Warum werden denn eigentlich so wenig Hunde zum Bringselverweiser ausgebildet? Bzw. ist das überhaupt so oder kommt mir das nur so vor, dass es größtenteils Verbeller gibt?
Als Opfer stelle ich mir das auf jeden Fall angenehmer vor.
Für die Opfer ist ein Verbeller mit Sicherheit angenehmer. Dass das Opfer verängstigt werden kann, ist auch ein Nachteil beim Verbellen. Der Vorteil ist, dass die Anzeige eindeutig ist, sie auch wahrgenommen wird, wenn der Hund außer Sicht arbeitet und erfahrene Hundeführer können am Bellen auch so einiges ablesen (Rückschlüsse auf die Situation). So muss der Hundeführer beim scharren Sichtkontakt haben (eignet sich für die Lawinensuche auf verschüttete Opfer). Akustische Gegebenheiten können problematisch sein.
Bringseln hat den Nachteil, dass in dichtem Gestrüpp und Unterholz das Bringsel vom Halsband abreißen kann oder der Hund hängen bleibt. Der Aufbau muss sehr sorgfaltig erfolgen. Bringseln kann aber den Vorteil haben, sehr unauffällig zu sein. Bei suizidgefährdeten Opfern die sich verstecken, zum Beispiel).
Freiverweiser brauchen einen Hundeführer, der den Hund sehr gut lesen kann, die Anzeige ist nicht absolut eindeutig. Die Gefahr des Fehlverweisens ist groß.
Es kommt natürlich auch auf die Art der Rettungsarbeit drauf an (Fläche, Trümmer, Wasser, Lawinen,..) und auf das Gelände.
Ich hab mal gelesen, dass in Skandinavien das Bringseln verbreitet ist, weil die Suchgebiete viel größer sind als bei uns und man das Bellen dort uU nicht vernimmt.