Ich grätsche mal kurz dazwischen.
Ich meine jemand hatte hier im Thread mal ein Buch zum Thema Impulskontrolle/Frustrationstoleranz empfohlen. Ich weiß aber nicht mehr wer, oder welches Buch es war. Fühlt sich vielleicht jemand angesprochen?
Ich kenne nur ein Buch von Miriam Sommer. Das ist leider das schlechteste Hundebuch, das ich je (an-)gelesen habe. Ich finde es sehr oberflächlich und die zahlreichen Übungen teils am Thema vorbei.
Allerdings habe ich mal ein Fachseminar zu diesem Thema gemacht, deswegen bin ich da ein wenig verwöhnt.
Ich finde es wichtig, zwischen Frustrationstoleranz, Impulskontrolle und Signalkontrolle zu unterscheiden, weil das eben ganz unterschiedliche Dinge sind.
Frustrationstoleranz: Der Hund hält ohne Kommando etwas aus, was er danach NICHT bekommt. Zum Beispiel, dass er andere Hunde spielen sieht, ohne dass ich etwas sage (bleib oder sitz oder so) und anschließend NICHt mitspielen darf.
Impulskontrolle: Wie oben, nur dass der Hund danach mitspielen dürfte bzw. das bekommt, worauf er vorher verzichtet hat.
Signalkontrolle: Wie oben, nur dass ich ein Kommando gebe und er dann den Frust ertragen kann. Also dass ich ihn z.B. ins Körbchen schicke und Besuch begrüße.
Macht eine Unterscheidung Sinn? Ich finde ja.
Mein Ersthund hat null FT oder IK. Aber er hat mittlerweile eine sehr gute Signalkontrolle. Er bleibt im Körbchen, wenn es klingelt, aber eben nicht von sich aus, sondern weil er unter Kommando steht.
Mein Junghund hat eine sehr gute FT und IK, schon von Anfang an. Aber bei ihm ist, vermutlich aufgrund des Alters, die Signalkontrolle noch nicht perfekt. Also es kann sein, dass er ein Kommando auflöst. Aber er hat grundsätzlich weniger Probleme, Frust zu ertragen.