Ich verstehe den Gedankengang, aber denke, damit würde man nur den TÄ den schwarzen Peter zuschieben und unabsichtlich mehr Leid verursachen.
Zudem der Tierarzt nun genau der ist, der im Zweifel das Leiden verringern wird, sprich, der solche Hunde am Ende operiert, damit sie ein lebenswertes Leben haben (zunächst die zugewucherten Nasen, später den einen oder anderen Bandscheinenvorfall etc.). Ich finde, da setzt man tatsächlich an der falschen Stelle an. Weil meine Erfahrung auch sagt, dass es genug Frenchie (sind in meiner Region mit Mops momentan am beliebstesten) Besitzer gibt, sie sich den Hund eh schon im Grunde nicht leisten können, ignorieren, dass er generelle gesundheitliche Probleme aufweist, die über die Kurzschnäuzigkeit hinaus gehen, und schon bei einer Futterumstellung teilweise an ihre finanziellen Grenzen kommen, weil der Hund sonst halt nur ein Billigfutter bekommen hat, auf das er nur leider reagiert. (um mal mein letztes Beispiel erneut aufzugreifen).
Der Mops oder die französische Bulldogge als Rasse wäre wohl verbietbar. Der Texas Chainsaw Massacre Bulldoodle ist damit nicht automatisch mitverboten.
Das Phänomen der Ausweichrassen und Neukreationen ist kein völlig unbekanntes. (Bei den Bullrassen kamen da ja zT noch elendere Elendskreaturen raus).
Das Ergebnis ist verboten, und das müßte halt auch mal in Dtl formuliert und durchgesetzt werden. Bei kupierten Hunden gings ja auch
Ich bin kein Jurist - aber im Grunde genommen kann ich schlicht nicht nachvollziehen, warum das ÜBERHAUPT ein Problem darstellt. Jede Zucht bestimmter Rassen ist im Grunde bereits ein Verstoß gegen Paragraph 1 des TierSchG. Wird nur nicht geahndet, weil die Rassen halt da sind, und "schon immer waren" (gefühlt), und halt "nur" ein wenig extremer geworden sind. Dass jede "Produktion" weiterer Welpen auch weiteres Leid produziert. (beschränkt sich natürlich nicht auf frz. Bulldoggen, Mops und Co - aber da finde ich es noch für den gesunden Menschenverstand am nachvollziehbarsten.
Wobei es eben schon nen Unterschied macht ob bspw einfach munter der Zahnstein wuchert und der Hund irgendwann Probleme mit den Gelenken kriegt, oder ob absehbar ist dass der Hund mit sehr sehr hoher Wahrscheinlichkeit ziemlich heftige Probleme bekommen wird.
Naja, aber da fragt man sich ja durchaus auch, wie Menschen es aushalten, mit einem Hund, der mehr Zahnstein als Zähne im Maul hat, tagaus, tagein in einem Raum zu sein, denn das ist ja auch ein nicht unwesentlicher Gestank *hust* *würg*
Lange Spaziergänge in der Natur? Anspruchsvolles Training? Oder auch nur bei jedem Wetter bei alle Aktivitäten dabei?
Geht doch höchstens eingeschränkt.
Wenn ich jetzt an Stallverpächterin, Tochter und ihren Mann denke, dann nehmen die alle nicht wahr, dass zwei ihrer drei Hunde körperlich eingeschränkt sind. Die nehmen wahr, dass die Schnauze kürzer ist, als das in den Niederlanden erlaubt wäre. Dass das ein Problem ist, wird nicht wahrgenommen. In meinen Augen einfach DESWEGEN, weil es einfach etwas ist, was diese Menschen nicht sehen WOLLEN. Immerhin ist die Besitzerin selber Arzthelferin. Also, im Grunde sollte ihr einleuchten, dass ein Hund mit so kurzer Schnauze und anderen Deformierungen leidet. Aber das ist in den Köpfen solcher Menschen teilweise einfach nicht vorhanden, und kann auch nicht wahrgenommen werden, weil es das eigene Weltbild stört.... (oder warum auch immer das so sein mag....)
Sie hat mich ja auch angesprochen, als ich erklärte, dass ich mir Agility Hindernisse für zu Hause gekauft habe, dass sie das mit ihrer einen Hündin so gerne machen würde, die wäre immer so energiegeladen, und schwer auslastbar, das wäre doch toll für sie.... ich hätte im Sommer eher bedenken, dass die dann, wenn sie noch mal ordentlich loslegt, einfach umfällt....
Also werden Züchter, die weiter ausstellen und züchten wollen, längere Nasen züchten und auch Käufer werden auf lange Sicht die längeren Nasen bevorzugen, weil sie öffentlich anerkannt sind und die Fußtrittnasen nicht mehr. Das ist natürlich ein langsamer Prozess, aber immerhin, ein Prozess in die richtige Richtung.
Die Schnauze muß ein Drittel der Kopflänge messen, also ist es definiert
Ohne Frage ist es ein längerer Prozess. ABER ich sehe eben auch, dass im Grunde genommen schon festgestellt wurde, dass ein "länger Züchten der Nase" tatsächlich keinen so großen Unterschied macht, wie man es sich wünschen würde. Dass die Nasen einem nicht den Gefallen tun, so einfach wieder "lang zu wachsen", und damit die durch die Zucht herbeigeführten Deformierungen innerhalb der Nase einfach aufzuheben. Deswegen kann ich da tatsächlich auch nur für mich denken, einige Rassen werden vermutlich verloren sein, wenn man es mal realistisch betrachtet....
Also nicht, dass ich da komplett dagegen bin. Es ist nur relativ kompliziert und die breite Masse an betroffenen Hunden wird wohl - noch - überhaupt nicht erfasst.
Ich würde auch denken, man muß halt irgendwo anfangen. Und wenn man am Ende nur deutlich weniger frz. Bulldogge, Mops und Co hat, dann wäre das ein großer Schritt in die richtige Richtung. So traurig es ist, dass so manches Extrem am Ende eine Rasse zerstört...