Das wollte ich Dir auch in keinster Weise unterstellen (ich fühle mich nämlich auch weder affig noch würde ich sagen, dass ich irgendwas zerdenke). Ich habe mich einzig auf die blau markierten Passagen bezogen und da ist meine Erfahrung halt 'ne andere. Ich baue hier vermutlich vieles einfach anders auf.
Naja, was heißt denn aufbauen? Du hast halt durchaus Welpen oder Junghunde die Aggressionsverhalten gegenüber Hunden oder auch Menschen zeigen. Das muss dann gelenkt werden, ein Helfertreiben macht sich genau diese ersten „Unsicherheiten“ ja gezielt zu nutzen. Und da bin ich jetzt beispielsweise nicht zimperlich, hab aber auch Linien bei denen das sehr schnell eine unschöne Eigendynamik annimmt. Will ich nicht. Gewünschtes Verhalten wird auch belohnt, klar. Aber unerwünschtes deutlich gehemmt, weil es bei diesen Hunden einfach selbstbelohnend ist. Die leichtführigkeit ist auch Linienabhängig, es gibt da schon sehr ernste Linien die führerhart sind. Sicherlich auch weil bestimmte Ausbildungsmethoden das am Ende so selektieren, aber als Anfänger in der rasse sollte einem das bewusst sein und man muss drüber sprechen. Das ist ja auch nicht nur schlecht, sind oft am Ende sehr Belastbare und gute Hunde. Sensibilität ist ja keine durchweg positive Eigenschaft, erleichtert gewisse Dinge aber natürlich. Zumindest bei vielen Leistungszüchtern wird da auch drauf geschaut, dass die Hunde ernsthaft sind, ich kenne aber aus dem Langstockbereich welche, die nutzen eher gemäßigte Hunde, haben dann aber gerne ein Thema mit Nervenstärke. Muss man immer schauen. Die rasse hat einfach eine riesige Bandbreite.
Kommt sicherlich auch drauf an, was man gewohnt ist. Für viele sind ja auch weiche Schäferhunde schon eine ziemliche Umstellung.
Worauf ich eigentlich hinaus will ist aber weniger die Ausbildung, sondern eher so Dinge im Alltag. Aggressionsverhalten gegenüber Hunden und Menschen, welches im kleinen anfängt und sich selbst belohnt, sehr schnell zur Gewohnheit wird. Damit können mEn auch nur wenige Trainer wirklich umgehen und das Problem potenziert sich schnell. Kommt auch immer drauf an wie reaktiv der Hund ist. Wenn man da dann der unsichere Typ ist und Angst hat was falsch zu machen oder alles erstmal ewig durchdenken muss, dann kann’s echt problematisch werden.
Ich will dich jetzt auch gar nicht irgendwie angreifen, nur drauf hinweisen für den Fragesteller. Erlebe es auch wieder grade Hautnah, das Ergebnis von „der ist doch noch so klein“ und nicht durchgreifen wollen. DSH werden groß und ernsthaft mit enormen Kräften. In meinem Fall wird bereits der Besitzer mehrfach angegangen, alles sehr unschön, war aber lange absehbar weil man nicht durchgreifen wollte und der Hund immer stärker wurde.