Beiträge von WorkingDogs

    Uff joa zum Jagdverhalten allgemein kann ich leider gar nicht so viel sagen, ist nicht mein Thema. Da weiß ich leider nicht so ganz, wie ich was einschätzen muss.

    Für mich sah es immer so aus, als ob da mehr Spaß als Ernst hinter steckt. Da will ich aber nicht zu viel interpretieren.


    So ähnlich mache ich das bisher sogar. Wenn sie stehen bleibt, weil sie zB einen Vogel sieht, sage ich meistens weitergehen und das Ding ist durch. Wenn der allerdings über unsere Köpfe fliegt, geht das Ganze so schnell, dass sie schon im Tunnel ist, bevor ich etwas machen kann. Edit: bevor es Missverständnisse gibt: Erfolg hat sie natürlich nicht, da sie ja an der Schleppi ist.

    Giftköder ist tatsächlich gar kein Problem, da sie Dinge immer und zu jeder Zeit ausspuckt bei einem Aus. Unterwegs frisst sie auch nichts, das nicht aus meiner Hand kommt. Dafür haben wir sogar das Kommando liegen lassen (war nicht mal bewusst eingeführt). Wo wir gerade beim Thema sind: wenn mir zB essen runterfällt, geht sie nicht hin. Entweder gebe ich ihr das ok oder hebe es auf. Bei Futter hat sie da ne tolle Selbstbeherrschung.

    Das ist so ein bisschen die Krux an der Sache. In dem Moment, wo du dir selbst gar nicht klar darüber bist, welches Verhalten in Ordnung ist und welches nicht, ist es schwierig, das dem Hund zu vermitteln. Es wird dann oft Wischiwaschi, man hat das Gefühl, Korrekturen funktionieren nicht, usw.


    Und dann finde ich auch ganz wichtig, dass man Geduld hat und Konsequent einen Plan verfolgt. Die Dinge kommen nicht über Nacht und manches lässt sich auch nur bedingt formen, mMn. Vieles muss sich einschleifen, wird irgendwann zur Gewöhnung und wenn man zurück blickt, dann merkt man, wie viel man eigentlich schon geschafft hat :-)

    Ein Dackel ist halt kein Schäferhund, was Innenfokus angeht, zum Beispiel.

    DU kannst das übrigens auch nicht ausschließen. Weder, dass dein Hund doch mal die Zähne einsetzt noch, dass er indirekt Verletzungen durch Sturz o.ä. provoziert. Vor allem Letzteres bei Labbis und Golden. Durfte ich selbst auch schon ausprobieren, mehrmals, und ist einer der Gründe warum ich, gerade mit Leuten wir dir, absolut keinerlei Toleranz mehr habe.

    Der einzige Unterschied zwischen uns ist also nur, dass ich keine rosa Brille trage und nicht im Land der Wünsche und Träume lebe.

    Die normalen Retriever kenne ich hier leider auch so. Labbis schlimmer als Goldis.


    Zum Glück durfte ich auch schon jagdlich geführte Labbis kennenlernen, in sehr fähigen Händen (u.a. Erfahrung mit DJT und DD) und da sind das richtig coole Hunde, die genauso wenig unhöflich behandelt werden wollen, wie andere Rassen auch.


    Die Verträglichkeit ist natürlich höher als bei anderen Rassen, aber das kommt eher an dem Punkt zum tragen, dass dieser Mensch als Hundetrainer arbeitet und deshalb Hunde wollte, die weniger Erziehungsaufwand mit sich bringen, als andere Rassen und in der Hundeschule gut nebenbei führbar sind. Wobei die eine Hündin eben auch nichts für die Hundegruppe ist, weil sie da zu heftig maßregeln würde und keinen Bock auf dynamische Junghunde hat.


    Ein Labbi steht sogar auf meiner Wunschliste, falls es mal passen sollte.


    Ja, solche Hundehalter gibt es leider und dieses Verhalten werde ich auch nie verstehen.


    Ich danke dir für deine Erläuterungen. Ich persönlich verstehe dich jetzt besser.


    Ich danke euch. Mir ist bewusst, dass es immer erstmal komisch klingt, wenn man zur Not auch wirklich massiv werden würde. Ich finde es auch nicht gut, wenn jemand unsaubere Hunde ungesichert führt. Meine Hund würden natürlich nicht andere Hunde zerlegen. Einen solchen Hund würde ich sichern. Denn es kann ja wirklich passieren, dass einem einfach der Hund ausbüxt. Mir ist das auch ein mal passiert. War blöd, tat mir sehr leid für die betroffene Halterin, ihr Rüde hat meine freche Junghündin einmal ordentlich korrigiert (was völlig ok war!) und ich hab beschämt meinen Hund eingesammelt. Wir sind gewiss nicht perfekt. Aber die Dynamik war einfach total blöd. Dazu noch an einer Kreisstraße. Mein Hund hätte dabei überfahren werden können und wir hatten Glück, das kein Auto kam. Oder die andere Halterin hätte auf die Straße stürzen können.


    Und genauso kam uns auch mal ein ausgebüxter Welpe entgegen. In der Situation waren wir ganz entspannt zu zweit und haben den Kleinen einfach angehalten. Das ist ein Welpe! Da lege ich ansonsten halt die Hunde ab und fange den Winzling vorher ab. Alles gut, sowas kann passieren.


    Einen Ort weiter gibt es aber leider auch noch eine Frau mit einem Tierschutz-HSH der immer frei läuft. Sie fährt dabei gerne Rad und fährt einfach stumpf weiter. Man selbst darf sich dann mit ihrem nicht so netten, großen Rüden auseinandersetzen. Unmöglich sowas. Mit einer völligen Selbstverständlichkeit und "mir doch egal"-Mentalität. Oder der eine Hof, wo eine nicht nette Gelbbacke Hofhund spielen darf. Da trauen sich auch ganz oft Leute ohne Hund gar nicht lang. Mit Hund gehen wir dort möglichst nicht, aber als wir das noch nicht wussten, war das auch keine schöne Erfahrung.


    Auch begleite ich gerne (ohne eigene Hunde) andere Hundehalter auf Spaziergängen und ich verstehe total, dass es für andere schön ist, wenn die Hunde Kontakt haben dürfen und miteinander toben können. Solange da keiner wildert oder eben Zerstörungen hinterlässt ist doch alles gut. Ich habe mit meinen Hunden einfach einen anderen Fokus und da wünsche ich mir manchmal mehr Toleranz und Verständnis. Meine Hunde sind deshalb gewiss keine armen Seelen. Ich hab ja auch mehrere daheim, da wird natürlich auch gemeinsam interagiert.

    Das mit Hunden an der Leine war an Javik gerichtet der das von seinen Hunden nicht ausschliessen kann wie er selbser schrieb. :winking_face:
    Bei Dir weiß ehrlich gesagt nicht....Hören Deine selber so schlecht das sie nur an der Leine bleiben dürfen also sollen alle anderen ihre gefälligst auch anleinen...? keine Ahnung.
    Die Ausrede mit den Bahnschienen finde ich ehrlich gesagt ziemlich schwach.
    Wenn ich schon mit Inlinern und 2 Hunden an der Leine fahren will sollte man doch davon ausgehen das man sich eine Stecke sucht wo das Risiko möglichst gering ist.
    Und wenn von deinen Hunden wie Du sagst keine gefahr ausgeht und Du Angst hättest zu stützen kann man auch die Leine mal einfach loslassen.
    Da passiert dann gar nichts...

    Mir wird das zu doof mit dir. Ich fahre doch nicht mit zwei großen Hunden an der Leine Inliner, sondern ohne Hunde. Auf ganz normalen, öffentlichen Wegen. Und was meinst du wie schnell man da fällt, wenn zum Beispiel, wie in meinem Beitrag beschrieben zwei große Sennenhund um einen herumspringen.

    Was das mit den Bahnschienen soll, verstehe ich nun auch nicht. Du kennst hier also meine Gebenheiten? Hier verläuft eine viel befahrene Trasse, es kommt alle paar Minuten ein Zug. Und nein, der bremst nicht für Hunde.


    Du verlangst selbst, dass man Verständnis für dich und deinen Hund hat, aber redest die Belangen anderer klein, ziehst sie ins lächerliche oder unterstellst, dass man lügt. Diskussionskultur ist das nicht.


    Dafür, dass du so gut zurecht kommst im Alltag, bist du ziemlich intolerant und ausfallend, wenn jemand nicht deine Meinung teilt.

    Wie unterbindest du? Wie genau verhältst du dich dabei?

    Ich blocke zum Beispiel gerne. Sage "nein" und stampfe dann einen ernsten Schritt auf den Hund zu, schicke ihn weg vom Reiz.

    Wie würdest du zum Beispiel reagieren, wenn dein Hund einen Giftköder aufnimmt, den er wirklich umgehen ausspucken muss. Wo es keine Alternative gibt. Und der Köder ist eine Frikadelle. Die Energie. Das ist bei einem mehr, bei einem anderen weniger. Wie bei Belohnung auch. Der eine Hund nimmt Trockenfutter, der andere möchte einen Ball, der nächste fährt auf Nassfutter ab. Das sind Erfahrungen.


    In der Regel zeigen sie dann recht fix auf das "Nein" ein Meideverhalten. Und dann kann ich belohnen und das verstärken. Angucken vieler Reize belohne ich ebenfalls. Ich würde aber zum Beispiel das jagen von blättern unterbinden.

    meinte damit in Richtung oh da ist ein Vogel? Cool aber daa ist Frauchen, Frauchen ist viel cooler als der blöde Vogel.

    Bei sowas ist halt die Frage, wie jagdlich motiviert der Hund bei Beutereizen ist und in wie fern die Erwartungshaltung dir gegenüber stärker ist, als der Reiz.


    Das kann man pauschal so gar nicht sagen. Manche Hunde sind einfach von sich aus Innenfokussierter, andere halt nicht.


    Bei meinen Hunden musste ich bei dem Thema immer auch mit Hemmung arbeiten. Motivation alleine war nie zuverlässig und stark genug. Aber nur, weil man den Hund auch hemmt, heißt das ja nicht, dass der einen Schaden nimmt oder dann auch im restlichen Leben gehemmt ist. Idealerweise kombiniert man das Ganze ja.

    Unerwünschtes Verhalten unterbinde ich, erwünschtes Verhalten belohne ich.

    Meine Hund kennen einen aversiven Abbruch und ich arbeite sowohl mit Straf- als auch mit Belohnungsreizen.


    Meine Hunde können dadurch sehr früh ein adäquates Verhalten, sind angepasst und genießen viele Freiheiten. Die werden ja auch nicht 100, ich möchte also so schnell wie möglich am Ziel sein, dass sie im Alltag viele Freiheiten haben können.

    Aber man kann halt nicht zu 100% garantieren das der eingene Hund aus irgend nem Grund nicht trotzdem mal hinläuft. Ist dann natürlich auch ohne böser Absicht schei....
    Und von keinem gewollt.
    Aber dann zu sagen ...mir doch egal...selber schuld wenn meine Hunde den jetzt zerlegen.....oder trete einfach kräftig zu ...dann haut er schon ab ist keine Art.
    Sind die Hunde an der Leine unter umständen Agressesiv müssten sie einen Maulkrob tragen und wenn ich das als Besitzer nicht einschätzen kann ob sie auf einen anderen losgehen der Frei läuft kann man auch freundlich rüberrufen das man ihn bitte anleint.
    Da hat man genau so gut eine Mitverantwortung.

    Ich kann nur von mir sprechen. Woher du das kräftig jetzt nimmst, ist mir schleierhaft. Ich kommuniziere vorher deutlichst mit dem Besitzer, dass ich keinen Kontakt möchte. Bevor ich trete, werfe ich etwas nach dem Hund. Viele beeindruckt das schon genug.


    Es geht um die Dynamik und die Gefahr die damit einhergeht. Würden meine Hunde zerlegen, dann würden sie einen Maulkorb tragen. Ich kann dir aber sagen, dass es in meinem Bundesland schon viel früher losgeht, dass dich jemand anzeigen kann. Wir haben eine Einstufung nach Aktenlage. Ganz normales Hundeverhalten kann da reichen. Oder eine kleine Auseinandersetzung unter Junghunden, wie sie nicht so unüblich ist. Wenn dich jemand anzeigt, dann hast du auch direkt die Kosten an der Backe.


    Du dramatisierst das ganze echt hoch. Ich schreibe, dass ich im Notfall zutrete, du machst daraus, dass ich einfach kräftig Hunde treten möchte. Ich schreibe, wie unser Hundegesetz ist, du machst daraus, ich hätte aggressive Hunde an der Leine, die jeden zerlegen wollen. Was soll das?

    Neulich ist erst was großes Schwarzes in meine 2 Hunde reingerannt. War ne Hündin kurz nach der Läufigkeit.

    War ne ganz tolle Chance für den Jungspund damit umzugehen. Kompetenz zu entwickeln.

    Hätte die natürlich auch treten können oder den Besitzer anbrüllen... Aber ich wage zu behaupten, dass Begegnungen entspannter verlaufen wenn man kein großes Ding draus macht.


    Sicher ist man angespannter wenn man zB einen Schäferhund an der Leine hat als wenn man mit freundlichen Hunden Gassi geht.

    Kommt halt immer drauf an. Manchmal muss man halt Grenzen setzen. Wie überall im Leben.

    Ich bin nicht angespannt mit meinen Hunden an der Leine.

    Gerne gebe ich aber mal ein Beispiel.


    Ich war vor kurzen in der Feldmark fürs Training. Die Hunde im Auto. Da kam des Weges eine Frau mit zwei großen Sennen Hunden. Sie hatte uns lange vorher gesehen und sich entschieden, dass sie die Hunde nicht anleint. Gut 20 Meter vor mir rief sie mir zu, dass ihre ganz lieb sind und ich meine Hunde doch ruhig rauslassen solle. Ich verneinte. Die beiden Berner kamen dann auch direkt angelaufen, sprangen an mir hoch, rochen das Futter in meiner Tasche. Das halbherzige Rufen der Besitzerin wurde ignoriert. Die Besitzerin wirkte damit auch total entspannt. In dem Falle hab ich das über mich ergehen lassen, den Kopf geschüttelt und gewartet bis das Gespann weit, weit weg ist. Die trifft man hier zum Glück sonst nicht. Ich hätte mich in Grund und Boden geschämt, wären das meine Hunde gewesen und mindestens die Hunde da weg geholt. Für sie schien das normalste der Welt zu sein.


    Wäre mir dieses Gespann mit zwei Hunden an der Leine begegnet oder während ich mit Inlinern unterwegs bin, wäre ich wesentlich drastischer geworden. Kann sich hier ehrlich keiner vorstellen, dass das für mich eine mega unangenehme Situation ist und auch ziemlich gefährlich? Die Leinen verheddern sich (ich habe selbst einen Jungrüden an der Leine), ich könnte stürzen (in der Dynamik!!). Und nein, die Hunde ableinen ist keine Option. Dort laufen direkt Bahnschienen und eine Bundesstraße lang. Da kommt eine solche Dynamik überhaupt nicht infrage.


    Ihr findet mich empathielos, aber selber scheint ihr ja auch keine Empathie aufbringen zu wollen.


    Bei kleinen Hunden bin ich noch nie so drastisch geworden. Die meisten Hunde sind sowie nicht doof und merken, dass wir keinen Kontakt wollen und gut ist. Aber grade stumpfe, große Jungrüden, ja, die wehre ich ab. Notfalls (!) radikal. Vorher kommuniziere ich dem Besitzer, dass ich entsprechend reagieren werde, wenn er seinen Hund nicht abgerufen bekommt. Ich rufe schon vom weiten, dass doch bitte der Hund angeleint werden möge. Ich trete nicht aus dem nichts zu, es gibt diverse Chancen, dass der Gegenüber seinem Hund Herr werden kann.


    Welpen sammel ich einfach ein und da habe ich auch wesentlich mehr Verständnis. Genauso alte, kranke, taube, blinde Hunde. Halt alles, mit wesentlich weniger Dynamik. Wo mehr Ruhe in der Situation ist.


    Dann und wann begleite ich eine Halterin in einer Vorstadt, ohne meine eigenen Hunde. Dort ist normal dass die Hunde Kontakt haben. Und auch dort macht niemand ein Fass auf, wenn man "nein" sagt. Man spricht vorher miteinander, es wird drauf geachtet ob der andere Hund angeleint ist und Hunde die einfach Hallosagen gehen, sind dort genauso unbeliebt.

    Selbstverständlich wähle ich die einfachste Lösung. Du siehst doch auch wie die Halter reagieren. Wenn da ein Welpe auf uns Zuläuft und der Besitzer schon Panik hat, lege ich meine Hunde ab und sammle den Ausreißer einfach ein.


    Kommt ein unerzogener Jungrüden angebrettert und die Besitzer sind tiefenentspannt, und der Hund hört nicht auf den Rückruf, dann reagiere ich halt anders.