Beiträge von Hansemädchen

    Hi Ernie,


    vielleicht ist das ja ein total doofer Tipp, den du schon längst versucht hast, aber ich hatte mal sowas Ähnliches:

    Ich musste abrupt Bremsen und Balu ist in den Fußraum gerutscht. Seitdem hatte er Angst vorm Autofahren und wollte nicht mehr einsteigen. Wenn man ihn ins Auto verfrachtet hat, hat er gespeichelt, gejault, gehechelt und sich teilweise sogar übergeben etc. Ich habe wirklich viel versucht ihn ins Auto zu locken inklusive Leberwursttube etc. mit wahnsinnig viel Geduld.


    Was letztendlich den Durchbruch war einfach bessere und vor allem mehr Bezahlung fürs Einsteigen. Es gab getrocknete Rinderleber und in einem kleinen Napf. Napf voll und reingestellt ins Auto und dann jede Näherung mit einem Stück aus dem Napf belohnt. Als er drin war, durfte er den ganzen Napf essen. Wir sind dann nicht gefahren, sondern er durfte direkt wieder raus. Ich habe das dann wiederholt und die Leckerlimenge reduziert und dann langsam angefangen wieder loszufahren und dabei permanent Leckerli gefüttert. Das ganze hat nur einen Tag Training gebraucht und er hat sich vorher schon verkrümelt, wenn er das Auto nur gesehen hat.


    Jetzt steigt er für einen Trockenfutterbrocken ein und verhält sich ruhig beim Fahren.


    Vielleicht hilft es dir ja auch.

    Zum Thema Besuch. Das könnte auch fiddeln sein. Wir haben einen 8 Monate alten Labrador und der zeigt ähnliches Verhalten. Bei ihm ist es aber fiddeln. Er gähnt in solchen Situationen auch viel, schüttelt sich und das beißen ist keine direkte Spielaufforderung, sondern eben fiddeln.

    Ich bin mit 100% sicher, dass die Begrüßungen der Besucher das ausgelöst haben. Dieses typische freudige Ansprechen mit hoher Stimme. Leider immer noch die Meinung vieler, dass man Hunde so begrüßen muss und die übertriebene Reaktion des Hundes eine Liebesbekundung ist.

    Bei uns darf jetzt niemand den Hund mehr streicheln, begrüßen oder gar füttern.

    Er soll lernen, dass Besuch überhaupt nichts bedeutet. Das wegschicken oder wegsperren aus der Situation ist auch gut. Wir verwenden dafür ein hohes Welpengitter.

    Was definitiv stimmt, ist dass er sich einfach allgemein nicht gerne anfassen und streicheln lässt. Er mag höchstens Kontaktliegen bei mir. Aber bitte ohne Anfassen. Erwartet man irgendwie nicht bei einem Labrador, deswegen hat es auch länger gedauert, bis ich es wirklich klar so verstanden habe.


    Darüber ob es eher Fiddeln ist, habe ich tatsächlich auch schon nachgedacht. Allerdings macht er das gleiche auch unangeleint auf der Hundewiese bei Leuten, die er seit Welpenalter kennt. Natürlich wurde da als Welpe auch immer schön das anspringen und anknabbern mit Aufmerksamkeit bestätigt (das würde ich heute definitiv anders machen). Auf der Wiese könnte er der Situation ja einfach aus dem Weg gehen, indem er sich statt mit den Menschen, mit den Hunden auf der Wiese beschäftigt.


    Auf der Hundewiese ist das ganze einfach auch noch mal ne Nummer schwerer zu kontrollieren, da er dort ja durchaus mit den anderen Hunden spielen soll. Am Liebsten würde ich ihn erst entspannt an der Leine auf die Wiese führen, damit ich die Menschenbegrüßung besser steuern kann. Ohne Leine ist das natürlich super schwer. Aber da dort bereits alle Hunde ohne Leine rumtoben und auch angelaufen kommen, ist das meiner Meinung nach zu viel von Balu verlangt. Habt ihr da ne Idee?

    Klar wäre auch meine Idealvorstellung, dass sie gechillt sind und bereits beim Eintreffen des Besuchs im Korb bleiben. Aber das gibt ihre "Mentalität" meines Erachtens nicht her. Insofern finden wir es auch nicht schlimm, sie dann einfach 10 Minuten in einem anderne Zimmer zu lassen.

    Erst zu separieren finde ich auch gar nicht schlimm. Das ist ja auch für Besucher durchaus angenehm, wenn man nicht direkt über einen Hund stolpert.

    Ich kann nur von uns berichten:

    Wir haben das mit dem auf-dem-Platz-Bleiben erst beigebracht, als wir der Meinung waren, dass er es über eine längere Zeit schafft. Allerdings muss man dazu sagen, dass unser Pudelchen nicht "genervt" hat, sondern sich selbst einen Platz gesucht, den aber häufig gewechselt hat. Dauernd hinterher gelaufen ist er nicht. Insofern war unser Druck nicht groß.

    Wir üben gerade alleine bleiben und ich habe das Gefühl, dass das gemeinsam mit dem Kindergitter zum Ruhen bereits einen positiven Effekt auf das Hinterherlaufen hat.

    Ich würde es anfangs mit einem Kindergitter versuchen, sodaß du ihn zwar ins Nebenzimmer bringst, aber er trotzdem alles mitbekommen kann. So sieht er, es passiert nichts, und gewöhnt sich dran, Ruhe zu halten, während Besuch da ist.

    Vielleicht ist für ihn dann der Schritt, das Gitter wegzulassen und trotzdem ruhig zu bleiben, nicht mehr so schwer?

    Ich wollte mal berichten, wie sich das ganze entwickelt hat! Tatsächlich war der Tipp von BieBoss sehr hilfreich! Ich habe mit ein Kindergitter besorgt und beim nächsten Besuch meines Bruders, Balu erstmal hinters Kindergitter gebracht, bis mein Bruder angekommen, Jacke ausgezogen etc war. Dann habe ich gewartet bis er ruhig war und mit Leckerli bestätigt und mit Hausleine Gesichtern zu uns ins Wohnzimmer auf seinen Platz gebracht. Ruhe wieder belohnt. Und dann langsam an meine Bruder annähern lassen. Immer im Sitz und wenn er mich angeschaut hat und ruhig geblieben ist belohnt. Das haben wir ganz langsam und schrittweise gemacht, bis er wirklich komplett neben meine Bruder saß. Dann durfte mein Bruder Balu erst anschauen, und dann auch sanft berühren und dann auch ein Leckerli geben. Dann hab ich Balu wieder auf deine. Platz geschickt und freigeben.


    Das erste mal hat das Ganze etwas Zeit in Anspruch genommen, aber die Hausleine hab ich tatsächlich nicht gebraucht. An dem Abend wurde nicht an der Hand geknabbert und nicht gesprungen. Tatsächlich war mein Bruder seitdem noch zwei Mal zu Besuch und hat dann auch kurz auf Balu aufgepasst. Die Begrüßung haben wir wie oben beschrieben beibehalten, aber inzwischen gingen die Schritte so schnell, dass es weniger als 5 Minuten gedauert hat. es gab seitdem kein Knabbern oder Anspringen mehr.


    Das Kindergitter kann ich insgesamt sehr empfehlen. Wenn man dies schließt, kann Balu gut Ruhe halten, auch wenn ich in der Wohnung unterwegs bin.


    Danke für den Tipp!

    Das stimmt so nicht ganz. Er kennt schon Grenzen, und akzeptiert diese auch. Er darf nicht in die Küche. Dort geht er auch nicht rein, wenn die Tür offen ist. Er darf nicht ins Bett und aufs Sofa. Ich kann ihn körpersprachlich davon abhalten, Räume zu verlassen oder zu betreten. Er kann auch Sitz und Platz im Bleib, wenn ich das Zimmer verlasse für ca 2 Minuten. Er bleib auf seinem Platz mit Ablenkung durch Leckerli, die ich durch den Raum schmeiße und wieder einsammle. Auch draußen kann er eine gewisse Zeit im Sitz und Platz bleiben, eben nur mit moderater Ablenkung. Im Restaurant kann er auch entspannt unter dem Tisch liegen. Da ist er auch angeleint, d.h. räumliche Begrenzung funktioniert bis zu einem gewissen Grad auch.

    Kommt mein Bruder zu Besuch oder passt auf ihn auf, ist die Ablenkung einfach riesengroß (bekannte Menschen sind der Endgegner der Ablenkung) und zu viel für die Frustration, die er aushalten kann. Und da bekommt er es einfach noch nicht hin.


    Doch, er kennt „aus“ um etwas aus dem Maul zu geben und „nein“ als abbruchsignal. Beide positiv aufgebaut. Er kann es in den Momenten wo er komplett drüber ist lediglich nicht abrufen.


    Ich bring ein "Sendepause" Signal im Spiel bei. Es wird gespielt, nicht bis der Hund Hochdreht, sondern nur soweit, wie der Hund noch schnell runter fahren kann. Dann gibt es ein "Schluss" Oder "Stopp" je nachdem welches Wort ich haben will dafür, ich nehme das Spielzeug kurz aus dem Sichtbereich und aus der Reichweite und es passiert kurz gar nichts. Ich warte bis mein Hund etwas zur ruhe gekommen ist, was man an der Körperanspannung ganz gut sieht. Dann gibt es eine Verbale Bestätigung und eventuell wird dann nochmal kurz gespielt und dann wieder rechtzeitig beendet. Der Hund soll nie so Hochgepusht werden, das er mit Übersprungshandlungen auf das Spielende reagiert.
    Er soll nach dem "Schluss" und wenn das Spielzeug aus dem Sichtbereich ist lernen schnell wieder runter zu fahren und dass das Spiel nun vorbei ist.

    Das klingt nach einer guten Idee. Ich habe das Spiel bisher mit Aus beendet und das Spielzeug einfach weggepackt.


    Zur Pubertät: Ich glaube, er ist schon volle Kanne in der Pubertät. Er markiert inzwischen gerne über und am liebsten an jede Grünstelle, Wand und Laternenpfahl, leckt an Markierungen von Hündinnen und fiept dabei auch gerne. Er hat auch schon ein paar mal versucht auf seinem Kissen aufzureiten, was ich unterbunden habe.

    Er ist 7 Monate. Anleinen auf dem Platz war unser allererster Ansatz. Leider dreht er sich da aus Frust komplett hoch, fängt an in die Leine zu beißen und sich im Zweifel sogar aus dem Geschirr zu winden. Er entspannt normalerweise gut auf seinem Plat, aber nur, wenn er selbst dort hingeht oder er eh schon in einem entspannten Modus ist.


    Knabberzeug hat er letztes mal probiert. Sobald er damit durch war, ging es wieder los mit dem Anknabbern. Das lässt sich dann schwer ignorieren. Balu ist als Labrador inzwischen 60cm hoch und über 25kg schwer.


    Für mich lässt es sich wahnsinnig schwer trainieren, da er das Verhalten bei mir nicht zeigt. Wenn ich ihn ignoriere, wird es ihm langweilig und er geht in seinen Korb und pennt.

    Wollte nur mal ein Update geben, dass ich mir ein Kindergitter besorgt habe. Heute Abend kommt mein Bruder vorbei und wir testen einmal, ob es funktioniert, dass Balu mit räumlichem Abstand ruhig bleiben kann. Ich werde berichten.


    Das bringt uns zu einer weiteren Frage: Ich hatte ja beschrieben, dass Balu mir mir zu Hause gut schläft und auch nichts mehr anknabbert. Wenn mein Bruder zum Aufpassen da ist, benimmt er sich tagsüber toll. Abends nach dem letzten Spaziergang versucht er allerdings ständig, Aufmerksamkeit zu bekommen, sobald mein Bruder es sich auf dem Sofa bequem machen möchte. Erst fängt es an mit zum Beispiel Kissen vom Sofa klauen, dann aufs Sofa springen. Wenn er da runtergeholt wird, fängt er irgendwann an, an meinem Bruder hochzuspringen und an die Arme zu gehen. Ich habe den Tipp gegeben, das ganze komplett zu ignorieren und den Raum zu verlassen. Alternativ, den Hund ein paar Minuten in einen anderen Raum zu schicken. Bisher hatte das aber wenig erfolgt. Sobald beide wieder in einem Raum sind, geht es von vorne los. Ebenso gab es keinen Erfolg mit sich auf die Hausleine zu stellen. Da wird dann einfach an den Hosenbeinen gezerrt. Habt ihr eine Idee?

    Vielleicht muss ich hier auch länger durchhalten bis es tatsächlich langweilig wird, aber wenn ich ihn mir hinterherlaufen lassen, läuft er mir bisher tatsächlich auch ohne Probleme den ganzen Tag in der Wohnung hinterher, ohne, dass es ihm langweilig wird! Dabei versucht er dann immer wieder mich zur Interaktion zu bewegen. Das war überhaupt der Auslöser mich mit dem Thema Ruhe zu beschäftigen. Er würde von alleine wenn etwas in der Wohnung los ist gar nicht schlafen.


    Ähnliches habe ich an Weihnachten bei meiner Familie erlebt. Solange jemand etwas unternimmt, oder sich bewegt, kommt er von selbst nicht zur Ruhe. Deswegen war meine Idee, zu versuchen ihm Ruhepausen gezielt zu verordnen.

    Ich würde es anfangs mit einem Kindergitter versuchen, sodaß du ihn zwar ins Nebenzimmer bringst, aber er trotzdem alles mitbekommen kann. So sieht er, es passiert nichts, und gewöhnt sich dran, Ruhe zu halten, während Besuch da ist.

    Vielleicht ist für ihn dann der Schritt, das Gitter wegzulassen und trotzdem ruhig zu bleiben, nicht mehr so schwer?

    Das Kindergitter ist eine gute Idee! Ich habe mich direkt nach einem umgeschaut. Meine Vermutung ist, dass das zu Frust und bellen führt, wenn er den Besuch sieht und nicht hin kann. Es ist aber auf jeden Fall einen Versuch wert.



    Zu dem Punkt im Körbchen bleiben: ich denke, da greifst Du zu spät ein. In dem Moment, wo der Hund aufsteht, hast du ja schon gerade nicht hingeschaut, um das zu verhindern.

    Sprich, Hund im Körbchen. Und sobald er liegt, nimmst Du den Blick weg und er kann machen, was er will. Ist ja logisch, Du willst ja irgendetwas machen und hast ihn nicht ständig im Blickwinkel.


    Das ist ein guter Punkt. Generell arbeite ich mit einem Auflösewort "Okay" bei Sitz und Platz sowie bei der Freigabe fürs Futter. Beim Körbchen/Hundeplatz habe ich bisher mit Bleib gearbeitet, einfach weil ich auch mal auf den Platz schicken wollte, und dann das Zimmer verlasse, etc ohne dann Freigeben zu können. Aber vielleicht führt das zu Verwirrung. Vermutlich muss das Bleiben mit Geduld einfach länger aufgebaut werden. Ich werde es mit der Korrektur beim Aufstehen versuchen.


    Wenn er in einem anderen Zimmer entspannt schläft und allein bleibt. Warum bringst du ihn dann nicht einfach so, ab und zu am Tag in ein anderes Zimmer und lässt ihn ne Runde schlafen?

    Wozu tust du dir diese Kämpfe da, mit auf die Decke zerren an, wenn du einfach die Tür schließen brauchst und der pennt?


    Als Management Maßnahme funktioniert das natürlich. Aber daraus lernt er ja nichts. Langfristig möchte ich ja den Hund nicht einen längeren Teil des Tages aus dem Zimmer ausschließen, sondern lieber daran arbeiten, dass er lernt auch entspannt zu sein, wenn etwas um ihm herum passiert. s gibt sicherlich auch andere Situationen, wie zum Beispiel Restaurantbesuche, bei denen ich einfach möchte, dass er auf die Decke geht, und entspannt.