§90a: "Tiere sind keine Sachen". Trotzdem werden in den meisten Fällen Sachvorschriften auf sie angewendet, fragt sich also wie bedeutend der Unterschied ist.
Hier wird für den Erwerb der Sachbegriff verwendet. Das ist notwendig, weil hier die Gesetze, die fürs Tier gemacht werden / wurden, nicht greifen.
§90a: "Tiere sind keine Sachen". Trotzdem werden in den meisten Fällen Sachvorschriften auf sie angewendet, fragt sich also wie bedeutend der Unterschied ist.
Vielleicht liegt der Unterschied einfach darin begründet, dass man den Sachbegriff braucht, und er genau dann angewendet wird (der Kauf eines Hundes ist dafür im Grunde ja ein passendes Beispiel, ohne Sachbegriff wäre das in diesem Zusammenhang schlicht nicht mehr möglich.)
Dieser Paragraph geht ja noch weiter:
Zitat
Sie werden durch besondere Gesetze geschützt. Auf sie sind die für Sachen geltenden Vorschriften entsprechend anzuwenden, soweit nicht etwas anderes bestimmt ist.
Ich will im Grunde auch nur ergänzen, und den Drang habe ich vermutlich, weil ich an anderen Stellen zu häufig von "wer ein Tier verletzt, wird ja nur wegen Sachbeschädigung bestraft" gelesen habe...
Diese Pauschalisierung von dir zeigt Vorurteile, die leider weit verbreitet, aber einfach nicht wahr sind.
Ich räume ein, ich WOLLTE keinen Tierschutzhund. Aus verschiedenen Gründen, einer davon ist beispielsweise, dass ich den Import von vielen Hunden aus Gebieten mit Erkrankungen, die wir hier (noch) nicht haben, nicht ganz unkritisch. Geht in vielen Fällen gut, wenn man auch nur einmal einen Fall gesehen hat, wo es nicht gut ging, dann ist man einfach geprägt. Die Hündin von Bekannten von mir mußte mit neun Monaten eingeschläfert werden. An einer Erkrankung, die bei Endemiegebieten einfach ein Hundeleben lang "einfach auftauchen kann".
Ich habe im Bekanntenkreis einige Tierschutzhunde. Alles tolle Tiere, ohne Frage. Was sie tatsächlich alle gemein haben, ist eine gewisse Grundangst. Angsthund wäre definitiv nichts für mich gewesen. Und doch kenne ich viele Tierschutzhunde, und die meisten, die ich kenne, sind misstrauisch / vorsichtig, ggf. in unterschiedlichen Bereichen. Die Hündin meines Kollegen ist mittlerweile eine kleine dominante Hundezicke (ich mag sie, aber wenn man sie im Rudel erlebt, insbesondere, wenn die Hunde im Pausenraum alleine sind, dann ist das leider die passende Beschreibung). Und doch, wenn ich in den Personalraum gehe, die Hündin liegt dort, und ich packe meine Tasche neben sie, guckt sie auch nach Jahren, in denen sie gemerkt hat, dass die Tasche ihr noch nie "was getan hat", bzw. ich die Tasche auch immer ans äußere Ende des Sofas stelle, niemals direkt neben sie, immer noch sehr panisch.
Ich weiß, dass ICH bei einem eigenen Hund mit viel Angst einfach nur schwer umgehen könnte. Nicht, weil ich Angst habe, dass etwas passiert, sondern weil ich mit dem Tier mit leide, und das könnte ich nur in einem gewissen Maß ertragen.
Diese "Grundangst" hat auch mein eigener Hund. Sie ist bei ihm allerdings so "eingeschränkt", dass ich damit noch leben kann. Auch wenn ich dennoch gelegentlich Situationen habe, an denen ich einfach nur denke, wie kann ich Dir denn jetzt helfen, es ist nichts passiert, Du hast keinen Grund, Angst zu haben, und doch sitzt zu zitternd vor mir.
Wenn die Hunde tatsächlich aus dem Ausland kommen, dann kennt man ihre Vergangenheit, auch bei jungen Hunden, natürlich nur zum Teil. Und sicherlich werden sie Dinge erlebt haben, die prägend waren, und die sie zu ihrem Verhalten gebracht haben.
Am Ende war meine Erfahrung mit meiner (unmöglichen) Züchterin etwas, was nötig war, damit ich am Ende einen TS Hund wähle - der trotz meiner Bedenken definitiv perfekt für mich ist und war. Dennoch glaube ich dadurch auch immer noch, dass es selbstverständlich auch ängstliche Hunde vom Züchter gibt - aber meiner Ansicht oder eher Erfahrung nach unterscheidet sich das dennoch grundlegend von denen der Hunde, die ggf. eine (ggf. nur kurze) Zeit auf der Straße gelebt haben.
Jeder hier spricht wahrscheinlich aus seinem Erfahrungsschatz, und der ist so individuell wie es die Hunde selbst sind. Entscheiden muss jeder am Ende für sich selbst.
Ich GLAUBE, dass ich heute durchaus wieder einen TS Hund wählen würde. Allerdings nicht, weil ich das "retten" so wichtig fände (ich denke tatsächlich auch, dass man vor Ort mit Kastrationsprojekten und eben politischem Engagement vermutlich weit mehr für das Gros der Tiere erreichen würde, als sie alle "auszuschiffen"), sondern, weil ich dieses mal ein unglaubliches, unglaubliches Glück hatte mit meinem Hund.
Den Begriff "Adoption" im Bezug auf einen Hund irritiert mich auch regelmäßig, auch wenn ich den Begriff nicht noch korrekt nachgeschlagen habe - in meinen Unterlagen der TS Orga steht allerdings tatsächlich auch "Adoption" drin, meine ich.... (kannte ich vorher nicht, der letzte Hund war ein Zufallsgriff, wenn auch nicht klassisch vom Züchter, und ich hatte vorher mit der Übernahme von Tierschutzhunden wenig am Hut, um mich damit eingehender zu beschäftigen).