Nun hab ich schon länger die Gewissheit, dass mein Hund (Dackelmix, 12 Jahre) taub ist (altersbedingt). Er hört sehr schlecht, bis gar nichts, das weiß man nicht so genau bzw denke ich, dass er bei lauten geräuschen eher auf die Erschütterung reagiert als auf ein Geräusch selbst, fällt etwas herunter schaut er in die richtung, fällt eine türe zu, reagiert er auch. Bellende Hunde z.B nimmt er nicht wahr.
An manchen Tagen haben wir jetzt die herausfoderung, dass ich ihn rufen müsste, um ihn auf aktuelle Geschehen aufmerksam zu machen, es gibt futter, wir gehen gassi usw.
Das mit dem Futter geht gut, wenn er wach ist, reagiert er auf den geruch oder dass die Katzen rankommen, da schaut er natürlich ob er auch was abbekommt oder ich warte einfach, bis er wach ist.
Beim Gassigehen ist es nicht mehr so einfach, ich kann an manchen Tagen nicht warten, bis er aufsteht, weil ich z.B arbeiten muss. Ich versuche ihn aktuell einfach sanft zu wecken, was manchmal ein bisschen dauert, bis er wach ist, merkt was los ist und bereit ist, da fühl ich mich dann soo gemein. Wenn er sich nicht wieder umdreht und einschläft, zeige ich ihm die Leine und dann kennt er sich aus und ist fröhlich und munter.
Ableinen tu ich ihn nicht mehr, da ich nicht sicher stellen kann, dass er zurück kommt - dachte aber schon darüber nach, ob es irgendetwas gibt, was ich an seinem halsband befestigen kann, was ihm eine Information gibt,.. z.b eine vibration = hund schaut mich an = ich gebe ihm ein sichtzeichen damit er weiß, dass ich was von ihm möchte.
Mit einer Schleppleine kommen wir leider nicht so gut klar. Verheddert sich schnell, verknotet alle 10 sekunden usw, das ist mehr lästig als hilfreich und wirklich lange schleppleinen hab ich nicht gefunden, wo der Karabiner nicht so schwer ist, hab nun eine 5 meter Schleppleine, aber die Flexi ist auch 5 Meter, also irgendwie nicht mehr freiheit.
Vielleicht bin ich da aber etwas zu übervorsichtig. Leine ich ihn im Garten meiner eltern ab, orientiert er sich absolut an mir. Er schaut selbstständig oft nach mir, ob ich noch da bin, ob ich was spannendes tue, er ist sehr aufmerksam, auch wenn er durch die wiesen schlendert, bemerkt schnell, wenn ich vorhabe, die örtlichkeit zu verlassen (z.B was vom auto holen) und möchte dann mit (in fremder Umgebung bleibt er ungern alleine).
Aber auch so ists schwer ihm mitzuteilen, wenn er etwas nicht tun soll, während er abgeleint ist z.B im Garten graben, oder jetzt neulich hatte er einen verband am bein und wollte den immer abzuppeln, ich kann es mir nicht abgewöhnen ihm ein "nein!" oder "aus!" zu zurufen, also geh ich dann immer hin, tipp ihn an und deute mit der Hand ein stoppzeichen, was er mittlerweile gut als "nein" interpretiert hat.
Er hat noch ordentlich Power und Pfeffer im hintern, weshalb ich mir schwer tue, einzuschätzen, was er noch schafft und was nicht. Jetzt wo es heiß war, hab ich die Gassigänge runtergefahren und ihn öfter zuhause gelassen. Da er oftmals nicht mitbekommt, wenn ich die Wohnung verlasse, bellt er dann, wenn er mich sucht wenn es geht, achte ich darauf, dass er sieht wie ich weggehe, dann ist es besser. Wir waren jetzt eine Woche im Urlaub, das Wetter war super! Es war teilweise richtig kühl und wir konnten viel unternehmen, mit dem auto, so dass die fußwege für den Hund insgesamt nicht so ewig lang waren, er hatte durch an/abfahrt viele Ruhe und schlafpausen und ich hatte den Eindruck, dass es ihm richtig gut tat, auch viel Zeit mit mir zu verbringen, kaum alleine sein zu müssen :)
Nun bin ich noch auf der Suche nach einer Transportmöglichkeit für ihn, einen Hundewagen oder sowas. Wird mein alter Hund es mir zeigen, wenn ihm etwas zu viel wird? Ich bin mir da nicht so sicher.. ich habe das Gefühl, er würde mit mir auch zu Fuß nach Afrika wandern, weil er sich auf mich verlässt?
Habt ihr Tipps um die Aufmerksamkeit meines tauben Hundes auf mich zu lenken? Muss ich mich schlecht fühlen, wenn ich ihn einfach aufwecke?