Beiträge von BellaMN

    So als Nachtrag, weil ich den Glauben: "Mein Hund macht das nicht / würde nie / (das hat er ja noch nie gemacht)" wirklich gefährlich finde.


    Es ist gerade diese Überzeugung, die zu gefährlichen Situationen führt - nicht andersrum.


    Leute, die sich dessen bewusst sind, dass absolut jeder Hund beißen kann - und das ist einfach so - wiegen sich und andere nicht in falscher Sicherheit. Die respektieren Grenzen und sehen Anzeichen eher.


    Redet sich hingegen jemand ein, dass Hunde alles über sich ergehen lassen müssen und nur beißen, wenn sie "defekt" sind - joah, dann unterschätzt man gerne mal und fällt aus allen Wolken.


    Und zumindest für mich ist es nicht nötig, dass ein Hund mal eben Knochen bricht, um einen Biss als ernst einzustufen. Ich brauch da auch keine Aufnahmen von blutigen Wunden. Eben weil mir bewusst ist, wie übel es ausgehen kann. Unbedarft, flapsig und schlichtweg naiv ist die Überzeugung: Hunde sind domestiziert und deswegen grundlegend beißgehemmt gegen den Halter. Kann man sich einreden. Aber clever ist das nicht.

    Ich hab das Gefühl dass dieses unbedarfte "aber ein Hund hat doch Zähne und kann beißen und blablub" Gerede von Personen kommt, die noch nie richtig ernsthaft schwer verletzt worden sind. Wir haben keine Wölfe mehr, sondern durch Domestikationsprozesse ein gezähmtes, gehemmtes Tiere. Wenn der Durchschnittshund so zulangen würde, wie es bei fehlgeleiteten Exemplaren der Fall ist, dann gäbe es nicht die absolut erfolgreiche Hund Mensch Geschichte seit tausenden von Jahren. Und wenn man mal so richtig erwischt wird, mit multiplen Knochenbrüchen, komatös und sowas miterlebt hat...dann spricht man ganz sicher nicht so flapsig davon...

    Das ist alles andere als unbedarft oder flapsig für mich. Es ist: Mir ist das Potenzial bewusst und ich verlasse mich nicht auf den Glauben "Mein Hunde würde das niemals nimmer nicht".

    Ich finde die Vorstellung von "mein Hund würde mich niemals beißen" sehr verklärt.

    Jedes Lebewesen hat seine Grenzen und die verändern sich zeitlebens.

    Schmerzen, Krankheit, Alter, Hormone, äußere Faktoren, Tagesform - das alles spielt eine Rolle.


    Überschreite ich diese Grenze, kommen halt die Konsequenzen.


    Und nur, weil ich den Hund füttere und mich kümmere, ist das doch keine Garantie und kein Freifahrtschein, dass ich machen kann, was ich will.


    Mich erschreckt wirklich der Aufruhr, der bei "Hund setzt Zähne gegen Menschen ein" kommt. Was soll er denn sonst machen, wenn es aus seiner Sicht nicht mehr anders geht? Brief schreiben? Zum Gespräch laden? Jemanden über Misshandlung informieren? Es ist nunmal ein Hund mit Zähnen, die er unter anderem hat, um sich zu wehren. Und genau die wird er auch einsetzen, wenn er das für notwendig erachtet oder sich anders nicht zu helfen weiß.


    Ich würde das nie als Vertrauensbruch ansehen. Sondern schauen: Was hab ich gerade falsch gemacht? Wo liegt das Problem? Was war der Auslöser? Was hat den Hund gerade so weit getrieben?

    Kann man nicht pauschal sagen.

    Ich hatte auch schon Hunde, die hatten nicht nur Wochen oder Monate suboptimale Bedingungen, sondern Jahre! Würde keiner glauben. Die sind freundlich, selbstbewusst, neugierig geworden und haben im Eiltempo alles nachholen wollen, was ihnen vorher fehlte.

    Andere hatten am Anfang für ein paar Wochen den falschen Halter und daran ewig zu knabbern.

    Liebe Community!

    Vor einer Woche ist unser kleiner Welpe eingezogen und mischt unseren Alltag ziemlich auf. Wir wollen noch die nächsten Impfungen abwarten (der Hund ist 9.5 Wochen alt) und dann geht es in eine Welpengruppe. Jetzt meinte eine Nachbarin am Zaun wir bräuchten unbedingt ein Bällebad für den Welpen. Ohne geht es nicht (verschiedene Gründe). Sie hat das für alle 3 Hunde von sich genutzt. Mein letzter Welpe ist 16 Jahre her und war vom Charakter sehr sehr selbstbewusst und hatte keines. Die neue Maus ist etwas ruhiger und verschmuster. Also meine Frage: braucht man das? Profitiert hiervon der Welpe sehr? - Denn dann kauf ich das natürlich.


    Ich freu mich über hilfreiche Kommentare 😄 und danke euch jetzt schon mal!

    Ja, das brauchst du und wir brauchen dann Fotos und Videos von deinem Welpen in dem Bällebad =)

    Ernsthaft: wie geht man denn im Alltag unbefangen und souverän mit seinem Hund um, wenn man da nicht ein Grundvertrauen hat, dass der Hund gewisse Grenzen im Normalfall nicht überschreitet?

    Das gehört für mich in Zusammenleben mit meinem Hund schon immer dazu. Man hat sich doch diese Vertrauensbasis erarbeitet.

    Bei keinem meiner Hunde oder der Hunde, mit denen ich enger zu tun hatte, hatte ich je die Befürchtung, sie würden mich ungehemmt beissen.

    Für mich ist das die Regel im Zusammenleben mit dem Hund.

    Das andere sind - wie auch immer geartete- Ausnahmen.

    Indem man sich das Potenzial bewusst macht. Indem man einfach nicht den Anspruch 100-prozentiges Vertrauen hat.


    Grundvertrauen kann man dennoch haben. Nur eben nicht "Meiner würde niiieeeemals".

    Gebissen wurde ich bisher ganze zweimal ernsthaft - einmal Hund, einmal Katze. Beide Male blöd gelaufen.


    Vertrauen deswegen verloren? Nö. Nicht im geringsten.

    Meine Hunde haben noch nie Tier oder Mensch gebissen - aber ich würde dennoch für keinen von ihnen die Hand ins Feuer legen. Passieren könnte es. Das Potenzial ist nun einmal da.

    Ebenso wie jeder Mensch mit funktionalen Armen das Potenzial hat, zuzuschlagen. Ebenso wie jeder Mensch mit funktionalen Beinen das Potenzial hat, zuzutreten.


    Genau deswegen verliere ich auch kein Vertrauen. Weil mir das bewusst ist. Irgendwo hat jeder seine Grenze, gilt bei Tieren wie bei Menschen.