Ich finde den Titel etwas schwierig gewählt und nehme jetzt mal den Stempel Miesepeterin wissend in Kauf, wenn ich schreibe: Wie manche hier schon anklingen lassen haben, würde ich gedanklich auch mal Szenarien durchspielen, in denen nicht alles so glatt läuft. Jap, das ist schwarzmalerisch, aber es doch mal auf sich wirken zu lassen, fände ich irgendwo auch teils fair dem Lebewesen gegenüber, für das man so viel Verantwortung übernehmen wird.
Wir haben hier seit letztem Jahr unseren Ersthund sitzen. Viel vorbereitet, Rassen begutachtet, sorgfältig Züchter gesucht, bei der Welpenauswahl auch auf die Intuition der Züchter vertraut. Es wurde eine kleinere Hunderasse, die als sehr freundlich, aufgeweckt und durchaus auch für Anfänger geeignet beschrieben wurde. Dass ein Hund das Leben auch einschränken kann, das wussten wir und waren bereit. Tja, es kam dann alles ziemlich anders, denn wir haben einen Hund mit Verhaltensauffälligkeiten und weitreichender Angstsymptomatik. Für eine sicher noch lange Zeit wird uns das auch noch begleiten, möglicherweise ja in weiterhin hoher Intensität auch den Rest seines Lebens, wir wissen es nicht. So oder so bedeutet das Leben mit einem solchen Hund mehr Einschränkungen als kalkuliert und das muss man abkönnen. Es gibt Tage, da sind wir schon auch mal an der Grenze, aber die liegt ja bei jedem Menschen anders. Vielleicht wäre es dahingehend fair, ehrlich zu reflektieren, wie es wäre, wenn du (und auch der Rest der Familie, der ja mit dem Hund zusammenlebt) ein Hundeleben lang eventuell immer wieder an eine solche Grenze gebracht werden könntest.
Ebenso könnte es aber zB auch sein, dass dein Hund sehr lange brauchen könnte, bis er alleine bleibt, oder aber er lernt es vielleicht nie. Mitnehmen wäre natürlich eine Option, aber gerade anfangs wird vielen Welpen auch schlecht beim Autofahren und es bedeutet meist viel Stress für sie. Das sind jetzt nur zwei weitere Punkte von einer langen möglichen Liste. Aber wer weiß, vielleicht läuft ja auch alles glatt und alle sind super happy. Man kann es nie vorhersehen.
Abgesehen davon kann aber ein Hund eine unfassbar wundervolle Bereicherung sein. Trotz unserer Schwierigkeiten war unser Hund in vielen Bereichen doch ein angenehmer Welpe, so hat er beispielsweise keine einzige Sache von uns beschädigt oder aber zerstört, nie. Fußknipserei oder blutige Hände gab es hier auch nie ohne dass wir das ständig hätten klarmachen müssen.