Beiträge von BellaMN

    Ich habe heute eine Tüte mit Papierrecycling neben die Tür gestellt, damit ich endlich daran denke sie rauszubringen. Hab ich natürlich vergessen und dann war ich zu faul, nochmal aufzustehen.


    Auftritt Jungspund-Hund.

    Kommt um die Ecke und starrt mich an. Ich starre zurück und frage, was er möchte.

    Wenn Hunde mit den Schultern zucken könnten, ich schwöre, er hat innerlich "Nüx, nüx, ich guck nur" gesagt und mit den Schultern gezuckt. Dann ist er wieder gegangen.

    Es folgen kurzes Knistern und verdächtige Stille.

    VERDÄCHTIGE Stille.


    Ich also Jungspund höflichst gebeten, in Erscheinung zu treten. Wohlerzogen und vorbildlich wie er nun einmal ist, stand er innerhalb von 0,003 Sekunden vor mir. Unversehrt, unauffällig, unschuldig.


    Hund geht wieder. Und dann ging es los.

    Hund kommt um die Ecke, vergewissert sich, dass ich nicht gucke, packt Papprolle Nr.1 ins Hundebett. Geht wieder. Kommt mit Papprolle Nr. 2 an - selbes Spiel "guckt die blöde Alte, nee? Okay, schnell weiterschleichen." Bei Nr. 3 hab ich ihn angesprochen und gesagt "Ich seh das." Hund rennt weg. 30 Sekunden später ging es weiter...

    Er hat die komplette Tüte ausgeräumt und "alles unauffällig an mir vorbei geschmuggelt".


    Weiß jetzt nicht, was mich mehr beschäftigen sollte: Woher hat er in seinem zarten Alter diese kriminelle Energie? oder: Wie kann ich ihm beibringen, dass er das periphere Blickfeld von Menschen nicht unterschätzen sollte :denker:

    Übrigens ist es nicht nur der Tierschutz, der dem Interessent einen Vertrauensvorschuss geben muss. Den viel größeren Vertrauensvorschuss muss nämlich der Interessent dem Tierschutz geben. Und da gibt es keinen Nachweis, dass der Vermittler auch weiß, was er tut. Der Interessent muss einfach drauf vertrauen, dass der Hund passt.

    :???:

    Drückt dir da jemand den Hund in die Hand und rennt weg?

    Also abgesehen von Direktimporten siehst du den Hund doch vorher live. Du kannst ihn kennenlernen. Alles vor "Ja, okay, den nehm ich". Oder möchte man da ne Garantie wie bei einer Waschmaschine?


    Ich hab hier bei vielen das Gefühl, dass verzweifelt nach Aufregern gesucht wird, die es gar nicht gibt.


    "Ich hab es nicht selbst erlebt: ABER, ich wurde in einem Tierheim nicht mit offenen Armen empfangen, sondern die haben mir Fragen gestellt und wollten wissen, wo der Hund hinkommt! Dagegen hat mir der Züchter direkt n Hund mitgegeben. Und deswegen ist TS jetzt doof."


    Woher kommt denn der Glaube, man müsse jedem Dahergelaufenen ewige Dankbarkeit schulden, weil er "zuerst" an ein Tier aus dem TS gedacht hat? Nee, seien wir doch mal so richtig ungeschönt ehrlich: Tiere aus zweiter Hand sind oftmals günstiger. Deutlich günstiger.

    Wenn es da nicht klappt - dann wird das Geld in die Hand genommen für Züchterwelpen. Die Züchter stellen nämlich nicht alle so viele Fragen und wollen dein Zuhause nicht sehen.


    Aber ja, natürlich klingt es besser zu sagen: "Der Züchter hat sofort erkannt, wie toll ich doch bin." als einfach zuzugeben: "Beim Züchter hab ich mehr Geld bezahlt, aber dafür hatte ich direkt einen Hund und keiner hat mich hinterfragt."


    Bevor jetzt wieder kommt, dass ich was gegen Züchter habe: Nein! Habe ich nicht. Die sind auch nicht alle so oder alle so. Manche haben beispielsweise während Corona sogar geplante Würfe ausgesetzt, weil sie keine Lust auf das Aussieben von ungeeigneten Interessenten und auf massig Rückläufer hatten. Andere haben noch ne Runde mehr Würfe gehabt, weil sich das während der Zeit so richtig gelohnt hat, wenn es beim Käufer nur auf das Geld ankommt.

    Beim Tierschutz möchte ich aber nicht als Bittsteller auftreten.

    Ich unke jetzt mal ganz absichtlich, um die für mich verquere Einstellung noch deutlicher zu machen:


    Ich bin auch bei der Bewerbung auf einen Job nicht "Bittsteller" - ich bin ein Bewerber. Ein Interessent für eine Stelle. Ey, die brauchen doch jemanden, der die Arbeit macht.

    Sie wollen etwas von mir und ich etwas von ihnen.

    Aber Nachweise für relevante Punkte muss ich bringen. Ansonsten bekomme ich den Job nicht.

    Keiner stellt dich an, weil du zufällig sagst: "Hier, ich mach's, aber fragt mich bloß nicht nach Qualifikationen". Oder vielleicht machen das manche auch und feuern dich dann. Oder haben eine Probezeit, und wenn dabei was auffällt - und tschüss.


    Und nichts anderes ist es in den anderen von mir genannten Beispielen.


    Interessenten sollten sich nicht als Bittsteller fühlen, sondern eben als Interessenten, deren Eignung in irgendeiner Form überprüft werden muss.

    Was hat das mit Bittsteller zu tun?


    Was ich hier in diesem Thread auch schon gelesen habe: Der TS will ja was von MIR!

    Darauf bin ich eingegangen. Nein, die Leute gehen nicht von Tür zu Tür und drehen anderen die Tiere an. Das ist eine freie Entscheidung. Bei dieser freien Entscheidung muss man eben auch damit zurechtkommen, dass man die verlangten Bedingungen erfüllen muss. Oder man lässt es bleiben.


    Aber eigentlich sollen alle im TS Bittsteller sein und sich glücklich schätzen, wenn jemand sich den armen Seelen erbarmt und bloß keine Anforderungen stellen.


    Das ist eine verquere Sichtweise, bei der man selbst gerne der Retter sein will - und dann diejenigen verteufelt, die nicht einfach jedem ein Tier in die Hand drücken.

    allen potentiellen Interessenten zu unterstellen sie hätten sich keine Gedanken gemacht

    Wer macht das denn?


    Ich finde es einen ganz großen Fehler und auch seltsam, Nachfragen, Kontrollen und Selbstauskunft mit Unterstellungen gleichzusetzen.


    Jeder findet es normal, dass ich bevor ich eine Wohnung bekomme, eine Selbstauskunft ausfüllen muss. Das Einkommen nachweisen muss. Oder sagt da jemand "Was fällt denen denn ein??? Wenn ich sage, ich kann mir die Miete leisten und bezahle immer pünktlich, dann können sie sich ja wohl darauf verlassen!!!"

    Macht das jemand?


    Bewerbung auf einen Job. Beschwert sich da jemand, dass er die eigenen Kenntnisse nachweisen muss? So richtig schriftlich. Mit Zeugnissen und Bewertungen. Dass er seinen Familienstand preisgeben muss und die auch noch ein Foto wollen und Bewerbungsgespräche führen und Tests ansetzen können.

    Macht das jemand, oder ist das vollkommen normal und selbstverständlich?


    Ob man eine Kreditkarte will, etwas auf Rechnung oder Raten zahlen möchte - Bonität wird geprüft.

    Du willst Autofahren? Theoretische Prüfung, praktische Prüfung, Nachweis über gesundheitliche Eignung.


    Geht es aber um ein Tier wird das als "sich nackig machen" bezeichnet und ist absolut unerhört, selbst, wenn man einfache Fragen zu relevanten Faktoren für die Tierhaltung stellt.

    Wenn ich die Grundlagen mitbringe - warum dann das riesige Problem damit, einfache Fragen zu beantworten? Weil mir ein Wildfremder nicht einfach so ohne jedweden Nachweis glaubt, wenn ich sage "vertrauen Sie mir!"?


    In welchem Bereich im Leben läuft das denn so?

    Das sollte mal ganz ehrlich jeder für sich selbst hinterfragen, ob er Fremden einfach so ein Lebewesen überantworten würde, weil die sagen "Ich weiß, was ich mache, glauben Sie mir - aber Nachweise bringe ich nicht"

    Zu Hauf??

    Wo sind sie denn, die vielen Hilferufe von Welpenhaltern mit Welpen aus Verbandszucht mit Züchter den man im Backup hat?

    Ich kenne diese Threads nicht

    Wo hab ich denn was gegen Züchter gesagt?

    Zeig mir das bitte.

    Ich habe geschrieben, dass diese Einstellung von Interessenten bei Züchtern ganz genauso auftritt.


    Und ich habe geschrieben, dass sich niemand zu wundern braucht, wenn er rein nach Äußerlichkeiten und Verliebtheit geht und dann Probleme hat mit dem Hund.


    Absolut nirgends hab ich geschrieben, dass Leute zuhauf Probleme mit Hund aus der Zucht haben. Da habe ich gar keine Einschränkung gemacht. Ob TS, Züchter oder von privat aus den Kleinanzeigen -wenn es nur nach Äußerlichkeiten geht, dann braucht man sich über Probleme nicht wundern.


    Und das tritt nun einmal überall auf. ICH habe da keine Einschränkung gemacht.


    DU versuchst gerade mir das zu unterstellen und verdrehst dabei meine Aussage.

    und fast niemand kann alles bieten

    Das stimmt, aber es geht nicht um "Alles" - es geht um die passende Basis, Einstellung und Vorbereitung und realistische Vorstellung von sich selbst. Und von Tieren.


    Die bringen viele weder beim Gang zum Züchter noch beim Gang zum Tierheim mit.


    Und dann sind sie vollkommen überrascht davon, dass der Seelenhund, den sie auf dem Foto schon ausgewählt haben und wussten, der ist für sie bestimmt!!! Nur dieser eine!!! Naja, halt eben einfach nicht passt. Oder einfach ein Hund ist und macht, was Hunde so machen.


    Weil hier aufkam, bei Züchtern wäre das nicht so: Doch, doch. Ist auch da so.

    Da wollen Interessenten einen besonders ruhigen und zurückhaltenden, verlieben sich aber auf den Fotos der Welpen in DEN da. Und ob DER da der größte Raufbold ist, mit 7 Wochen schon das Bein hebt, allen auf der Nase rumtanzt und schwerer zu Ruhe kommt - egal!

    Der hat nämlich den Fleck an der richtigen Stelle/die Zeichnung, die man wollte oder hat so ganz besonders geguckt auf dem einen Foto.


    Wenn es sich dabei um das hauptsächliche Auswahlkriterium handelt, braucht man sich nicht über die ganzen Probleme zu wundern. Die werden hier im Forum doch zuhauf angesprochen mit einem Fallbeispiel nach dem nächsten. Trotzdem wird immer wieder behauptet, die Auswahl der künftigen Halter sei zu kritisch und jeder wüsste es selbst am besten.


    Das widerspricht einander ganz vehement.

    Es sollte völlig irrelevant sein, ob der Interessent im HomeOffice ist, bleibt oder jemals war.

    Ja, es sollte irrelevant sein. Geb ich dir Recht. Ist es aber nicht, wenn als Argument für die Anschaffung einzig und allein kommt "ich bin jetzt im HO". Dann ist die Frage nach der Absicherung, ob es so bleibt, wichtig. Ebenso wie, ob es andere Möglichkeiten gibt, wenn es nicht so bleibt mit dem HO.


    Ganz einfach.

    Oder man hatte jetzt die Ruhe, sich mit dem Einzug eines Hundes zu beschäftigen. Oder hat jetzt die Möglichkeit für eine entspanntere Eingewöhnung genutzt.

    Und genau das kann man bei einem Gespräch kommunizieren. Wer sich aber nur darauf verlässt, dass er danach weiterhin im HO bleiben kann, ohne sich irgendeinen weiteren Gedanken darüber gemacht zu haben oder auch für sich selbst die Sicherheit zu haben - der ist nicht ausreichend vorbereitet und geht zu lasch an die Anschaffung heran.

    Da sich hier alle so an dem Homeoffice hochziehen:


    Ich habe explizit geschrieben "Während Corona" und "in einem persönlichen Gespräch" - wichtig!


    Denn warum wollten den so viele plötzlich zu Corona einen Hund?

    Zum einen aus Langeweile, weil es sonst nichts zu tun gab. Und zum anderen, weil es ganz plötzlich mit dem Homeoffice klappte und das erzwungenermaßen. Man habe sich ja schon jahrelang einen Hund gewünscht und jetzt im Homeoffice kann man sich diesen Traum endlich erfüllen.


    Heißt im Klartext: Es steht und fällt mit dem Homeoffice.


    Und entweder haben sie keine anderen Möglichkeiten der Betreuung, wenn sie sehr lange Arbeitszeiten haben oder lange Arbeitswege. Oder haben nicht die Möglichkeit, den Hund auch mal mitzunehmen. Denn anderenfalls hätten sie sich den Traum vom Hund, den man schon jahrelang wollte, bereits zuvor erfüllen können, ne.


    Und was hab ich denn davon, den Hund für ein paar Monate zu vermitteln, weil der Mensch nicht weiter denkt als bis zum Ende der Auflagen und Einschränkungen?


    Ach ja, man hatte überall überlaufende Tierheime davon.


    Da war die überlegte Anschaffung und die absolute Sicherheit, dass man danach noch im Homeoffice ist oder die Tiere betreuen kann, dann wohl doch nicht so überlegt und sicher. Bei überraschend vielen Menschen.