Beiträge von Hansemädchen

    Aber finde das interessant zu lesen, anscheinend machen mehrere die Erfahrung, dass der Hund kuscheliger wird. Hab ich jetzt hier schon mehrfach gelesen und auch selbst erfahren dürfen.

    Das finde ich auch mega interessant. Insbesondere, weil Balu sich eigentlich nie gerne hat streicheln lassen. Höchstens Kontaktliegen war okay, aber ohne anfassen. Jetzt kommt er und fordert einen auf, ihn zu kraulen. Ich war das erste mal als er das gemacht hat, wirklich verwirrt.

    Balu ist seit letzten Freitag mit dem Chip für 6 Monate. Ich dachte ich teile vielleicht auch einmal meiner Erfahrungen und gebe regelmäßig Updates.


    Warum gechippt?

    Normale entspannte Spaziergänge waren kaum noch möglich. Entweder man hat ihn in den Trainingsfokus gebracht: Dann konnte jeden Grashalm markieren, schnüffeln, Klappern, wild in alle Richtungen schnüffeln wollen etc eingestellt werden und die Aufmerksamkeit war da.

    Ohne "Trainingsmodus" gab es allerdings nichts anderes als Sexualverhalten und permanenten Stress auf dem Spaziergang. Es wurde sich ständig ins Nirvana geschossen: Sabbern, Schaum vorm Mund und permanent auf der Suche nach der nächsten Hündin. War eine Hündin in der Nähe läufig, war es ein permanenter Stress für ihn. Da wir in der Großstadt leben, geht es hier nicht um ein paar Wochen im Jahr, sondern hier ist eigentlich dauernd jemand läufig.

    Kontakt mit Hunden war leider auch nicht möglich, da dieser ausschließlich sexuell motiviert stattfand.

    2 Trainer + Tierarzt haben mir deshalb dazu geraten, ihn zu chippen.


    Beobachtungen bisher nach 6 Tagen, aktuell ist er also vermutlich noch im Status des erhöhten Testosterons/Hormonchaos:

    - Deutlich verkuschelter und mehr Hunger

    - Zeigt Anzeichen von Unsicherheit, die es vorher so nicht gabt: zum Beispiel wurde sich bei einer quietschenden Tür auf einmal weggeduckt und die Rute eingeklemmt

    - Markierverhalten und nervös rechts und links schnüffeln deutlich verstärkt, aber dabei leichter ansprechbar und abbrechbar

    - Lässt sich auf einmal bei unerwünschtem Verhalten, z.B. anpöbeln von Hunden an der Leine abbrechen


    Ich kann gerne berichten, wie es weitergeht, und was sich verändert, wenn die 4-6 Wochen durch sind und die Wirkung vollständig eintritt.

    Ich habe gerade ein Junghundetief. Nicht mal, weil der Hund was falsch macht, aber ich habe Urlaub und will was machen und sie braucht mal ein paar Tage Pause. Und lang genug alleine bleiben, dass es sich lohnt was alleine zu machen, kann sie noch nicht.

    Und jetzt habe ich Langeweile und schaue dem Hund beim Schlafen zu.

    Kannst du nicht vielleicht einen Sitter organiseren, damit du selber etwas unternehmen kannst?

    Ich habe ihn getestet, da er nicht vom Züchter ist und aufgrund der längeren Schlappohren eigentlich permanent vermutet wurde, dass ein Weimaraner oder Bracke mit dabei ist oder aufgrund seiner Größe noch Dogge oder Ridgeback mitgespielt haben.


    Tatsächlich sagt sein DNA Test er ist einfach ein viel zu groß geratener Labrador mit ordentlichen Schlappohren. Du hattest also recht -Ann-

    Das Problem mit dem in die Leine beißen hatten wir auch lange bei zu vielen Reizen. Ich kann nur das von Vrania gesagte unterstützen. Bei uns hat Ruhe auf dem Spaziergang üben den Durchbruch gebracht.


    Wir haben das ganz langsam angefangen: Stehenbleiben und kein Kommando geben. Anfangs wurde schon nach kurzer Zeit gefiept, in die Leine gebissen und auch mal an die Arme gegangen. Abbruch hat hier nichts gebracht! Es hat aber funktioniert, das Verhalten komplett zu ignorieren, d.h. mit Leine wieder in Position zurückbringen, leine mit Hand aus dem Maul, aber dabei nicht ansprechen oder anschauen. Einfach beiläufig. Sobald erste Entspannungsanzeichen kamen wie aufhören zu beißen, ruhig stehen, später sitz, dann Platz, loben. Langsam nur noch bei Platz belohnen und Dauer steigern.

    Also ich finds generell gut, wenn ein Junghund lernt, bei einem Spaziergang zwischendurch einfach mal runterzufahren, sich entspannt hinzulegen und einfach nur zu gucken. Was zum Kauen hilft auch dabei runter zu kommen und Stress abzubauen. Genauso wie Gelegenheiten das in Bewegung umzusetzen.