Aber ein Hund soll direkt mit Stadtleben, Wohnung, Besuch, Treppenhaus etc klarkommen (bzw, man wundert sich, dass er es nicht tut). Da fehlt einfach das Bewusstsein, dass Hunde alles mögliche auch erst mal lernen müssen, und wenn man einen Hund aus einem völlig anderen Umfeld importiert, ist das eine große Herausforderung.
Ich bin mir nicht sicher, ob das (u.a.?) auf mich und unsere Situation bezogen ist, oder ein generelles Statement. Ich stimme da in jedem Punkt zu!
Nur, falls es auf meinen Beitrag bezogen war, will ich das hier kurz "rechtfertigen" bzw. möchte ich mich dazu kurz äußern. Wir haben mit allen Dingen gerechnet, die wir als Eventualitäten im Kopf hatten (manches davon tatsächlich aus dem Internet und Beiträgen, einiges aber auch aus eigener Erfahrung oder durch Hunde in unserem Umfeld). Da war territoriales Verhalten auch dabei. Allerdings kennen wir keine Fälle bzw. haben nichts darüber gelesen, dass manche wegen des Hundes aus einem Mehrmieter*innenhaus gezogen ist - das war somit für uns einfach nicht direkt präsent und die Möglichkeit, dass es trotz Training/trotz professioneller Hilfe niemals klappen wird, sodass es notwendig wäre, umzuziehen, hatten wir nicht im Kopf. Hier möchte ich auch nochmal kurz erwähnen, dass meine Hündin im Treppenhaus noch nie versucht hat, Menschen zu zwicken oder beißen. Sie hat geknurrt und gebellt - seit wenigen Tagen hat sie auch nicht geknurrt (wir sind 2 Mal Leuten begegnet, die plötzlich unten vor der Haustür waren und reinkamen), sondern "nur" beim Vorbeilaufen gebellt. Wir prüfen wie gesagt auch immer, dass niemand im Treppenhaus ist und wenn unerwartet doch jemand kommt, verlassen wir die Situation schnellstmöglich und (wenn es geht) ohne Konfrontation oder mindestens ordentlich Abstand. Gerade ohne Trainer*in erachten wir das gerade auch als die sinnvollste Lösung. Das wollte ich nochmal schreiben, weil ich das Gefühl hatte, ich hätte das vielleicht missverständlich im Beitrag geschrieben.
Nochmal zum Thema zurück - wir sind natürlich keine erfahrenen Profis, nicht mal ansatzweise!, aber wir haben uns wirklich ausgiebig informiert. Wir haben auch vollstes Verständnis für jede ihrer Verhaltensweisen. Wir erwarten also nicht, dass sie direkt Besuch gut findet oder keine Leute verbellt - überhaupt nicht! Und wenn sie Besuch immer doof findet, ist das auch komplett in Ordnung und wir würden sie niemals dafür verurteilen oder sowas. Wir haben ein paar mögliche Ziele im Blick (bspw. eine entspannte Atmosphäre bei Besuch oder entspannte Spaziergänge oder eine entspannte Haltung im Treppenhaus), welche wir von jemandem mit Expertise prüfen lassen möchten, sodass wir alle gemeinsam herausfinden, was in welchem Maße möglich ist und wie es erreicht werden kann. Und wenn etwas nicht klappt - dann ist das vollkommen in Ordnung und wir lernen, damit umzugehen und uns anzupassen. Sie ist wie sie ist und wir lieben sie, wie sie ist.
Sorry für diese Rechtfertigung - vor allem, wenn ich überhaupt nicht mit deinem Beitrag gemeint war - aber das brannte mir etwas auf der Seele, weil wir uns wirklich viel Mühe gegeben haben und ihr versuchen mit dem größten Verständnis entgegenzukommen, auch, wenn wir manche Dinge nicht auf Anhieb nachvollziehen können. Wir lernen jeden Tag dazu und wir haben uns auch vor ihrer Ankunft sehr ausführlich mit allem auseinandergesetzt. Und da fühlt es sich so an, als müsste ich mich dahingehend ein bisschen verteidigen und meine Mühe nicht hinten runterfallen lassen, sondern auch etwas wertschätzen. :)
Ich lasse mich aber immer eines Besseren belehren und freue mich über Kritik, Tipps und Hinweise! Hier waren schon super viele hilfreiche Beiträge dabei - danke!