Besser könnte ich es kaum schreiben, wäre der Wolf so eindeutig böse und hätte ein so eindeutig miserables Image, hätten sich unsere Vorfahren wohl kaum mit ihm zusammen geschlossen und wir hätten keine Hunde.
Ich höre auch von denen, die eine Regulierung des Wolfes wünschen, nicht, dass er "Böse" ist, oder ein "mieses Image" hätte - sondern dass er intelligent ist. Der merkt, dass die Jagd auf Weidetiere nicht "geahndet" wird. Also, warum sollte man sich das Leben dann schwerer machen, und vorwiegend das Wild jagen, wenn Weidetiere jagen so viel einfacher ist? Genau die Intelligenz ist denke ich auch einer der Punkte, der den Wolf oder die daraus dann entstandenen Hunderassen interessant gemacht hat.
Ich frage mich wirklich, warum ein Tier, was nicht in seinem Bestand gefährdet ist über alles andere gestellt wird.
Da kommt immer gleich der Aufschrei, man kann doch nicht alles ausrotten, was einen in seiner Komfortzone stört.
Aber viele Halter in Wolfsballungsgebieten können psychisch nicht mehr.
Ich bemerke auf FB eine ungute Entwicklung. Innerhalb der letzten Wochen und Monate lese ich immer mehr Kommentare von Leuten, die inzwischen wirklich fordern, der Wolf muss komplett wieder weg. (Sind nicht mal die betroffenen Weidehalter und auch kaum Jäger)
Und ich fürchte, die werden immer mehr werden, wenn politisch nichts passiert.
Genau das ist für mich auch immer noch DER Kritikpunkt. Hier wird geschimpft, dass anderen Leuten Weidetiere oder der frei laufende Hund wichtiger sind - das ist nicht akzeptiert (jedenfalls von einigen) - dass der Wolf, der keine Feinde hat, und ein Beutegreifer ist, uneingeschränkt geschützt wird, ist dahingegen vollkommen in Ordnung? Finde ich für mich nicht nachvollziehbar. Und ich habe auch die Sorge, dass einfach politisch SO lange gewartet wird, bis die ganze Situation komplett eskaliert. Denn ich kenne auch Menschen, die für ein "Zusammenleben mit dem Wolf" stimmen würden, (eben mit Regeln - die für den Wolf vermittelt werden müssen, wie beispielsweise durch eine Entnahme von Tieren, die Weidetiere reißen), die immer mehr in die Richtung kippen, "DER WOLF MUSS WIEDER WEG". Die Fronten waren gefühlt von Anfang an schon verhärtet, aber ich merke in letzter Zeit auch, dass die Diskussion einfach immer emotionaler, und eben auch radikaler wird. Ich weiß nicht, ab wann man hier nicht mehr eingreifen können wird....
Und gerade bei Waschbär und Co hat Bejagung ja nun nicht wirklich Erfolg in Sachen Bestandsregulierung. Ich frage mich einfach, ob man mit Entnahme auffälliger Tiere an Weiden auch bis zur stabilen Population kommen kann.
Meine Sorge bei dem Thema ist einfach, dass am Ende wieder einmal wirtschaftliche Interessen über andere gestellt werden. Was in Deutschland jetzt nicht so weit hergeholt ist, schaut man sich unsere Politik in anderen die Natur betreffenden Bereichen an.
Auch da würde ich auf die Intelligenz des Tieres setzen. Das Argument der Wolfsbefürworter ist ja vielfach, der Bestand reguliert sich durch das begrenzte Nahrungsangebot. DAS ist durch die Weidetiere aber eher als relativ unbegrenzt einzustufen. Man hat bereits festgestellt, wenn man ein relevantes Tier aus einem weidetier-reißenden Rudel entnimmt, dass dieses danach Weidetiere meidet. Ergo könnte man vielleicht nicht durch das zahlenmäßige entnehmen den Bestand regulieren (ob das klappen könnte, kann ich nicht beurteilen), sondern im Grunde genau so, wie die Befürworter es jetzt schon als gegeben sehen.
Im Gegenteil: Biologisch sind Wolf und Hund eine Art. Canis lupus. Beim Hund als Haustierform setzt man noch ein "familiares" dahinter, daher meine Übersetzung: "Familienwölfe".
Der Mensch hat noch nie eine neue Tierart geschaffen.
Er hat keine neue ART erschaffen, aber viele Unterarten. Wenn man sich heute Chihuahua, Mops und Dogge anschaut, ist ja nicht mehr auf den ersten Blick dieselbe Art erkennbar. Und der Wolf ist lateinisch Canis lupus, richtig. Der Hund aber nur canis. Ich finde, dass man das nicht wirklich noch in einen Topf werfen kann.
Nur erwarte bitte nicht, dass jetzt ein Jäger loszieht und 15 Wölfe tötet, weil du halt ein Recht auf deine Gewohnheiten hast.
Momentan ist es doch genau anders herum- alle machen und tun, um ihre Tiere zu schützen, weil der Wolf mehr Rechte hat als die Weidetiere.... was davon besser ist, darüber mag man streiten....