Hallo ihr lieben!
Da das Forum bis jetzt immer sehr unterstützend war und ich hier viel netten Austausch erlebt habe, möchte ich gerne mit einem Problem zu euch kommen.
Ich war gestern mit meiner Schäferhündin Karma spazieren als uns wie aus dem Nichts ein Dobermann entgegengelaufen kam. Es war kein Besitzer in Sicht. Ich habe sofort gesehen, dass der Hund alles andere als freundlich ist. Er hat deutlich gezeigt, dass er es kacke findet, dass wir hier sind.
Ich bin also ganz ruhig geblieben, habe Karma angeleint und sie absitzen lassen. Ich habe mich nicht bewegt, dem Hund nicht in die Augen gesehen, aber bin selbstbewusst geblieben.
Das ging etwa eine Minute lang gut. Dann hat sich der Dobermann auf mich gestürzt und mir in den Arm gebissen. Ich habe die Leine fallen gelassen und Karma ist auf ihn los. Es gab eine Beißerei. Der andere Hund hat Karma im Gesicht erwischt, während Karma ihn letztendlich überwältigen konnte und ihm an die Kehle ging.
Ich war tatsächlich überfordert. Meine Angst war, dass der andere Hund wieder auf mich losgeht, wenn ich Karma von ihm wegnehme. Ich hatte bereits eine Wunde und ich wollte nicht riskieren, dass er mich noch schwerer verletzt.
Endlich, endlich kam der Besitzer des anderen Hundes. Ich konnte Karma von dem Dobermann abpflücken und sie wieder anleinen. Sie hat stark im Gesicht geblutet, aber der andere Hund konnte kaum noch aufstehen.
Dann ging das andere Drama los. Der Besitzer des Hundes hat mich übelst beschimpft und mich bedroht. Ich wollte einfach nur Daten austauschen und zum Tierarzt und ins Krankenhaus.
Aber er hat darauf bestanden die Polizei zu rufen, also habe ich gewartet. Seinem Hund ging es gar nicht gut, es wäre also auch für ihn besser gewesen, wenn wir das nach einem TA Besuch geklärt hätten.
Als die Polizei kam hat der andere Besitzer sofort angefangen zu reden. Dass meine Bestie seinen Hund grundlos attackiert hätte, dass ich nur daneben stand und zugeschaut hätte, dass sein Hund halbtot ist, dass ich Göre so einen Hund gar nicht führen dürfte usw.
Ich habe natürlich erzählt was wirklich passiert ist, habe ihnen die offene Wunde an meinem Arm gezeigt und gesagt, dass sein Hund mich gebissen hat und meine Hündin darauf reagiert hat.
Der Dobermann Besitzer hat alles abgestritten, gesagt dass ich lüge, dass mich mein eigener Hund gebissen hätte und ich jetzt eine Ausrede suche um an sein Geld zu kommen.
Die Polizei hat mir kein Wort geglaubt. Sorry, wenn ich das jetzt so hart sage, aber sowohl der Besitzer als auch die beiden Polizisten waren ältere Männer und ich als junge Frau wurde null ernst genommen.
Die Polizei hat dann meine Daten verlangt und ich solle mich auf eine Anzeige einstellen und möglicherweise auf Auflagen für meinen bissigen Hund. Ich habe mich total überrumpelt gefühlt, ich hatte Schmerzen, ich war in Sorge um Karma. Ich habe einen letzten Versuch gestartet zu erklären was wirklich passiert ist, aber der andere Besitzer meinte, dass er keine Zeit mehr hätte, sein Hund würde im Sterben liegen.
Ich wurde nicht einmal mehr angehört.
Ich ärgere mich total, dass ich nicht mehr gekämpft habe und mich besser verteidigt. Aber es war eine Ausnahmesituation. Im Nachhinein sind mir tausend gute Argumente und Dinge eingefallen.
Was kann ich jetzt tun? Macht es Sinn zur Polizei zu gehen und zu verlangen, dass sie mich nochmal anhören? Soll ich eine eigene Anzeige gegen den Mann starten? Soll ich mich beim OA melden, bevor er es tut?
Denkt ihr ich brauche einen Anwalt?
Ich hoffe ihr habt ein paar Tipps für mich.
So sah Karma nach der Behandlung aus
LG
Jessy