Ich finde es unfair, die Entscheidung der Fragestellerin, den Hund abzugeben, hier so zu kritisieren.
Als Neuling in der Hundehaltung ist es schwer, den geschönten Mist, der über viele Rassen und Hunde aus dem Auslandstierschutz und allgemein über Hunde im Internet zu finden ist, von der Realität zu unterscheiden.
Außerdem wissen die wenigsten Anfänger, dass erwachsene Hunde 6 Monate und länger kleine Brötchen backen können, bis sie ihr wahres Gesicht zeigen oder dass aus einem friedlichen, netten Welpen ein kerniger Gebrauchshund werden kann. Die Leute denken, entweder ist der Hund sofort schwierig, oder eben nicht.
Im Auslandstierschutz sind die ganzen Hüte- und HSH-Mixe aus Rumänien in den Beschreibungen viel zu häufig wahre Lämmchen.
Es ist kein Wunder, dass so viele Hunde in falschen Händen landen.
Da wir einen Fall, wo jemand auf geschönte Rassebeschreibungen herein gefallen ist, im Freundeskreis haben (der Hund fällt manche andere Hunde, Menschen und seine Halter an, weil er eine enge, konsequente Führung braucht, die die Halter als Anfänger nicht leisten können, trotz Trainern), bin ich mit einer guten Portion Misstrauen auf die Suche nach dem richtigen Hund für uns gegangen.
Ich habe den Tierschutz ziemlich schnell komplett ausgeschlossen, sowie die meisten Rassen.
Das mit dem Tierschutz mögen manche unfair finden, aber wir wollten einen netten Begleithund und weder ein potentielles Pulverfass, bei dem man nicht weiß, wann der Funke kommt, noch einen Hund, den man nirgendwohin mitnehmen kann, ständig aufpassen muss, was man ihm versehentlich signalisieren könnte, bei Hundebegegnungen mit allem rechnen und bei Besuch wegsperren muss.
Das wollte auch Jo.Hanna nicht.
Die wahren Schuldige am Tod des Mopses und am Schicksal des Tierschutzhundes ist die Organisation, die ihr den Hund gegeben hat.
Jo.Hanna war unerfahren, hat die geschönte Beschreibung geglaubt und sich nicht informiert, was in den meisten rumänischen Straßenhunden drin steckt und wie diese Hunde in Rumänien leben.
Diese Information gehört eigentlich als Warnung für Unerfahrene auf die erste Seite jeder Organisation, die solche Hunde vermittelt. Dazu gehören allgemeine, ehrliche Hinweise zu den Eigenschaften von Gebrauchshunden aus dem Bereich Hüten und Herdenschutz.
Diese Organisation hat ihr nicht einmal verraten, dass bei genau diesem Tier sehr wahrscheinlich ein Schäferhund drin steckt, obwohl selbst ich das vermutet hätte, sondern das, meiner Meinung nach, bewusst verschwiegen.
Vermutlich, weil selbst Anfänger oft wissen, dass Schäferhunde nicht die netten Begleithunde von nebenan sind. Einen Schäferhund-Mix wird man schlechter los, als einen Hund, wo eine nicht näher definierte, aber potentiell freundliche, Spitzohren-Rasse drin steckt.
(Eigentlich war schon der Name ein Hinweis, wenn der von der Organisation kommt. Das ist so ein typischer Schäferhundname.)
Jemandem, der seit 9 Jahren einen friedlichen Mops hält, vorzuwerfen, er müsse merken, wann ein Schäferhundmix kurz vor dem Durchdrehen ist, finde ich unfair.
Der Mops meiner Freundin hat so gut wie keine Mimik und bewegt kaum die Rute und die Ohren. Sie hat auch keinen Jagdtrieb oder die Absicht, auf Hunde oder Menschen loszugehen. Dieser Hund ist die Friedfertigkeit in Person. An so einem Hund zu lernen, wie Hunde signalisieren, wie sie drauf sind, ist ziemlich schwierig.
Bei Möpsen haben ja selbst andere Hunde Schwierigkeiten, zu deuten, was die wollen.
Jo.Hanna:
Ich finde es vollkommen in Ordnung, dass Du den Hund zurück gegeben hast. Mit so einem Tier würde ich auch nicht mehr zusammen leben wollen.
Es ist für Hera auch nicht gut, wenn sie merkt, dass die Person, bei der sie lebt, sie nur aus Pflichtgefühl füttert und spazieren führt, ihr aber weder über den Weg traut, noch sie lieb hat.
Unser Hündin ist schon traurig, wenn ich gerade mal nicht gut drauf bin, und mit ihr spazieren gehe, ohne weiter auf sie einzugehen. Das ist nicht der Anschluss, den ein Hund braucht.
Ich glaube auch, dass Du Dich nach dieser Erfahrung, sehr gut informieren wirst, bevor Du Dir wieder einen Hund anschaffst, falls Du das doch irgendwann tun möchtest.
Ich denke, dass Du für einen kleineren Hund einer freundlichen Rasse oder von einem Mix aus entsprechenden Rassen ein gutes Frauchen wärst.