Beiträge von BellaMN

    Warum sollte denn mögliche Flexibilität nicht wahrgenommen werden, nur weil es in anderen Branchen nicht möglich ist? Und was hat das mit Idioten oder freinehmen zu tun?


    Wenn ich zeitlich flexibel beispielsweise Vorsorgetermine einplanen kann - dann sag ich in der jeweiligen Praxis: Mir egal, ich kann immer.

    Und räume genau den Leuten, die eben nicht immer können, damit die Termine frei, die sie brauchen.


    In den Branchen mit festen Arbeitszeiten, in denen ich früher war, war das ebenfalls kein Problem. Da musste nie irgendwer Urlaub nehmen für einen Arzttermin. Da wurde die Schicht getauscht oder ebenfalls vor-/nachgearbeitet.


    Und Arbeitszeitflexibilität sowie realistische leistungsbezogene Entlohnung ist durchaus in vielen Branchen sehr viel sinnvoller als feste Arbeitszeiten. Wenn ich nach zwei Stunden mit meiner Arbeit durch bin, wozu soll ich denn dann noch sechs Stunden sinnlos rumhängen und Däumchen drehen? Bringt objektiv betrachtet niemandem irgendwas.

    Falls meine Frage falsch rüberkommt bezüglich "Warum wolltest du einen Hund / wie hast du dir das vorgestellt / Was hast du erwartet?" ich meine das nicht als Kritik.


    Aber wenn du fragst: "Passt ein Hund bei mir überhaupt?" dann ist deine Antwort auf diese Fragen entscheidend.


    Weil man dann von dir informiert sagen kann: Ja, nein, vielleicht, nee, das funktioniert so nicht, aber mit der und der Einschränkung, gibt es die und die Möglichkeit.


    Selbst, wenn es jetzt mit diesem Hund nicht klappen sollte, wärst du dann besser informiert und vorbereitet und kannst dir die Frage selbst offen und ehrlich beantworten.


    Ich bin selbst Pflegestelle und wärst du bei mir gelandet zum Gespräch mit deiner Lebenssituation und deinen Vorstellungen, Wünschen und Ansprüchen, hätte ich dir viele Fragen gestellt.


    Zum Beispiel: Der Hund soll Bürohund werden.

    Okay, und was ist, wenn das nicht klappt? Welchen Ersatzplan hast du? Was, wenn der Hund krank ist, im Büro Terror macht oder der Chef sich morgen überlegt, dass er keine Hunde mehr dort will?

    Welche Lösung hast du dafür? (Sitter? Familie? Freunde? Temporär komplettes Umlegen auf HO möglich?)


    Oder: Hund soll problemlos alleinbleiben.

    Auch da wieder, legitime Anforderung. Supermarkt, Arzt, Restaurant - man kann sie nicht überall mit hinnehmen und in der Zeit sollten sie möglichst nicht die Nachbarschaft zusammenkläffen.

    Was wäre also dein Plan B, wenn das mit dem Alleinbleiben nicht ad hoc klappt?



    Auch diese Fragen stelle ich nicht, um zu ärgern. Sondern, damit Leute sich erstmal bewusst werden, was sein kann und dann eben ihren Plan B bis G haben. Denn dann ist es eben keine Katastrophe, wenn nicht alles direkt funktioniert wie gewünscht - man hat dafür die Ersatzpläne und ist als Mensch entspannter. Zugleich können die Menschen auch nochmal überlegen, ob sie das wirklich wollen und leisten können.

    Aber war es bei euch allen wirklich so, dass ihr in der ersten Woche mit eurem ersten Hund alles toll fandet?

    :lol:

    Wo hast du das denn herausgelesen? So ziemlich jeder hier sagt dir, wie anstrengend die erste Phase ist, wo man als Mensch zurücksteckt, sich anpassen, Kompromisse finden muss. Vom auf dem Boden schlafen bis zum rausgehen gefühlt aller 5 Minuten. Es ist eine Umstellung.


    Ich hatte dich schon ein paar Seiten vorher gefragt, und frage nochmal: Was genau war deine Vorstellung vom Leben mit Hund?


    Was hast du erwartet, worauf hast du dich gefreut und warum? Warum war es dein Traum, einen Hund zu haben?

    luxlori : Was genau hast du dir von der Hundehaltung versprochen? Worauf hast du dich gefreut?


    Du schriebst, Hund kommt mit ins Büro und mit ins Café, aber abgesehen davon: Warum ein Hund? Meine Handtasche (jetzt mal so blöd ausgedrückt) kann ich auch überall mit hinnehmen und zu Hause in die Ecke stellen. Ich muss sie nicht füttern, nicht auf sie Rücksicht nehmen, sie wird nicht krank, muss nicht bei jedem Wetter raus, verursacht keine Folgekosten und ich kann sie problemlos alleine lassen.


    Abgesehen von mitnehmen, was genau hat dich auf den Hund gebracht?

    luxlori würdest du zu Eltern, die seit einer ganzen Woche ein Baby haben sagen: "Macht das etwa immer noch in die Windeln??? Bleibt das jetzt so? Und wie, dass schläft keine 10 Stunden am Stück und weint andauernd??? Da könnt ihr ja nie wieder schlafen!!!"


    Vermutlich eher nicht, oder?


    Da wäre klar, dass es sich um die anfängliche Phase handelt. Und die ist anstrengend wie sau. Wenn du partout nicht möchtest, dass der Hund im Bett schläft: Schlaf auf dem Sofa oder auf dem Boden. Aber schlaft so viel wie möglich und mit Körperkontakt. Beide, denn für den Hund ist das ebenso unschön und nicht förderlich für die allgemeine Gesundheit und den Zustand der Nerven.


    Und dann mach dir mal wirklich so richtig klar, welche Anforderungen du an den Hund hast, und was der Hund bereits durchhat. Der ist frischoperiert mit anderen angeliefert wurden - ohne zu wissen, was los ist, vermutlich immer noch mit Schmerzen. Dann wurde er in der Pflegestelle in eine Gruppe geworfen, ohne zu wissen, was los ist. Und jetzt ist er bei dir in der nächsten ungewohnten Umgebung. Der Hund hat seit Wochen Dauerstress.

    Du gehst - trotz Vorbereitung - nach einer Woche mit n bisschen wenig Schlaf auf dem Zahnfleisch und weinst. Jetzt verdreifache oder vervierfache den Zustand. An der Stelle ist dein Hund. Mindestens.

    Plus: Er hat unfassbare Angst, aber immer noch so viel Vertrauen, dass er sich an Menschen wendet.


    Es ist ein absolutes Wunder! wirklich ein Wunder, dass er nicht dauerpinkelt und Stressdurchfall hat. Andere haben das und stellen zusätzlich das Fressen ein, verstecken sich und wollen von Menschen nichts mehr wissen.


    Du hast tatsächlich einfach nur das Problem, dass er an dir dran sein will. Der Hund muss überhaupt erstmal die Möglichkeit haben, anzukommen. Das passiert nicht innerhalb einer Woche nach all den Strapazen. Der braucht erstmal erholsamen Schlaf und schon allein das eine ganze Weile, bis er nicht mehr bei jedem unbekannten Geräusch aufschreckt. Da braucht man vor allem Geduld.


    Sehe ich bei dir weniger. Es geht um Öffis und Büro und so unterwegs sein - möglichst nächste Woche. Das ist utopisch. Nächste Woche und auch nächsten Monat ist der Hund bei dir nicht angekommen und fühlt sich plötzlich sicher. Das kannst du von keinem Hund erwarten.


    Das mit dem häufigeren Lösen kann schlicht und einfach Nervosität sein. Vielleicht hast du in ein paar Monaten einen Hund, der problemlos aushält. Aber dazu musst du ihm erstmal behutsam und unterstützend die Möglichkeit geben, sich einzufinden. Und das klappt nicht von heute auf morgen.

    Ob du das leisten kannst und willst, kannst wiederum nur du beantworten.

    Also erstmal: Atme durch!

    Dir mag das gerade wie eine komplette Katastrophe erscheinen und komplett ausweglos, aber das ist es nicht.


    Geh deine Optionen durch.


    1. Zurückgeben an die offensichtlich unseriöse Organisation.

    2. Jetzt sofort Tierarzt und die Verwurmung behandeln lassen sowie durchchecken.

    3. Körperkontakt geben - IMMER!

    Ihr liegt stundenlang tagsüber neben ihm, aber nachts geht nicht wegen der Würmer? Überlegen die sich nur nachts im Bett auf euch zu gehen, oder wo ist da die Logik? Da er sich ja beruhigt, wenn er Körperkontakt hat, wäre das eine super Gelegenheit und sehr wichtig, da mal zusammen Schlaf nachzuholen! Denn jetzt gerade seid ihr in einem schlafgemangelten Teufelskreis und alle erscheint deutlich schlimmer, als es ist. Wenn du dich zum Arbeiten auf den Boden setzen kannst und er Körperkontakt hat, ist er dann ruhig? Dann mach das.


    Wechsel dich mit deinem Freund in Schichten ab. Mach Haushalt, wenn er mit dem Hund draußen ist. Leg dich zum Schlafen mit dem Hund hin. Und wenn er mit auf die Toilette kommt, dann kommt er eben erstmal mit auf die Toilette.


    Ich sehe langfristig nicht, dass ihr das mal eben hinbiegen könnt. Also entweder zurück an die Orga oder neues Zuhause suchen lassen, von jemandem, der Ahnung hat. Oder jetzt erstmal Kompromisse und auf den Hund eingehen und dann Stück für Stück und mit Hilfe daran arbeiten. Die Optionen hast du.

    "Vermenschlicht" bedeutet für mich einem Tier nur nach Stechuhr oder Rhythmus die Gelegenheit zum lösen zu geben.

    Ich seh da überhaupt keine Vermenschlichung, denn wenn ich muss, dann gehe ich. Meiner Blase ist die Uhr nämlich egal.


    Aber ich finde es bemerkenswert, dass häufig "vermenschlicht" eingeworfen wird, wenn der Hund einfach umsichtig und als Lebewesen behandelt wird und nicht die Eigenschaften eines programmierbaren Objekts erwartet werden.

    Im Endeffekt ist es ja nur runterzubrechen auf: Muss der Hund?


    Bei mir gibt es schlicht keinen Unterschied zwischen Welpen, erwachsenem Vierbeiner oder Senior, zwischen krank oder gesund.

    Wenn Hund muss, muss er und dann gehen wir.

    Wenn nicht, rüttel ich ihn nicht wach und wringe ihn draußen aus.


    Aber als diejenige, die für die Hunde den Badezimmerschlüssel in der Hand hält, halte ich es mit Spiderman: With great power comes great responsibility.


    Bevor ich dusche frag ich ja auch bei den Menschen "Musst du ins Bad, ich bin da jetzt ne Weile". Da erwarte ich ebenso wenig, dass die sich das jetzt verkneifen. Mach ich bei den Hunden ebenso, wenn ich längere Zeit verhindert bin.


    Und bei unterwegs in "wir können nicht sofort anhalten"-Situationen, gilt "Schuh des Manitu": Jetzt geht jeder nochmal aufs Klo und dann reiten wir los! (Sky du Mont)


    Für mich ist das so entspannt, weil ich dann halt auch nicht mehr im Hinterkopf habe, dass die Hunde noch müssen. Wenn die fertig sind, kann ich mir bei Frühstück und Co mehr Zeit lassen.

    Ich möchte mich erstmal zum für den Hund kochen äußern:


    1. Damit kann man schon mal einiges ausschließen, weil man die Kontrolle hat, was reinkommt, und was nicht.


    2. Man muss sich auch beim Kochen nicht jeden Tag hinstellen und ein Menü für den Tag zaubern. Vorkochen und portioniert einfrieren funktioniert ebenso.


    3. Manchmal fällt beim Kochen auf, dass der Hund an und für sich alles verträgt - nur eben das praktische Fertigfutter nicht. Da stellt man sich einmal aller paar Monate hin, kocht, friert ein und taut bedarfsgerecht auf. Fertig.

    Trockenfleisch kann man ebenso selbst herstellen wie gebackene Leckerlies, ohne dafür jeden Tag Aufwand zu betreiben.


    Und sorry, aber, wenn man sich ein Tier anschafft, dass das Futter einfach nicht verträgt - da zählt für mich

    Ich möchte nicht die nächsten Jahre für meine Hündin kochen müssen.

    nicht. Dein Hund möchte mit Sicherheit nicht jeden Tag Schmerzen, Übelkeit, immer wieder Durchfall, Juckreiz und Unwohlsein haben, ist dir in der Hinsicht aber vollkommen ausgeliefert. Und leider kann sie nicht in ein Forum gehen und sagen: Ich muss leiden, weil meine Menschen keinen Bock auf Kochen haben...