Null WTP bedeutet nicht gleich dass der Hund null Bock hat was mit seinem Menschen zu machen. Er hat aber null Bedürfnis seinem Menschen zu gefallen! Juckt den so gar nicht! Muss man eben die richtige Motivation finden damit man die mehr oder weniger vorhandene Kooperationsbereitschaft für eine gemeinsame Aktion nutzen kann.
Das ist etwas, das wir so auch erst richtig begriffen haben, als unser Rüde mit 5 Jahren bei uns einzog. Erster eigener Hund, direkt Shiba - unsere Trainerin später hat uns gefragt, ob wir gerne leiden (Ja! )
Shibzilla hasst das Geschirr auch sehr - wie wir später erfahren haben, hat man da bei ihm Welpenalter direkt die Segel gestrichen, weil er "so komisch gelaufen ist". Nun. Für manche Sachen sollte er das aber anziehen können, z.B. für die Spaziergänge an der langen Schleppleine im Wald (weil Freilauf ohne funktionierenden Rückruf niemals eine Option ist).
Durch das Forum haben wir bei uns eine Trainerin gefunden, die auch mit Shibas kann - mit ihrer Anleitung haben wir ihm dann beigebracht, dass er das Ding anziehen kann ohne daran zugrunde zu gehen und dann geht's auch immer irgendwo hin, wo's für ihn richtig spaßig ist.
Daher würde ich mich hier den vorherigen Ratschlägen anschließen - suche dir eine*n Trainer*in in der Nähe, der/die sich auch mit den japanischen Rassen auskennt, weil die oft andere Ansprüche und Bedürfnisse haben, und auch oft schon früher in die rassebezogenere Erziehung und Ausbildung gehen müssen.
Zum Thema "Warum will man einen Hund ohne WTP?" - Den WTP vermisse ich bei ihm nicht. Mit den richtigen Snacks (bei ihm Käse, Mortadella und Lachsschinken in homöopathischen Mengen) lässt er sich zu fast allem bewegen. Das mussten wir uns aber auch erarbeiten und teilweise ausdiskutieren. Manches klappt immer noch nicht so einfach, wie man es von anderen Hundentypen kennt, aber das ist okay.
Generell bin ich der Ansicht, dass nicht alles bis zur Perfektion erzogen werden muss, solange das Zusammenleben und der Alltag für beide Seiten zufriedenstellend und für das Umfeld ungefährlich ist.
Mir macht es richtig Spaß, neue oder selten besuchte Gegenden mit ihm zu erkunden, da sieht man immer richtig, wie es in seinen kleinen Knopfaugen vor Freude glitzert. Das macht mich glücklich. Und er ist glücklich. Und darum geht es doch letztendlich bei der Hundewahl?