Beiträge von GilianCo

    In dem Studiengang hab ich aber auch ne extreme Prüfungsangst entwickelt. Die hatte ich vorher nicht. So gehts sehr vielen StudentInnen. In den schriftlichen Klausuren konnte ich mich wenigstens noch etwas sortieren, mündlich war ein einziger Horrortrip.


    DAS ging mir tatsächlich genauso. Vor den mündlichen Prüfungen war es auch am schlimmsten, dennoch sind die häufig noch mit am besten gelaufen....


    Bei MC Klausuren waren ja mit Absicht die Antworten häufig so geschickt gestellt, dass man das richtige wusste, und dennoch bei der Antwort nicht sicher war.... wenn ich da mal nicht bestanden habe, fehlte mir im Schnitt EIN Punkt....

    Wie schon mal geschrieben, sobald eine Entnahme passiert, lernt das betroffene Rudel sofort und stellt die Jagd vorübergehend ein. Eine systematische Bejagung der Jungwölfe im Rudel halte ich deshalb für sehr sinnvoll. Dabei muss sich immer der Mensch zu erkennen geben. Auch Wölfe wie dieses Exemplar gehören entnommen. Wölfe die Weidetiere ausspähen müssen ebenfalls eine treffende Erfahrung machen.


    Ergo muß eben der Wolf auch nicht "getilgt" werden. Um so weniger verstehe ich da ein Zögern, genau das mal in die Wege zu leiten. Worauf wird da konkret gewartet? Ich kann es einfach nicht nachvollziehen... ich finde da einfach den Großteil der Herangehensweise falsch....

    Puh da gibt es sooo viele Aspekte...einer davon: Mündliche Testate, die sehr sehr objektive Bewertungskriterien vermissen lassen, deren Ergebnisse schwer anfechtbar sind, die von den Profs regelmäßig als Chance für random Mobbing und Demütigung genutzt werden, die so ein großes inhaltliches Pensum umfassen, dass es faktisch gar nicht möglich ist, alles zu lernen...


    Zumindest in Hannover werden immer mehr mündliche Prüfungen durch MC Prüfungen ersetzt. Ich bin ehrlich, ich weiß nicht, ob ich das gut finde. In der mündlichen Prüfung kannst Du manches halt noch retten, MC hat wieder wenig mit Verständnis, und viel mit Wissen auswendig wissen zu tun. Ich habe MC Klausuren gehasst im Studium. Das einzige, was ich bei den mündlichen Prüfungen schwierig finde ist, dass es (zumindest so wie ich es kenne) nur in den Drittprüfungen Prüfungsbeisitzer gibt. Selbst im Abi sitzen da nicht nur prüfende, sondern auch beobachtende Lehrer, aber an der Uni klappt das so scheinbar nicht.... das wäre schon ein Schritt, trotz mündlicher Prüfungen das ganze fairer zu gestalten.


    Und wenn ich dann überlege, dass man Histologie oder Anatomie als Ankreuzprüfung absolviert.... ob das wirklich sinnvoller ist, sei mal dahingestellt....



    Wir haben im Staatsexamen auch lediglich zwei Versuche, dann gibts das ENB. :lepra:


    Was ist das ENB? *doof frag*


    Für eine angemessene Bezahlung bin ich gerne bereit mehr zu bezahlen. Aber dann eben auch für eine angemessene Bezahlung und nicht dafür, dass sich Investoren die Taschen voll machen.


    Das ist halt das nächste Problem. Viele Dinge machen die Selbstständigkeit in diesem Bereich immer unattraktiver. Ich habe im weiteren Bekanntenkreis einen Tierarzt, der eine große Klinik leitet - und nur um auch irgendwie etwas "eigene Zeit" zu haben, und nicht gefühlt immer für alles zuständig zu sein, haben sein Kollege und er diese eben auch an eine Kette verkauft. Es gibt innerhalb der beiden Familien (der Chefs) zwar Kinder, aber keinerlei potenzielle Nachfolger. Und da sie den Laden nicht noch mit 80 leiten wollen, ist der Verkauf wohl die beste Option gewesen. Schön finde ich das auch nicht, gerade weil da dann wieder Fachfremde Menschen an der Tiermedizin verdienen, indem sie dort einmal investieren, und dann eben eine Gewinnmaximierung / Gewinnabschöpfung anstreben....

    Steht da ja: ist ja alles nur ausgedacht :face_vomiting:

    Sonst müsste man ja zugeben, dass es durchaus Gefahren für Menschen gibt. Die Reiterin, die Fahrradfahrerin und jetzt die Frau. Klar, die hatten immer auch andere Tiere dabei, aber ungefährlich war das nicht.

    Und jeder solche Vorfall macht mich fassungsloser, dass kein Handlungsbedarf gesehen wird. Also - von jeglichen zuständigen Stellen, die Tierhalter sehen diesen Handlungsbedarf ja durchaus....

    Also nichts mit scheu, sondern eher auf der Suche nach Fressbarem.


    Auch das mit dem "scheu" kann man langsam aber sicher in die Welt der Mythen abschieben. Der Wolf war mal scheu - als ihm vom Menschen Gefahr drohte. DA durfte man sich vom Menschen nicht beim jagen erwischen lassen, daher waren Wildtiere vielleicht die einfachere Beute. Da der Wolf aber eben alles andere als doof ist, hat sich die Situation für ihn sehr zum positiven geändert. Keine Gefahr durch Menschen, und praktisch eingezäuntes Futter :see_no_evil_monkey:

    Ja es ist mehr Arbeit, es ist umdenken aber nun ehrlich.. Die Welt ändert sich ständig. Klar kann man sich in Ecke setzen und "Ich will nicht" vor sich hin blubbern aber bringen wirds nix. Nur auf die Politik verweisen wird nicht weiter bringen.


    Wie gesagt, da sind wir aber auch schon von 1,20 m Zaun mit drei Litzen reicht. Ach nein, das reicht doch nicht, muß 1,50 sein. Ach nein, doch besser 2 m.


    Fakt ist doch, dass es wirklich wolfssichere Zäune, die auch umsetzbar sind, im Grunde kaum gibt. Und Fakt ist ebenso, dass der Wolf bei uns einen Schutzstatus hat, den er schlicht nicht mehr braucht. Die Tiere, die wissen, dass sie sich auf den Weiden "bedienen" können, werden mehr. Würde man da reagieren, hat man ja schon aus der Vergangenheit die Info, dass das durchaus auch etwas bringt, und das Rudel dann teilweise gar nicht mehr in Erscheinung zu treten scheint mit weiteren Weidetierrissen.


    Das ganze ist einfach nicht schwarz und weiß. Man wird das Problem einfach nicht NUR mit besseren Zäunen lösen können, auch, weil es Regionen gibt, wo diese schlicht nicht möglich sind. Hier muß auf mehreren Fronten "angegriffen" werden, wenn der Schutz der Tiere wirklich effektiv sein soll....

    Es muss sich halt insgesamt was ändern. Inklusive Zulassungsbedingungen und dem generellen Studiumsverlauf, aktuell sind es ja einfach Jahre des Psychoterrors und der Erniedrigung.


    Zumindest die Zulassungsbedingungen sind ja nun geändert- soweit ich das mitbekommen habe, ist die Wartezeit, über die man einen Studienplatz bekommen konnte, schon einmal abgeschafft. Ob das tatsächlich besser ist, sei mal dahin gestellt, ich kenne einige, die über die Wartezeit an einen Studienplatz gekommen sind, und die sehr gute Tierärzte geworden sind.

    Wir hier im Ruhrgebiet sind auch noch ganz gut aufgestellt, 3 24/7 Kliniken hab ich in max. 30 Minuten Entfernung, Asterlagen hat 365 Tage von 6-22 Uhr offen und auch einige Tierarztpraxen haben Sa und So stundenweise geöffnet… sollte das irgendwann nicht mehr gegeben sein würde ich z.B. auf Tierhaltung verzichten.


    Das ist natürlich eine Möglichkeit - allerdings kann genau das ja sehr schnell gehen. Auch bei uns gab es weit mehr Kliniken, die 24 / 7 angeboten haben, bis dann das Arbeitszeitgesetz auch im Bereich der Tiermedizin umgesetzt wurde. Und dann fielen schlagartig viele Kliniken einfach weg. Man kann sich dann ja dafür entscheiden, kein neues Tier mehr zu holen - aber was wird aus den Tieren, die man dann noch hat?

    Darf man daraus jetzt den Schluß ziehen, dass jeder ,der sich auf jahrelange Verlautbarungen, Beschwichtigungen und Versprechungen der großen NGOs, der Politik und vor allem der "Experten" verlassen hat, jetzt ,wo sie von der Realität überholt sind, einfach ein Idiot ist, der es nicht besser verdient hat?


    Vor allem können die Tiere nichts dafür. Außerdem, das ist ja leider auch so, Zäune helfen nur dann, wenn es noch andere Beute gibt, die leicht zu bekommen ist. Wenn es drauf ankommt, dann bleibt nur, die Tierhaltung auf Weiden und offenen Flächen komplett zu beenden. Und dann sind wir wieder an dem Punkt, wo ich mir an den Kopf greife, weil da ein Raubtier einen umfassenderen Schutz des Gesetzes genießt als alle Weidetiere, die damit einfach das Recht auf eine möglichst artgerechte Haltung verloren haben, ....



    Ich hoffe einfach, dass ein paar Wölfe medienwirksam ein paar Kinder oder alte Leute erwischen und das Ganze dann auf althergebrachte Art gelöst wird.

    Traurig, dass dein Wunsch ist, dass Menschen zu Schaden kommen, um Wölfe erschießen zu können.


    Noch trauriger ist, dass man diese Hoffnung bei vergangenen Vorfällen schon hier und da hatte, und da nichts passiert ist - beispielsweise, als die Ponys einer Politikerin gerissen wurden....


    Ich finde beängstigend, dass wer auch immer ernsthaft in Kauf nimmt, dass erst Kinder oder andere Menschen zu Schaden kommen, bis endlich etwas passiert!! Das geht doch seit Jahren so! Der Wolf wird keine Schafe reißen, wenn ein Zaun drum ist. er hat ja das Rehwild etc. Ups, falsch. Also, GROSSVIEH wird er nicht reißen. Ups, auch falsch. Aber an Pferden hat er kein Interesse... wieder ups, auch falsch....


    WARUM muß überhaupt erst SO LANGE gewartet werden, bis ENDLICH etwas passiert? Ich würde so oder so nicht wollen, dass Menschen zu schaden kommen. Ich wollte aber auch nicht, dass andere Weidetiere zu Schaden kommen. Ich hatte ,als die Pferderisse zunahmen, irrigerweise tatsächlich die Hoffnung, dass sie nun langsam einen Handlungsbedarf sehen. Und dann lese ich, dass der NABU findet, dass erst beim Angriff auf Menschen eine "Entnahme" gerechtfertigt sei? Das ist doch irre!


    Und bitte beachten, ich bin definitiv nicht dafür, dass alle Wölfe "abgeknallt" werden, aber ich finde, dass bei den Rissen viel zu lange gewartet wird, bis tatsächlich mal eine Abschusserlaubnis erteilt wird.

    Falsche Einschätzung okay, sollte nicht passieren -aber was ist denn an Kapazitätsgrenze erreicht so verwerflich?


    DAS ist ja das Problem. Bei uns in der Ecke sind wir noch gut aufgestellt. DA sind in weitestgehend erreichbarer Nähe drei Kliniken, wobei eine dann halt schon ne Stunde Fahrt wäre. Und die eine Klinik ist halt eine, wo viele hin überweisen. Die nimmt mittlerweile Notfälle nur noch, wenn sie wirklich lebensbedrohlich sind, oder vom Ringnotdienst dort hin überwiesen werden. Weil sie einfach gar nicht mehr können, als sie eh schon tun.


    Ich denke auch, dass da noch eine vernünftige Lösung gefunden werden muß. Was man daran eben auch erkennt - gerade in dieser Branche war es vollkommen normal, dass Tierärzte (und TFAs im Zweifel auch) weit mehr Arbeiten, als normalerweise vom Arbeitszeitgesetz zulässig ist. Nun soll genau das abgeschafft werden. Ich erinnere mich an Doktoranden an der Uni, die das Wochenende hatten, und morgens um acht in der Visite dann noch "eine Übergabe" des Dienstes (mithin 72 Stunden) machen sollten. Häufig waren genau diese Doktoranden um 16 h dann auch immer noch in der Klinik....


    Es ist gut und wichtig, dass DAS abgestellt wird, und dass die Dienste entsprechend entlohnt werden. Das bedingt halt auch, dass Behandlungen deutlich teurer werden, insbesondere im Notdienst. Und wenn ich sehe, wie es teilweise läuft, befürchte ich auch, dass es noch schlimmer wird, bis sich da echte Lösungen herauskristallisieren. Momentan ist es nämlich im Ringnotdienst durchaus üblich, was aus dem FB Post deutlich wird - dass eine selbstständige Tierärztin dann wieder bei Arbeitszeiten von 48 h ist, weil für die Selbstständigen die Regelungen des Arbeitszeitgesetzes nicht so greifen, wie bei angestellten Tierärzten. Ob das tatsächlich (neben der Debatte, was in den Notdienst gehört und was nicht) für den Patienten tatsächlich sinnvoll ist , steht auf einem anderen Blatt....