Es war: Hund liegt auf dem Bauch, mit beiden Händen in Gegenwart seines Bruders sanft am Platz gehalten während er knurrt. Bitte nicht überempfindlich werden...
Das ist - sorry- einfach nur Mist.
Was soll das denn bringen?
Es ist Dein Job, eine solche Situation aufzulösen. Das hast Du aber nicht getan, sondern den Hund viel zu lange in einer für ihn unangenehmen Situation gehalten, ohne ihm eine Lösung anzubieten.
Da ist null Lernerfahrung für den Hund drin. Nur die Erfahrung, dass der Mensch nicht kapiert, was abläuft, dass er nicht souverän genug ist, um zu helfen und dass es im Zweifelsfall noch viel blöder wird, wenn der Mensch eingreift und der Hund die Situation am besten selbst löst.
Wenn Du denn unbedingt Verhalten mit einem für den Hund unangenehmen Reiz abbrechen willst, dann muss der kurz und sehr präzise gesetzt werden. Und mit Blick darauf, dass Du Schwierigkeiten hast, die Körpersprache Deiner Hunde zu deuten, würde ich Dir ganz davon abraten. Denn damit verspielst Du viel Vertrauen, wenn Du falsch reagierst.
Die Situation hättest Du ganz leicht auflösen können, indem Du beide Hunde aus der Situation nimmst, sie auf Abstand bringst und dafür sorgst, dass sie nicht erneut in den Konflikt kommen. Und dann langsam und gezielt daran arbeiten, dass die Hunde es im positiven Sinne aushalten, dass der Mensch bestimmt, wer wann Aufmerksamkeit bekommt und ein Abbruchsignal trainieren.
Ich würde auch mal einen Trainer einen Blick darauf werfen lassen, ob die Hunde wirklich so harmonisch miteinander sind, oder ob da nicht ein Konflikt brodelt und die Hunde (noch) versuchen ihn zu kitten, weil sie nicht ausweichen können, oder ob da einer den anderen kontrolliert. Ansonsten knallt es nämlich irgendwann richtig aus vermeintlich heiterem Himmel, sobald der Kleine erwachsen wird. Gerade bei gleichgeschlechtlichen Hunden mit geringem Altersunterschied wäre ich da sehr vorsichtig.
Schritt 1 sollte allerdings der Gang zum Tierarzt sein.