Die Aufzucht eines Welpen fängt ja schon beim Kauf an. Woher kommt der Hund, wie sah sein bisheriges Lebensumfeld aus, wie sieht das Lebensumfeld bei mir aus und was ist das Ziel (Familienhund, Begleithund, Sporthund, Arbeitshund).
Ich mache es so, dass meine Welpen sowohl an den Zwinger gewöhnt werden (kennen die aber eh meist schon vom Züchter), mich im Alltag viel frei begleiten und im Haus einen eigenen, gesicherten Bereich bekommen.
Hundeschulen oder gar Spielgruppen besuche ich nicht.
Ich arbeite gerne über Gewöhnung. Der Welpe lernt von Anfang an die Dinge so, wie ich sie haben möchte. Das erspart später viel Frust und Ärger. Ich mache es halt immer angemessen für den Welpen, das lässt sich nicht als How-to herunterbrechen. Welpen bleiben bei mir zum Beispiel von Anfang an unterwegs auf den Wegen. Ich erlaube nicht ewig das Verlassen der Wege um es dann irgendwann abstellen zu müssen.
Ich vermeide Management so gut es geht und sinnvoll ist. Das ermöglicht dem Welpen und später Junghund irre viele Freiheiten.
Welpen sein dürfen heißt hier, dass man mit den anderen Hunden tobt, im Garten buddelt, Unsinn macht, die Umwelt erkundet und lustig ist. Mit mir und dem Rudel. Andere Menschen und Fremdhunde halte ich bewusst uninteressant und langweilig. Man muss halt wissen, was sich verwächst und was erzogen werden muss. Das kann von Hund zu Hund verschieden sein. Es heißt nicht: Ruhe, Ruhe, Ruhe, Schlafen. Das sind junge Tiere.
Sport- und Arbeitsaufbau startet direkt mit vielen Übungen fürs Körpergefühl und Spaß an der Zusammenarbeit mit mir. Die eigentlichen Übungen lernen meine Hunde sehr langsam und können sie auch erst spät. Ich achte sehr auf den Aufbau und dass sich Fehler gar nicht erst einschleichen. Ein guter Gehorsam ist mir wichtig. Hier kommts halt auch wieder aufs Gefühl drauf an, wann was geht. Ablenkung und Generalisierung nutze ich gezielt und meide hier nicht.
Ansonsten lebe ich einfach mein Leben weiter. Ganz wichtig finde ich: selber nicht die Nerven schmeißen und entspannt bleiben. Sich nicht von Experten verrückt machen lassen. Wenn ich mal einen Trainer hinzuziehe, dann schaue ich mir immer an, wie der seine eigenen Hunde geregelt bekommt. Ja, heikles Thema. Ist für mich aber nun mal so und ich höre auf niemanden mehr, der es selbst mit seinen Hunden nicht gebacken bekommt. Egal wie viel theoretische Ausbildung derjenige genossen hat. Hierbei erwarte ich keine Perfektion! Aber wenn ein Trainer seine eigenen Hunde nicht mal zuverlässig Leinenführig oder Abrufbar bekommt, dann wäre das nicht mein Ansprechpartner für das Thema. Dazu zählt natürlich kein Trainer, der es bewusst nicht trainiert, aber durchaus drauf hätte.