Beiträge von BellaMN

    Hier wird schon ein Halti abgelehnt, weil der Hund es eventuell unangenehm finden könnte, das zu tragen...

    Das stimmt doch so gar nicht.
    Der Threadersteller hat gesagt, dass er den Hund auch schon vorher an den Halti heran führt. Oder habe ich jetzt was verpasst?

    Ja, allmählich heranführt, damit es bloß nicht unangenehm ist und den Hund stört - und da soll ein schmaleres und damit unangenehmeres Halsband versucht werden?

    Och doch.

    Ob 60kg in ein breites Lederhalsband springen oder in ein Gliederhalsband, macht sowohl für den Hund als auch für den Menschen einen Unterschied.

    Wenn der Hund kapiert hat, was er soll oder auch nicht soll, kann man wieder auf andere Halsbänder mit einer weicheren Einwirkung zurückwechseln.

    Hier wird schon ein Halti abgelehnt, weil der Hund es eventuell unangenehm finden könnte, das zu tragen...

    Wie es immer so ist: Angestoßen durch einen anderen Thread kam die Frage auf "Was gibt der Hund zurück" und da das Zurückgeben häufig erwähnt, aber selten definiert wird, war mir das ein eigenes Thema wert.


    Ich erwarte von keinem Tier, dass es mir irgendwas zurückgibt. Wie auch? Hab nie von meinen Fischen erwartet, dass sie mir was zurückgeben. Die hatte ich und habe sie im Falle eines Gartenteichs einfach nur, weil sie hübsch aussehen und ich den Einblick in die Unterwasserwelt mag. Das Teilhaben, den beruhigenden Effekt.

    Bei meinen Stabheuschrecken ähnlich. Die bekamen Kost und geschützte Logie dafür, dass sie futterten und aussahen wie Stöckchen. Für mich war das dennoch faszinierend und den "Aufwand" absolut wert.


    Bei Hunden gelten jedoch andere Regeln, so scheint es. Von der häufig erhofften Dankbarkeit bis hin zum Zurückgeben auf anderem Wege.


    Daher meine Fragen: Was habt ihr euch von einem Hund erhofft? Gibt er euch etwas oder nicht? Und wenn ja: was?

    Wenn jemand hier schreibt, stelle ich mir das Hund-Halter-Gespann immer im realen Leben vor, wenn ich auf sie treffe.


    Und für "ich hab meinen Hund nicht unter Kontrolle und lass die Leine los - SEIT WOCHEN!" hab ich einfach kein Verständnis. Da interessiert mich auch ehrlich so richtig wenig, dass da jetzt irgendwann mal ein Trainer drauf schaut und da ganz lieb und positiv ein Halti aufgebaut wird, während der Hund immer wieder damit durchkommt.


    Die Behauptung "Zu läufigen Hündinnen lass ich sie nicht hin" ist doch glatt gelogen. Du kannst deinen Hund nicht halten. Du kannst aktuell gar nichts verhindern, wenn er sich das in den Kopf setzt, ansonsten hättest du hier nicht geschrieben.


    Ich bin klein und zierlich, aber egal welches Kaliber Hund ich an der Leine habe, die werden nicht zum Problem anderer. Das ist meine Pflicht. Und da du ja schon mehrere große Hunde hattest, frage ich mich, wie man da das richtige Halten nicht kennen kann.

    An eine läufige Hündin lasse ich ihn nicht.

    DU hast doch gar keine Wahl, wenn er mal will. Anderenfalls würdest du ihn auch nicht zu seinen Freunden hinlassen. Du schaffst aktuell nicht mal Leine halten und stehen bleiben, wenn er startet.


    Und es ist nicht Halti nutzen und nach dir die Sintflut. Es ist Halti nicht nutzen und nach dir die Sintflut! Denn dein Hund wird kaum den Kürzeren ziehen, wenn er mal nicht nur spielen will oder es zu einem Problem kommt, weil es irgendwie doch kein Freund war.

    Mal stark vereinfacht: Halti, Doppelsicherung, Hacken in den Boden rammen - er hat bei dir keinen Zentimeter mehr zu gewinnen, wenn du nicht willst.


    Du redest dir das trotz der scheinbaren Einsicht gerade gefährlich schön und wiegelst ab. "Macht er nur bei Freunden" BISHER. "Ich baue das langsam auf" - joah, in der Zeit hat dein Hund wunderbar gelernt, dass du fürchterlich spät reagierst und der Gegenwind ebenso ausbleibt wie die Kontrolle. Aber Hauptsache alles positiv aufgebaut...

    Joa...also, ich persönlich finde Komplimente überspitzt gesagt fragwürdig und halte sie für einen Ausdruck der Herablassung geboren aus einem patriarchalen System :lol: - aber einfach nett zu einander sein, sich ein bisschen auf Humor und Interessen und Werte testen, herausfinden, ob man die gleiche Sprache spricht, sich einfach für einander interessieren, was über die andere Person als konkretes Gegenüber erfahren wollen, echte Gespräche suchen... so was halt.

    Mir bringt ja die beste Anpackerin nichts, wenn man sich menschlich nicht nahe kommt. Also zumindest nicht für eine Beziehung.

    Also die, die ich kenne: Die würden den Teufel tun, und das "Schäkern" wie es bei uns heißt, vor laufenden Kameras oder vor irgendeinem Publikum durchziehen. Alles was privat ist, und das sind Interessen, Werte und kompatibler Humor in dem Kontext, ist und bleibt privat.


    Ich würde auch von dem Format in keinster Weise erwarten, dass es da "echte" Gespräche gibt. Die laufen entweder hinter den Kulissen oder gar nicht. Aber mit Sicherheit nicht vor der Linse.


    Und da ist sie dann wieder, die Mentalität vieler Landwirte mit Tradition. Da werden die Gefühle nicht publikumswirksam ausgepackt. Da wird erstmal pragmatisch geschaut, ob es bei dem passt, worum es bei einem Großteil des Lebens geht. Denn wenn das nicht passt, ist es ein Problem. Ganz egal wie gut man sich anfangs menschlich versteht. Die haben dabei nicht so die rosarote Brille auf, wo Attraktivität und Liebe schon alles richten.


    Bezüglich Komplimente, Anerkennung, Lob - vollkommen abgegrenzt von dir und dem TV-Format - ich find das situationsbedingt. "Das fand ich beeindruckend." "Das fand ich richtig gut von dir." "Gefällt mir." anerkennendes Nicken - was auch immer. Es kann alles herablassend sein.

    Oder eben authentische Anerkennung der Leistung.

    Wenn es ein rausgequältes, künstliches "Ich muss was Positives sagen" ist, kann das jeder gerne behalten. Aber Loben und Komplimente pauschal zu verurteilen finde ich ebenso falsch wie berechtigte Kritik zu verurteilen. Mit Patriachat hat das für mich nichts zu tun. Eher im Gegenteil.

    Man sollte sich nur einfach Gedanken machen, ob man damit klar kommt und man eventuelle Einschränkungen in Kauf nehmen kann.

    Am besten eben vorher, auch wenn es dann in der Realität natürlich nochmal anders ist.


    Aber es gibt so so viele Menschen, die bereuen die Anschaffung eines Hundes - oder eines Kindes - dabei gibt es so viele, die sagen klipp und klar, wie anstrengend das ist, das sich vieles verändert. Und bei jedem (ob hier im Forum oder draußen im Leben), der ankommt mit "Ich hab mich extrem vorbereitet! Aber so hab ich mir das nicht vorgestellt." frag ich mich immer wieder "Was hast du während der extremen Vorbereitung gemacht??? Fellfarben und Zubehör gegoogelt?

    Ging da echt gar kein Gedanke an der Stelle dafür drauf, dass das Lebewesen auf dich angewiesen ist, immer? Auch wenn es Durchfall hat, während du gerade schlafen willst?"


    Dieses komplette aus den Wolken fallen erschreckt mich schon.

    Das hier ist aber kein pflegeleichtes Exemplar. Und selbst mit einem pflegeleichten Exemplar muss es nicht *klick* machen.

    Es klang hier nur schon mehrfach über die letzten Tage hinweg immer wieder an entweder dieser eine Hund oder nie wieder. Das stimmt aber so nunmal nicht und die Frage hier ist erstmal nur ob dieser Hund ja oder nein. Ob gar nie wieder ist einfach eine andere Diskussion, eine die man zu gegebener Zeit eventuell führen sollte, aber nicht jetzt.

    Der Hund hat sich bereits innerhalb der ersten Woche an den Menschen orientiert, hat getrunken, gefressen, sich durch Körperkontakt beruhigen lassen, fuhr Fahrstuhl, ging problemlos raus, ging selbst mit Schmerzen nicht nach vorne und hat 7 Stunden am Stück durchgehalten, bevor etwas daneben ging in der Wohnung.

    Jetzt Woche 2 - er geht freudig zum Tierarzt, ist deutlich ruhiger, braucht nicht mehr andauernd Körperkontakt.


    Das ist pflegeleicht!


    Und ich finde die Vorstellung "Wenn es mit dem Lebewesen "klick" macht, kümmere ich mich drum und find das toll - wenn nicht, dann trauere ich meiner Freiheit hinterher" befremdlich. Entweder entscheide ich mich dafür und übernehme die Verantwortung. Oder ich will lieber keine Verantwortung. Und um die Einschränkungen und Freiheiten geht es hier vom ersten Post an. Das liegt nicht am Hund. Diese Frage stellt sich die TE seit der Hund da ist, weil vieles unterschätzt wurde.

    Ich finde man muss auch unterscheiden ob man von Hunden allgemein oder von diesem speziellen Hund redet.

    Nur weil man mit einem Hund nicht klar kommt, v.a. wenn der nicht ganz einfach ist, der Start schlecht ist, heißt das ja nicht, dass man generell ungeeignet ist.

    Ich finde die Diskussion ob die TE Hundemensch ist daher ziemlich müßig.


    Es geht aber schon um die generelle Einstellung und Präferenz. Ein Lebewesen kann noch so einfach sein: Einschränkungen gehen damit immer einher, wenn ich die Verantwortung trage.


    Ob man das dann wirklich so einschränkend empfindet oder nicht, ist wieder eine andere Geschichte.

    Wenn man ein an sich pflegeleichtes Tier hat, das nicht viel Aufwand bereitet, aber auch da lieber mit Freunden unterwegs, immer spontan und völlig frei sein möchte, bringt einem das auch bloß nichts. Denn auch das einfachste Tier muss raus bei jedem Wetter, essen, kann krank werden, kann nicht überall mit hin.


    Die Grundfrage ist einfach nur: Kann ich und will ich den Bedürfnissen eines anderen Lebewesens gerecht werden, das auf mich angewiesen ist? Oder hab ich da keinen Bock drauf, sondern will ein Anhängsel, dass sich immer schön nach mir richtet und mir ganz viel gibt, aber keinen Aufwand bereitet?