Vier Gedanken dazu:
1. was für Kauartikel bekommt er? Wenn es nur tierische Sachen wie Ohren, Rinderdärme etc sind kann es davon kommen (zu viel Fett und Protein). In dem Fall würde ich ausprobieren, ob er auch pflanzliche Alternativen nimmt (zB Whimzees oder sowas) oder einen Kong mit etwas füllen, was er rausschlecken kann. zB Nassfutter rein und dann einfrieren, oder etwas (wenig) Erdnussbutter, solche Sachen.
2. wie lang ist die Leine, an der ihr rausgeht? Kann er daran richtig rennen, die Beine strecken, Gas geben einmal am Tag? Mein Junghund braucht das, sonst wird er anstrengend/unruhig. Der muss einfach körperlich seine Energie loswerden. Am besten mit viel Bewegung in reizarmer Umgebung (je nachdem, was das für den Hund bedeutet…für den Setter hieß das: Stadt/Park, auf keinen Fall Wald wegen dem Wild. Für meinen Pudel heißt das: Wald, aber nicht in den Park wegen der anderen Hunde). Und dann einfach gemeinsam Seele baumeln lassen. Wir haben dafür eine 33m Schleppleine, da kann der Jungspund richtig dran rennen ohne wegen Wild oder Hunden abzuhauen^^)
3. Einer meiner Gassihunde hatte ein ähnliches Problem, ist tagsüber einfach nicht zur Ruhe gekommen. Bei ihm hat geholfen, einfach morgens die große Runde zu drehen (45-60 Minuten ca, da war er ca. 7 Monate alt). Ab da konnte er sich entspannen. Das könnte man mal ausprobieren.
4. „stalkt“ er dich die ganze Zeit? Also muss er immer wissen wo du grade bist, was du grade machst und bleibt freiwillig nicht ohne dich? Da ist unser nämlich auch so ein Kandidat, wenn man ihn lassen würde würde er uns auf Schritt und Tritt überwachen. Klarer Fall von FOMO (fear of missing out), und er ist einfach ein kleiner Kontroletti. Inzwischen haben wir ihn so weit, dass er das Stalken meistens lässt. Aber manchmal muss das noch trainiert werden. Das sieht dann zB so aus: ich koche, er kommt in den Flur und starrt mich an. Ich schicke ihn weg, er geht und kommt gleich wieder. Das Spiel spielen wir dann ein paarmal, bis er es lässt. Oder: ich bin im Wohnzimmer, er im Nebenraum hinter nem Welpengitter. Normalerweise legt er sich dann hin und pennt, aber manchmal hat er noch so Anwandlungen und stellt sich einfach mitten in den Raum und starrt mich an. Dann geht halt dit Tür zu (angelehnt), wenn er das immer noch nicht lässt geht die ganz zu. Hier wird nicht gestalkt und auch nicht verfolgt. Das hat ganz viel Ruhe in den Hund gebracht (und in uns). Übrigens schauen wir auch drauf, ob er wenn er liegt wirklich entsannt ist, oder ob er uns da auch heimlich stalkt, mit Augen auf, Kopf in unsere Richtung gelegt etc. Das kann man ganz gut an der Spannung im Hund auch sehen. Dann kommt es zu den gleichen Konsequenzen (erst Sicht auf uns einschränken, wenn das nichts bringt kommt die Tür ganz zu). Wenn er dann frustig wird, bekommt er erstmal eine kurze nette Ansage durch die Tür a la „nachher wieder!“ oder sowas, das reicht eigentlich immer. Wenn er es grade nicht gut kann, muss ich auch manchmal gaaaanz zufällig nochmal in sein Zimmer, irgendwas kleines vom Schreibtisch holen und ganz unaufgeregt wieder rausgehen, das beruhigt ihn dann auch. Aber es ist zu 95% einfach dann Frust wegen Kontrollverlust, und kein „oh mein Gott ich bin alleine!“. Haben auch eine Kamera in dem Raum, da kann man immer gucken was er so macht. Ich nehme an, eurer kann auch noch nicht alleine bleiben? Das würde ich dann auch langsam aufbauen, mithilfe von räumlicher Begrenzung ohne Abgrenzung (Welpen- oder Türgitter)