Falls Du noch mitliest, ich finde Deine Überlegungen beim Thema Familienhund als Anfänger total vernünftig.
Was hier teilweise verlangt wird, was man ausprobieren soll - naja...
Wenn jemand Kinder möchte, sagt auch keiner, man müsste erstmal vier Wochen lang dreimal pro Nacht aufstehen und jedesmal eine halbe Stunde durch die Wohnung laufen, während man eine Baby-Puppe wiegt und ihr was vorsingt. Erst Recht verlangt keiner, man solle sich mal vier Wochen lang einen Teenager ausleihen. Bei letzterem würden die meisten wohl ihren Kinderwunsch überdenken.
Tierschutzhunde finde ich auch schwierig. Wenn man jemanden hat, der da Verbindungen hat und einem ein passendes Tier raussuchen kann, ok. Aber ohne finde ich das Risiko ziemlich hoch, einen Hund zu erwischen, mit dem man dann nicht klar kommt oder der einen stark einschränkt.
Ich wollte aber noch ein bisschen was zum Pudel erzählen.
Wir machen mit unserer (Kleinpudel-Großpudel-Mix, 2 Jahre alt) einmal die Woche Hundesport (Hoopers), aber das ist kein Verein, sondern nur ein Spaß-Kurs in der Hundeschule. Sie könnte wohl mehr, weil sie sehr schnell lernt, aber leider hat sie mich Trottel als Hundeführerin, die dauernd irgendwelche Details bei den Signalen vergisst.
Wir sind da gelandet, nachdem sie das Junghundekurs-Programm drauf hatte, und ich gemerkt hatte, dass es mir Spaß machen würde, auch weiterhin was in der Richtung mit ihr zu machen.
Als wir über das Thema Hundeanschaffung nachgedacht haben, war kein Hundesport geplant, und die meisten Pudel und Begleithunde, die ich kenne, machen nichts in der Richtung.
Wir haben kein Mords-Equipment für die Pflege, sondern einen reellen Hundekamm für 15 Euro, eine Krallenschere, eine Haarschere aus dem Supermarkt (eigentlich für Menschen), (Welpen-)Shampoo von Fressnapf (weil wir sie selten waschen, ist das noch nicht leer) und eine mittelmäßig teure Schermaschine.
Normalerweise scheren wir nicht selbst, sondern gehen alle 6 Wochen zum Hundefriseur, was 60 Euro kostet (Teddy-Schnitt).
Wir haben bisher nur einmal selbst geschoren, weil es keinen zeitnahen Termin gab. Der Hund sah danach nicht ganz so aus, wie sonst...
Was Termine beim Hundefriseur angeht, hat man bessere Chancen, wenn der Hund klein und friedlich ist. Außerdem sollte man selbst freundlich sein und vor allem vereinbarte Termine einhalten, was offenbar für viele nicht selbstverständlich ist. Danach wählt unsere Hundefriseurin ihre Kunden aus.
Was wir auch noch regelmäßig machen, ist, Zähne putzen. Pudel bekommen wohl schnell schlechte Zähne, sagt unsere Tierärztin.
Was ich bei der Rasse als Nachteil empfinde, ist, dass man regelmäßig die Haare in den Ohren zupfen muss und dass Pudel trotzdem oft Probleme mit den Ohren haben, unsere gerade auch mal wieder.
Außerdem neigen Pudel zu Allergien und Unverträglichkeiten. Dann etwas zu finden, was das Tier gut verträgt und auch mag, kann nervig werden.
Pudel sind oft hibbelig und reizoffen, gerade, wenn sie jung sind. Das finde ich nicht schlimm, aber man sollte sich überlegen, ob es einen stört.
Jagdtrieb hat unsere keinen nennenswerten. Sie lässt sich leicht abrufen, und sie jagt sie nur Tiere, die kleiner sind, als ein Kaninchen.
Was wir nicht so toll finden, ist, dass sie territorial ist, und da auch ordentlich bellt und knurrt. Aber das ist wohl nicht unbedingt typisch für Pudel.