Ich fühle mich nicht angegriffen oder bin beleidigt, das mag den Anschein erweckt haben, das tut mir Leid. Unterm Strich bin ich nur angestrengt. Genervt wäre ein zu hartes Wort, dafür respektiere ich zu sehr dass jeder ja irgendwie nur was Sinnvolles beitragen möchte - sei es in meinen Augen auch manchmal abschweifend, kritisieren oder auf unrealistischen Szenarien gebaut.
Das Thema Hund strengt mich (uns, wir sind ja schließlich zu zweit hier im Hause) sehr an. Man informiert sich, schaut parallel nach Hunden, ich weiß noch immer nicht wo in diesem Thema oben und unten ist. Da war mir der Thread hier einfach zu viel, es drehte sich ein wenig im Kreis, ich hatte mir einfach nüchterne Infos erhofft. Ich habe die Dynamik, die Onlineforen nun mal haben, vergessen. Die Dynamik ist gut, klar - man schaut über den Tellerrand, kriegt viel Input. Aber dafür hab ich gerade einfach echt nicht die Kapazitäten.
Um das nochmal deutlich zu machen: ich bin Berufsreiterin. Ich tue den ganzen Tag nichts anderes, als mit Leuten zu reden, die Probleme mit ihrem Pferd haben. Die ihr Pferd, egal ob mutwillig oder nicht, physisch oder psychisch teilweise echt kaputt gemacht haben. Das geht von Pferd sauer reiten wegen Leistungsdruck, Stichwort Sportgerät, bis hin zu viel zu fett mit schlimmen Folgen weil "Liebe geht ja durch den Magen". Ich habe hunderte Pferde durch AKUs begleitet, spannende "Vorgeschichten" gehört. Ich kann bis übermorgen schreiben, wie viele Alarmglocken bei mir jedes Mal angehen, wenn die Leute mir auch nur ein Foto von ihrem Pferd zeigen. Wie oft ich in einer Futterberatung hätte heulen können, wie oft ich Beritt schon wegen eines katastrophalen Sattels abgelehnt habe. Die Liste kann ich ewig fortsetzen.
Kernessenz ist: Menschen machen Fehler. Und viel zu oft müssen ihre Tiere darunter leiden.
Ich weiß, man wächst mit seinen Aufgaben und so. Und ich werde mich im Thema Hund wahrscheinlich nie so gut auskennen, wie beim Thema Pferd. Aber ich brauche diese AKU einfach für meine Sicherheit, damit ich guten Gewissens in den Spiegel schauen kann, dass ich von Anfang an mein Bestes gegeben habe. Dass ich nicht abgewartet habe, bis der Hund deutlich etwas anzeigt oder ich beim Kauf etwas übersehen oder nicht bedacht habe. Sondern dass ich einmal gemeinsam mit einem Tierarzt schaue, was Sache ist (in angemessenem Umfang), umndie erste Zeit mit dem Hund beruhigt angehen zu können. Das soll weder heißen, dass alles sofort diagnostiziert wird, oder ich mich naiv auf den TA verlasse und davon ausgehen, dass der Hund die nächsten Jahre kerngesund ist. Aber ich minimiere das Risiko, was zu übersehen oder falsch zu machen, wenn ich eine fachlich versierte Person hinzuziehe.
Ja, theoretisch ginge das auch nach dem Kauf. Aber je nach Hund und Verkäufer ist es mir zur Übergabe einfach lieber. Das werde ich dann sehen. Es kommt ja eh meistens anders, als man denkt.
Vielleicht können einige das nicht verstehen, vielleicht doch. Es geht mir weder ums Prinzip, noch fühle ich mich angegriffen. Ich möchte die AKU, weil mir Fachwissen fehlt. Ich fühle mich ohne Tierarzt nicht sicher genug.