Beiträge von Paws

    Das ist ja ein süßer Thread :smiling_face_with_hearts:

    Der mit Abstand weicheste Hund, den ich jemals gefühlt habe, war ein Pflegehund, der nur 10 Wochen bei uns war.

    Sein Pelzchen stand quasi senkrecht vom Körper ab und man musste ihn dauernd kraulen.

    Rasse unbekannt, ich denke, dass ein Spitz seinen Beitrag geleistet hat.

    Er war ein kleiner Italiener und meine Kinder wollten ihn unbedingt behalten.

    Es war ein hartes Stück Arbeit, zu erklären, dass gerade so gut vermittelbar Hunde nicht bei uns bleiben.

    Dieser Hund war einfach nur Zucker.

    Ich würde dieses ganze Portfolio zunächst mit einem Tierarzt besprechen.

    Er hatte lange Probleme mit dem Magen/ Sodbrennen, aber das scheint vorbei zu sein. Zumindest hat er sehr lange nicht gespuckt, schmatzt nicht oder sowas. Und doch verweigert er jetzt immer mal wieder das Futter. Was lange nicht so war. Und unabhängig davon sitzt er abends wenn wir ins Bett wollen neben meinem Bett und guckt mich an und hechelt. :dizzy_face:

    Das im Speziellen.

    Also mein Aussie/Dobermann/Husky Mix steht ja aktuell voll im Saft.

    Die Mischung ist natürlich ein Knaller.

    Ich glaube aber nicht, dass die Zustände deines Hundes alleine seinem genetischem Mix geschuldet sind.

    Noch viel weniger denke ich, dass die Lösung in einer Kastration zu suchen ist.


    Lass deinen Hund zunächst diagnostisch komplett auf den Kopf stellen, um wirklich restlos alle Gründe auszuschließen, die nicht verhaltenstherapeutisch zu greifen sind.

    Die Bedrängung findet hier offenbar tagtäglich statt und auch unabhängig von Ressourcen:


    Wegdrängen scheint bisher keinen Erfolg zu haben (Fettdruck von mir) und wurde daher offenbar von dem Hund bisher nicht so "verstanden", wie es wünschenswert wäre.

    Ich sehe auch genau da das Hauptproblem und genau da Potenzial für auflaufende Probleme.


    Derzeit gibt es quasi keine Akzeptanz für Einschränkungen im Raum.


    Wenn man sich aber jetzt größere Hundegruppen ansieht, haben nicht nur die Räume eine hohe Bedeutung, sondern auch die Achsen, quer durch den Raum, und das Streben in Richtung einer Ressource.

    Also die Frage, wer in welcher Linie wohin geht.

    Mir erscheint es so, als ob quasi Karten angelegt werden, mit Quadranten unterschiedlicher Wertigkeiten.

    Küche, Eingänge, Tore, Zugang zu Menschen.

    Die ernüchternde Wahrheit ist ja, dass wir eine Ressource sind.


    Wenn wir jetzt also zurückkehren, zu den kleinen Menschen, die da in ihren Hochstühlen rumkrümeln, dann ist der Bereich komplett tabu.


    Körpersprachliches Abdrängen ist keine Gewalt.

    Die Frage ist nur, wie man es macht und wie überzeugend man dabei ist.

    Ich locke keinen Hund weg.

    Dabei lernt er nichts.

    Bestenfalls etablierte ich eine Verhaltenskette.....

    Kind bedrängen, Besuch bedrängen, Halter zwitschert mit Leckerei...

    Zack, der Hund hat gelernt, was er tun muss.


    Nein.

    Bereiche und Situationen tabuisieren, Räume dichtmachen, Bereiche souverän besetzen.

    Alternativverhalten erkennen, shapen und episch belohnen.

    Für einen Hund ist halt nicht klar, warum er das Leckerli nehmen darf, das ihm das Kind hinhält, aber die Breze nicht, die das Kind durch die Gegend trägt.


    Ich vermute, da wurde kein Freigabesignal mit dem Hund erarbeitet (🔮🔮🔮).

    Das denke ich auch.

    Soweit ich das verstanden habe, ist eine lustige Familie mit Kindern jeden Alters.

    Mit den verständigen Kindern kann man also Absprachen treffen.

    Mit den Kleinen eher nicht.

    Die sind tabu.


    Ich habe noch nie eine Ressource dafür geopfert, dass ein Hund etwas lässt.

    Sehr wohl aber dafür, dass er etwas tut oder anbietet.

    Damit sind wir beim Alternativverhalten.


    Wenn man jetzt also diese kleinen, krümelnden Menschen als Beispiel nimmt, gäbe es aus meiner Hand nichts Attraktives, während der Hund lauert.

    Auch nicht für Blick.

    Sollte er sich aber zurückziehen, würde ich das einfangen und shapen.

    Jeden Meter.

    Also - unterbinden ja, auf jeden Fall. Aber an den Hund angepasst, und nicht gewaltvollem Schema F.

    Nein, natürlich keine Gewalt.

    Wenn man aber jahrzehntelang mit größeren Hundegruppen zusammenlebt weiß man, wie man den Weg abschneidet, einschränkt wegdrängt.

    Der Freiflug ist also ein optionsloses Abdrängen, deutlich abseits des Schauplatzes.

    Diese Art der Fortweisung wird verstanden.


    Ich ziehe hier absichtlich nicht die "ich habe auch Kinder Karte".

    Es ist ein No Go, im Bezug auf Ressourcen, in der Art und Weise zu expandieren, dass eine Bedrängung stattfindet.

    Altersunabhängig.

    Kein Erfolg mit der Nummer, niemals.

    Omas Keks ist also auch tabu.


    Eine Null Toleranz Schiene ist deutlich und unmissverständlich.

    da werde ich mal einen Hausbesuch mit ihr ausmachen, damit sie sich das anschaut.

    Finde ich sehr gut.


    Ich rechne damit, dass zunächst geschaut wird, wo und wie man deine Hündin komplett vom Netz nehmen kann.


    Ich hatte vor Kurzem mal gefragt, wieviel Zeit Forenteilnehmer benennen können, in der absolut nichts passiert.

    Kein Kommando, kein Anspruch und sowieso keine Aufgabe, einfach gar nichts.

    Hund ist einfach da, kann liegen, wo er will, nichts muss geregelt oder beeinflusst werden.

    Gefragt hatte ich das, weil ich in meinem Fall mit 2 Std. durchschnittlich pro Tag unzufrieden bin, und das als Auslöser etlicher Probleme identifiziert habe.

    Ich bin sehr überzeugt davon, dass nicht nur viele Verhaltensauffälligkeiten, sondern leider auch viele gesundheitliche Probleme, nur aus Stress geboren sind.

    Das ist keine neue Erkenntnis.

    Wenn man sich aber selber damit konfrontiert sieht, Stress zu reduzieren, denkt man nochmal genauer darüber nach.


    Ein Reset auf das absolut Notwendige könnte also die Lösung sein.


    Ich habe das jetzt so gelesen, dass bei euch Kinder jeden Alters zu unterschiedlichen Zeiten nach Hause kommen, nochmal abzischen, wiederkommen......

    Also normales, schönes Leben.


    Du schreibst, dass deine Hündin weniger aufdreht, wenn du mit zur Tür gehst.

    Das ist doch schon ein super Ansatz, weil sie bereit ist, Verantwortung abzugeben und Anleitung anzunehmen.


    Da du vermutlich nicht immer parat stehen kannst, würde ich zunächst über Managementlösungen nachdenken.

    Ganz nach dem, wie die räumlichen Möglichkeiten sind, denke ich da zunächst an Kindergitter.


    Die Sache, dass deine Hündin darauf erpicht ist, den kleineren Kindern Essen abzuringen, würde ich unbedingt sofort unterbinden.

    Da sehe ich tatsächlich auch ein großes Gefahrenpotential.

    Da sie lauert, was sie so ergattern kann, gäbe das bei mir eine klare Fortweisung.

    Zur Not mit räumlicher Trennung.

    Wenn sich da eine Ressourcenaggression ihren Weg bahnt, ist eure Hündin kein Familienmitglied mehr, welches ungefährlich für die Kleinen ist.


    Bei mir knallt es da also sehr unmissverständlich und bislang hat das jeder Pflegehund sofort verstanden.

    Hier braucht es ein sehr klares Signal, dass der große Mensch das nicht duldet.

    Ich meine das so, wie es gelesen wird.

    Wenn einem kleinen Menschen eine Ressource abgerungen wird, dann baue ich mich auf.

    Konkret gibt das einen Freiflug abseits des Schauplatzes.

    Wenn Hund da dann mal wieder auftauchen möchte, darf er sich das mit Wohlverhalten und Akzeptanz erarbeiten.

    Null Duldung für Ressourcenkonflikte mit kleinen Menschen.

    Mit großen Menschen auch nicht, aber die können sich besser selber vertreten...

    Ich muss jetzt noch verstehen, wie das so durchlaufen kann/konnte.

    Wann lief ihr das aus dem Ruder und wieviele Stellen waren froh, einen Hund dahin abschieben zu können?

    Wie konnte das überhaupt so lange passieren?

    Das ist wirklich furchtbar.


    Man kommt leider nicht umhin, in dem Kontext bei Euthanasie anzukommen.