Mach ruhig. Ich räume das Feld.
Eigentlich meinte ich nicht nur einen User, sondern die in dem Moment generell etwas unterschwellig - aggressive (?) Stimmung, die ich wahrgenommen hatte.
Witzig ist, dass mein Rüde Bernen inzwischen gar nicht mehr mag. Alle, die wir kennen, haben Frauchen und Herrchen, die so gechillt sind wie du und denken, sie haben einen netten Brummbären an der Leine (Bzw. Leider oft ohne Leine). Da wird null auf Körpersprache geachtet (und ich meine damit nicht nur die des eigenen Hundes!! Ich achte gern auf den Fremdhund, da weiß ich recht sicher, wie mein Hund reagieren wird). Vielleicht sind es viele Ausnahmen, die ich kenne, aber die Berner, die ich kenne sind distanzlos aufdringlich und machen einfach, was sie wollen. Man hört von den HH maximal ein: ach, der ist ganz lieb.
Ich glaube ja immer, dass Hunde durch ihre Erfahrungen geprägt werden, und dann durchaus auch "rassistisch" werden können. Mein Terrier ist mal von einem Goldie gebissen worden, und war seitdem sehr angespannt bis giftig, wenn wir anderen Goldies begegnet snd. Wir haben in meiner direkten Nachbarschaft einen Berner Sennen Rüden. Der ist wirklich komplett lieb, aber noch jung, und dadurch war er anfangs natürlich manchmal etwas stürmischer.
Und dann hatten wir bis vor einem halben Jahr eine Berner Hündin auf unserem Hof, wo mein Pony wohnt. Die war von Junghund an meiner Ansicht nach Angsthund, und ich glaube auch, dass sie ein "Zuchtopfer" war, weil da ohne Verstand vermehrt geworden ist, denn sie hatte als Welpe eine extrem ungewöhnliche Körperhaltung (immer aufgekrümmter Rücken, und zwar extrem, bei immer komplett durchgestreckten Hinterbeinen). Bei einer Untersuchung beim TA kam heraus, dass scheinbar auf beiden Seiten die Kniebänder entweder schon in jungen Jahren gerissen oder gar nicht vorhanden waren (Untersuchung ging bei der Hündin leider nur in Sedation, auch in die Praxis kam sie nur in Sedation, weil man bei ihr weder ein Halsband anlegen konnte, ohne dass sie biss, noch sie ins Auto bekam).
Diese Hündin lief auf dem Hof halt mit (und das durchaus nicht immer ohne Probleme). Ich denke, dass sie ein Leben lang Schmerzen gehabt hat, dazu eben Angsthund, und das ihr Verhalten bestimmt hat. Sie ging häufiger ohne Warnung auf Hunde, später auch auf Menschen los (ich stand auch schon mit dem Rücken am Auto, und obwohl ich keine Angst habe, habe ich überlegt, aufs Auto zu krabbeln, zum Glück kam der zweite Hofhund dazu, der hat solche Situationen, wenn er sie mitbekam, immer beendet, und die Hündin weggeschickt), meiner Ansicht nach einfach aus dieser Kombination aus Angst und Schmerzen heraus. (bekam ab dem dritten Lebensjahr Schmerzmittel, ich glaube, sie ist ungefähr sieben geworden). DIESE Hündin ist mehrfach auf meinen Hund losgegangen, quasi ohne Vorwarnung losgeschossen, ich habe mehrfach erleben müssen, wie mein Hund rannte und losschrie, weil sie auf ihn los ist. Zum Glück konnte man sie in den Situationen durch Anschreien von ihrem Tun abhalten (wenn es also so war, dass sie auf nen anderen Hund los ging, dann reagierte sie drauf - wenn ich quasi das Opfer war, war anschreien eher triggernd, und machte sie noch aggressiver).
Nun kam, nachdem mein Hund mit dieser Hündin mehrfach schlechte Erfahrungen gemacht hatte, der Nachbarrüde. Und da er anfangs noch wirklich klein war (immer noch das doppelte von meinem, aber für die Rasse noch klein), wollte er natürlich spielen. Und Pepper hat ihn sich auf Distanz gehalten. Mir tat das leid, weil auch Pepper im Grunde gerne spielt, aber hier war bei meinem Hund die Angst größer. Ich denke, dass das gar nicht an der Größe hing, sondern an seiner Erfahrung mit der Hündin. Daher vermeiden wir jetzt, dass die Hunde sich direkt begegnen, meiner kommt aber in Situationen, in denen er den Rüden sieht, problemlos mit, auch wenn er dann mit "Bürste auf dem Rücken" neben mir stakst. Solange er nicht umkehrt und was tut, also auf mich hört, ist das für mich so total ok. Mein Hund muß nicht mit jedem Hund spielen, wenn er nicht will. Und mein Hund weiß, dass ich ihn keiner Situation aussetze, in der er Angst haben muß.