Jein.
Ich hatte seit kleinauf diverse Kleintiere, insbesondere Katzen sind mir dabei unfassbar ans Herz gewachsen. Es hat Jahre gedauert, bis der Traum von einem eigenen Hund dann Realität werden konnte. Jetzt haben wir hier unseren 16 Wochen alten Ersthund hier sitzen und manches ist so wie erwartet und erhofft, anderes dagegen nicht.
Ich bin kein Fan vom Kindheitsstadium egal welcher Spezies und hatte bisher auch fast nur adulte Tiere daheim. Ich vergöttere Katzen, aber ich kann selbst Kitten nichts abgewinnen. Welpen fand ich zumindest halbwegs niedlich, aber es war und ist für mich nicht die Oxytocin-Lawine wie für manch anderen. Wo andere ihn einfach nur süß oder witzig finden, ist es für mich einfach neutral. Ich bin definitiv kein bierernster Mensch, aber ich glaube in der Hinsicht bin ich leider zu pragmatisch. Diese welpentypische Verspieltheit, die geringe mentale Kapazität und Themen wie Stubenreinheit - all das gehört nun mal dazu, es ist okay. Fan davon bin und werde ich nicht der größte, so ehrlich muss ich mittlerweile sein. Die Entscheidung für einen Welpen war allerdings bewusst getroffen, denn bei meinem ersten Hund wollte ich von Anfang an die Verantwortung haben, ob und wie ich ihn (nicht) versaue.
Was ich wiederum wahnsinnig genieße und genauso ist wie in meiner Vorstellung ist das gemeinsam "Abenteuer" erleben. Ich liebe es mit ihm rauszugehen, selbst wenn wir nur im Garten abhängen und ich beobachte einfach nur wie er vor sich hin erkundet. Jeder Ausflug ist ein Highlight für mich und ich freue mich drauf. Ich liebe es auch zu sehen, wie Training fruchtet und sei es ganz, ganz zu Beginn z.B. einfach nur der Rückruf. Es macht Spaß mit ihm. Einige Themen mussten wir auch überhaupt nicht trainieren, weil er es entweder von selbst angeboten hat oder es direkt verinnerlicht.
Was auch wunderbar klappt ist das einbinden in meine Routine, die ich gesundheitlich bedingt benötige. Hat er direkt angenommen und tut uns beiden sehr gut.
Was ich etwas unterschätzt habe, ist dann doch die rassebedingte Sensibilität, zumindest indoor. Draußen wiederum habe ich damit keine Schwierigkeiten und habe auch das Gefühl ein Fels in der Brandung für ihn sein zu können, drinnen gelingt mir das nicht immer so arg gut. Obwohl wir ihn schon eine ganze Weile bei uns haben, wird das vermutlich noch viel Gewöhnung, auch für mich, erfordern, bin aber zuversichtlich.