Zitat von LUKE13
Ich bin bin Baby im Tragetuch, 30kg Junghund an der Flexileine und 800kg Pferd am Strick spazieren gegangen.
Klar kann das gut gehen. Aber das ist Glück.
Fakt ist, dass 40 kg Hund, die, egal warum, lossprinten, einen nun einmal problemlos zu Fall bringen können, und das ist noch deutlich weniger witzig ist, wenn man ein Baby im Tragetuch oder einen Kinderwagen an der Hand hat.
Pferde schaffen das natürlich auch, aber die Fragestellerin hat ja keins.
Der Ridgeback, der hier um die Ecke wohnt, ist 1, 5 Jahre und bisher ein freundlicher Vertreter gegenüber Mensch und Tier. Aber der freut sich so, wenn er andere Hunde sieht, dass er wild an der Leine auf und ab hopst. Das macht unsere auch. Nur wiegt sie bloß 8 kg und keine 40. Das Ridgeback-Herrchen kämpft da jedes mal ordentlich mit dem Hund. Mit Baby dabei wäre das gar nicht machbar.
Was Vererbung angeht, können Eigenschaften auch Generationen überspringen. Dann kann ein Hund z.B. wie ein Großelternteil sein, dessen Wesen bei Eurem Hund nicht bekannt sein könnte, oder das die Verkäufer Euch vorsichtshalber nicht auf diese Nase gebunden haben. Ridgebacks und Carne Corsos sind öfter mal knackig. Carne Corsos sind z.T. ja sogar Listenhunde.
Was Beschreibungen im Internet angeht, liest man beim Pudel immer familienfreundlich, quasi selbst erziehend, nett, perfekt für Anfänger, neutral zu Fremden und anderen Hunden...
Was man nicht liest, ist, ausgeprägtes Territorialverhalten und stellt sogar bekannte Menschen, wenn sie einfach ins Haus kommen. Nimmt Orte, an denen er sich länger aufhält, in Besitz und verteidigt sie.
Unser Kleinpudel-Großpudel-Mix tut aber genau das. In ein Büro könnte ich sie nicht mitnehmen.
Meine Hoopers-Trainerin meinte nur lapidar: "Ja, Pudel machen das. Was wundert Euch?" Wenn man dann mal richtig im Internet gräbt, findet man auch die realistischen Beschreibungen, in denen tatsächlich so ein Verhalten als öfter vorkommend bei Pudeln beschrieben wird.
In den allgemeinen Beschreibungen, die man sofort findet, ist fast jede Hunderasse easy-peasy und ganz prima für Familien geeignet.
Ich muss hier auch sagen, zum einen ist so ein großer Hund mit Baby immer ein Risiko, egal, wie nett und gut erzogen er ist, einfach, weil ein Tier unberechenbar ist und draußen immer mal durchstarten kann. Wenn der schon da ist, ok, dann ist er halt da, und man muss das beste hoffen. Aber sich bewusst in der Situation so einen anzuschaffen, finde ich ein Risiko für das Baby, das man nicht eingehen sollte.
Dann finde ich es auch befremdlich, dass Ihr zwar schon nicht ganz einfache Mixe hattet, Euch aber von einem übermütigen Welpen einschüchtern lasst. Dieses Quietschen und Aua sagen, hat nicht mal bei unserem Begleithund funktioniert. Das hat sie nur weiter angestachelt, uns ins Hosenbein zu beißen. Sie brauchte klare Ansagen. Die würde ich aber von jemandem erwarten, der kein Anfänger ist und schon was schäferhundartiges hatte. Was macht Ihr denn, wenn Groß-Ridgeback-Carne Corso-Labrador mal knurrt?