äääääähm. Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll. Ich glaube, wir können die Suche beenden. Ich glaube, wir haben einen Hund gefunden.
Wie angekündigt sind wir heute zu einer Pflegestelle gefahren. Während wir ja sonst nichts interessantes gefunden haben, waren dort gleich drei Hunde, die uns angesprochen haben. Abgesprochen war ein Spaziergang, mein Freund, ich, das Pflegefrauchen und 3 Hunde. Und Leute... Sie kam mit 4. Sie hat noch einen Hund mitgebracht, den wir toll, aber zu groß und schwer fanden und deshalb nicht sehen wollten. Tja. Die Pflegefrau hatte aber ein Bauchgefühl, dass das Mädchen zu uns passen könnte. Dieses Gefühl hatten wir nach dem Spaziergang auch, allerdings bei 2 Hunden. Die letzten Stunden waren also ein langes Gespräch zuhause, welchen Hund wir uns eher vorstellen können. Da war einmal Nummer 1, weshalb wir auch hingefahren sind und die genau das ist, was wir suchen. Klein, nett, unkompliziert, quasi idiotensicher. Normaler Hund für normale Menschen. Sie mochte uns, wir mochten sie, die Welt könnte so einfach sein.
Aber da wäre dann auch noch Nummer zwei. Erst 3 Jahre, zu groß und schwer, aber dennoch ne nette Größe und deutlich kleiner als auf den Bildern gedacht. Passt keinesfalls in eine Handtasche, aber in eine Sporttasche. Kannst du überall mit hin nehmen, aber nicht (lange) auf den Arm nehmen. 37cm SH, Zielgewicht 10kg (gerade noch etwas moppelig). Sie hat alles, was wir nicht wollten: Ängstlich, aus einer Tötungsstation, Jagdtrieb, kann gut an der Leine gehen aber nur mit Kindersicherung, denn wenn du die verlierst, kriegst du die auch nicht wieder. Aktiver Hund, braucht Bewegung und Beschäftigung. Ans alleine bleiben nicht zu denken.
Aber, und jetzt kommt das große Aber: sie hat sich nach einiger Zeit von uns beiden streicheln lassen. Am Ende kam sie selbstständig zu uns, schwanzwedelnd. Zaghaft, aber überzeugend.
Wir haben also, wie befürchtet, alle guten Vorsätze über Bord geworfen. Wir haben uns für Nummer 2 entschieden. Es wird sehr viel Arbeit und wir werden diese Entscheidung die nächsten Monate sicher auch noch sehr oft (liebevoll) verfluchen. Wir müssen völlig bescheuert sein.
Aber wir sind uns, auch wenn wir ganz ehrlich zu uns selbst sind, einig, dass wir das hinbekommen. Und auch die Pflegestelle war aber sehr angetan von uns, hat vor allem mich gelobt. Hat mehrmals gesagt, dass ich meine Sache sehr gut mache, von den Pferden mehr als genug gelernt hab, viel zu tief stapel, mich nicht als Anfänger zu bezeichnen brauche. Und, das war das Wichtigste: sie ist aber absolut überzeugt, dass die Kleine zu uns passt und wir das hinbekommen.
Ich bin noch ziemlich überrumpelt von dem ganzen Lob und natürlich vor allem davon, dass wir bald Hundeeltern sind. Ich weiß noch gar nicht wohin mit mir (ok, doch: in die Tiefen des Internets zum Shopping... so viele Sachen, die noch erledigt und gekauft werden müssen!)
Und, um das klarzustellen bevor alle die Hände über den Kopf schlagen: ich übertreibe immer etwas. Sie ist ängstlich, ja. Sie kläfft mal einen Radfahrer an, wenn der zu nahe kommt. Ist sehr distanziert und muss erst warm werden. Hat einen Jagdtrieb, mit Training sicher händelbar. Aber wir reden dennoch von einem normalen Hund. Maximal ein normaler Hund mit schwierigen Tendenzen, die es abzutrainieren gilt. Aber wir reden nicht von einem schwierigen Hund. Auf jeden Fall ist sie sehr gutmütig und hat zum Ende hin schon von der schüchternen Zurückhaltung zu ein bisschen mehr Fröhlichkeit gewechselt. Ich bin mir sicher, dass sie mit mehr Verttauen und (Selbst)Sicherheit auch sehr frech werden kann. Aber absolut gutmütig.