nicht in Frage.


    Vielen Dank

    Ich lese aus deinem Text nicht ganz klar hinaus, ob der Hund hauptsächlich dem Ersthund guttun soll - oder ob auch du selbst wirklich und unbedingt einen zweiten Vierbeiner möchtest. Das würde ich an deiner Stelle wahrscheinlich nochmal überlegen, denn man kann halt vorab nie ganz genau sagen, ob die Hunde "best friends" werden und sehr voneinander profitieren, oder ob's einfach nur ein friedliches Nebeneinanderherleben wäre. Zweiteres finde ich persönlich absolut ausreichend.

    Danke für die Antwort. Bei mir verhält es sich so, dass ich mir einen Zweithund wünschen würde. Wenn sie dadurch die Stimmung zuhause aber eher verschlechtern würde und Probleme aufkommen, würde ich darauf verzichten. Uns geht es gut zu zweit, in meinem Leben ist aber Platz für einen weiteren Hund. Ich tendiere persönlich zu Bauchentscheidungen und will in diesem Fall aber keinen Fehler machen, der Stress provoziert. Es schwingt auf jedenfall auch eine Portion "die arme Kleine will ich da rausholen" mit. Danke für die Einschätzung zum Aufreiten, dass ein Eingreifen erforderlich ist.