Nein, rein objektiv ist die Situation für Bodenbrüter bspw. nicht hauptsächlich wegen zu viel Seuchenkontrolle so dramatisch, sondern wegen Habitatzerstörungen. Diese wiederum hauptsächlich durch Landwirtschaft und Straßen- und Siedlungsbau.
Gäbe es mehr, intaktere und strukturiertere Habitate für Bodenbrüter, gäbe es stabilere Populationen und die größeren Raubwild-Populationen würden nicht so sehr negativ wirken, wie sie es momentan tun. Regulierend eingreifen müsste der Mensch eventuell trotzdem, aber lange nicht in dem momentan nötigen Ausmaß.
Ich versuche es halt so zu sehen, was ich wirklich aktiv beeinflussen kann. Als Jäger kann ich aktiv das Raubwild dezimieren. Unser Dozent hat auch mal auf eine Zählung bei uns hingewiesen. Da wurden Nester markiert und am ende ausgewertet wie viel Nachwuchs hochkam, wer der Verursacher war. Das war nun mal fast nur Raubwild. Die Landwirtschaft kann ich nur im ganz kleinen Verändern. Hier hab ich kaum Einfluss.
Bodenbrüter haben es ja zum Beispiel bei den guten Biobetrieben sehr schwer. Die Spritzen zwar nicht, aber striegeln dafür halt tot.
Ich fand es schon beeindruckend wie stark die Populationen in der Vergangenheit durch Seuchen eingebrochen sind. Parallel dazu hat sich das Niederwild regeneriert. Die Populationen haben sich quasi abgewechselt. Die Zahlen waren aus den 50/60igern.
Bei den Kaninchen ist ja die Myxomatose das Thema.