Beiträge von Hansemädchen

    Er ist 7 Monate. Anleinen auf dem Platz war unser allererster Ansatz. Leider dreht er sich da aus Frust komplett hoch, fängt an in die Leine zu beißen und sich im Zweifel sogar aus dem Geschirr zu winden. Er entspannt normalerweise gut auf seinem Plat, aber nur, wenn er selbst dort hingeht oder er eh schon in einem entspannten Modus ist.


    Knabberzeug hat er letztes mal probiert. Sobald er damit durch war, ging es wieder los mit dem Anknabbern. Das lässt sich dann schwer ignorieren. Balu ist als Labrador inzwischen 60cm hoch und über 25kg schwer.


    Für mich lässt es sich wahnsinnig schwer trainieren, da er das Verhalten bei mir nicht zeigt. Wenn ich ihn ignoriere, wird es ihm langweilig und er geht in seinen Korb und pennt.

    Wollte nur mal ein Update geben, dass ich mir ein Kindergitter besorgt habe. Heute Abend kommt mein Bruder vorbei und wir testen einmal, ob es funktioniert, dass Balu mit räumlichem Abstand ruhig bleiben kann. Ich werde berichten.


    Das bringt uns zu einer weiteren Frage: Ich hatte ja beschrieben, dass Balu mir mir zu Hause gut schläft und auch nichts mehr anknabbert. Wenn mein Bruder zum Aufpassen da ist, benimmt er sich tagsüber toll. Abends nach dem letzten Spaziergang versucht er allerdings ständig, Aufmerksamkeit zu bekommen, sobald mein Bruder es sich auf dem Sofa bequem machen möchte. Erst fängt es an mit zum Beispiel Kissen vom Sofa klauen, dann aufs Sofa springen. Wenn er da runtergeholt wird, fängt er irgendwann an, an meinem Bruder hochzuspringen und an die Arme zu gehen. Ich habe den Tipp gegeben, das ganze komplett zu ignorieren und den Raum zu verlassen. Alternativ, den Hund ein paar Minuten in einen anderen Raum zu schicken. Bisher hatte das aber wenig erfolgt. Sobald beide wieder in einem Raum sind, geht es von vorne los. Ebenso gab es keinen Erfolg mit sich auf die Hausleine zu stellen. Da wird dann einfach an den Hosenbeinen gezerrt. Habt ihr eine Idee?

    Vielleicht muss ich hier auch länger durchhalten bis es tatsächlich langweilig wird, aber wenn ich ihn mir hinterherlaufen lassen, läuft er mir bisher tatsächlich auch ohne Probleme den ganzen Tag in der Wohnung hinterher, ohne, dass es ihm langweilig wird! Dabei versucht er dann immer wieder mich zur Interaktion zu bewegen. Das war überhaupt der Auslöser mich mit dem Thema Ruhe zu beschäftigen. Er würde von alleine wenn etwas in der Wohnung los ist gar nicht schlafen.


    Ähnliches habe ich an Weihnachten bei meiner Familie erlebt. Solange jemand etwas unternimmt, oder sich bewegt, kommt er von selbst nicht zur Ruhe. Deswegen war meine Idee, zu versuchen ihm Ruhepausen gezielt zu verordnen.

    Ich würde es anfangs mit einem Kindergitter versuchen, sodaß du ihn zwar ins Nebenzimmer bringst, aber er trotzdem alles mitbekommen kann. So sieht er, es passiert nichts, und gewöhnt sich dran, Ruhe zu halten, während Besuch da ist.

    Vielleicht ist für ihn dann der Schritt, das Gitter wegzulassen und trotzdem ruhig zu bleiben, nicht mehr so schwer?

    Das Kindergitter ist eine gute Idee! Ich habe mich direkt nach einem umgeschaut. Meine Vermutung ist, dass das zu Frust und bellen führt, wenn er den Besuch sieht und nicht hin kann. Es ist aber auf jeden Fall einen Versuch wert.



    Zu dem Punkt im Körbchen bleiben: ich denke, da greifst Du zu spät ein. In dem Moment, wo der Hund aufsteht, hast du ja schon gerade nicht hingeschaut, um das zu verhindern.

    Sprich, Hund im Körbchen. Und sobald er liegt, nimmst Du den Blick weg und er kann machen, was er will. Ist ja logisch, Du willst ja irgendetwas machen und hast ihn nicht ständig im Blickwinkel.


    Das ist ein guter Punkt. Generell arbeite ich mit einem Auflösewort "Okay" bei Sitz und Platz sowie bei der Freigabe fürs Futter. Beim Körbchen/Hundeplatz habe ich bisher mit Bleib gearbeitet, einfach weil ich auch mal auf den Platz schicken wollte, und dann das Zimmer verlasse, etc ohne dann Freigeben zu können. Aber vielleicht führt das zu Verwirrung. Vermutlich muss das Bleiben mit Geduld einfach länger aufgebaut werden. Ich werde es mit der Korrektur beim Aufstehen versuchen.


    Wenn er in einem anderen Zimmer entspannt schläft und allein bleibt. Warum bringst du ihn dann nicht einfach so, ab und zu am Tag in ein anderes Zimmer und lässt ihn ne Runde schlafen?

    Wozu tust du dir diese Kämpfe da, mit auf die Decke zerren an, wenn du einfach die Tür schließen brauchst und der pennt?


    Als Management Maßnahme funktioniert das natürlich. Aber daraus lernt er ja nichts. Langfristig möchte ich ja den Hund nicht einen längeren Teil des Tages aus dem Zimmer ausschließen, sondern lieber daran arbeiten, dass er lernt auch entspannt zu sein, wenn etwas um ihm herum passiert. s gibt sicherlich auch andere Situationen, wie zum Beispiel Restaurantbesuche, bei denen ich einfach möchte, dass er auf die Decke geht, und entspannt.

    Hallo liebe Forums-Community,


    ich erhoffe mir Rat zu meinem 7 Monate alten Labrador Rüden, Balu.


    ich habe Balu seit 3 Monaten als Familienmitglied aufgenommen. Seine Vorgeschichte ist ganz sicher nicht leicht. Balu habe ich als 15 Wochen alten Welpen von einem Vorbesitzer bei Ebay Kleinanzeigen abgeholt. Diese hatten ihn von einem Tierschutzhof und wollte ihn nach 3 Wochen nicht mehr haben, da sie gemerkt haben, dass ein Welpe doch viel Arbeit ist :loudly_crying_face:


    Balu ist ein sehr aktiver und intelligenter Hund. Die ersten Wochen haben wir damit verbracht, fast ausschließlich Ruhe zu lernen. Er hat in den ersten Wochen alles angeknabbert (inklusive mir), was ihm vor die Schnauze kam und hat nur dann geschlafen, wenn man mit ihm gemeinsam in einer komplett reizfreien Umgebung (Flur) war und ihn nicht beachtet hat.


    Inzwischen hat er sich allerdings sehr gut entwickelt. Er ist stubenrein und schläft nachts durch. Er kommt zu Hause immer öfter selbstständig zur Ruhe. Balu ist inzwischen mit dem Zahnwechsel durch, und knabbert dementsprechend auch nicht mehr alles. Er ist sehr gelehrig, was Kommandos angeht (Sitz, Platz, Links, rechts, Bleib, Nein, Rückruf, Pfote) funktionieren gut unter geringer Ablenkung. Insgesamt, möchte er Labradortypisch gefallen. Schwierigkeiten haben wir allderings mit dem Setzen von Grenzen und Verhalten im Alltag.


    Balu ist insgesamt ein sehr selbstbewusster Hund, der teilweise distanzlos und respektlos sein kann. An zwei Dingen arbeiten wir momentan am Meisten:


    1. Auf den Platz schicken und dort bleiben: Balu läuft mir viel in der Wohnung hinterher. Er findet zwar selbstständig Ruhe, aber nur, wenn ich mich nicht bewege. Deswegen arbeite ich daran, ihn gezielt auf seinen Ruheplatz zu schicken. Wenn ich Balu auf seinen Platz schicke, steht er allerdings häufig selbstständig wieder auf. Ich korrigiere das Verhalten dann, indem ich ihn an der Hausleine wieder zurück an seinen Platz führe. Wenn er dann wieder aufsteht, führe ich ihn wieder zurück usw. Wenn sich das dann ein paar mal wiederholt, fängt Balu allerdings an, sich gegen das zurückbringen zu wehren. Er beißt dann in die Hausleine, nimmt meine Hände in sein Maul und wirft sich einfach auf den Boden. Inzwischen wiegt er ca 25kg, so dass sich das zurück an den Platz bringen als schwierig gestaltet. Bisher "schleife" ich ihn zur Not zu seinem Platz, und irgendwann gibt er auch auf und bleibt dort. Ich frage mich dennoch: Wie geht man am besten mit der Situation um? Das auf den Platz schleifen und körperlich sträuben würde ich gerne vermeiden. Ich habe es schon mit am Platz anleinen versucht. Da regt er sich allerdings fürchterlich auf (beißt in die Leine, windet sich aus dem Geschirr, bellt etc) und fährt nur noch mehr hoch.
    2. Besuch begrüßen: Balu ist bei Besuch sehr sehr aufgeregt. Er springt noch bei Besuch hoch und knabbert als Spielaufforderung in die Hände und zerrt manchmal auch an Kleidung. Ich versuche das zu managen, in dem er an die Hausleine kommt und ich ihn auf seinen Platz schicke und lobe, wenn er dort bleibt. Wenn ich ihn den ganzen Abend keinen Kontakt mit dem Besuch lassen habe, funktioniert dies auch. Ich muss ihn allerdings permanent im Auge behalten und an seinen Platz zurückbringen (siehe Punkt 1). Gebe ich ihn allerdings irgendwann von seinem Platz frei, dreht er sehr schnell auf und beginnt mit springen und knabbern. Aktuell habe ich ihn öfter in einem anderen Raum, wenn Besuch da ist. Das nimmt er gelassen hin und schläft dann. Idealerweise hätte ich ihn aber gerne entspannt im Zimmer.

    Ich freue mich über ein paar Anregungen von Euch und auf den Austausch in der Community hier!