Wenn hier auch andere TA Rechnungen interessant sind kann ich vom Einschläfern im Notdienst eines Kaninchens berichten.
Notdienstgebühr 50,00
Untersuchung/Konsultation mit Beratung, Heimtier 54,30
Euthanasie durch Injektion, Heimtier 41,04
Angewandte Medikamente 3,34
Gesamt inkl. Umsatzsteuer 176,93
Ich persönlich finde es nicht ok wenn man im Notdienst 3,5-4 fachen Satz nimmt aber ist natürlich das gute Recht des TAes. Hab auch nix gesagt oder so sondern natürlich anstandslos bezahlt. Bin ja froh das jemand Notdienst macht! Und in dem Moment war ich sowieso so fertig. In der Tierklinik hier, die sehr teuer ist, hätte ich aber vermutlich weniger bezahlt. Aber gut, darum ging es in dem Moment auch nicht. Ich war nur froh das die Ärztin schnell in der Praxis sein konnte (ich musste noch 25min hin fahren) und das Tier erlösen konnte.
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Kommt ja auch drauf an. Bei mir würde JEDES Tier vorher noch in Narkose gelegt vor der Euthanasie, der Punkt fehlt auf der Rechnung allerdings. Insgesamt finde ich es tatsächlich für Notdienst eher günstig. Bei uns käme sicherlich noch einmal die Anfahrt dazu, und wie gesagt eine Sedation / Narkose definitiv auch.
OT
Ich bin schon sehr erstaunt wieviel Verständnis man für den Beruf des TA hat.
Ach, wäre das doch auch so bei den Humanmedizinern, in den Pflegeberufen - da ist alles irgendwie selbstverständlich. Schließlich ist man selber Schuld, man wusste ja von Schichtdiensten, Wochenend- und Feiertagsdiensten, Nachtdiensten und der ewige Abruf aus dem Urlaub oder den freien Tagen.
Ich sehe tatsächlich beim nachlesen hier keinen, der irgendwie behauptet, dass beim Pflegedienst oder in der Humanmedizin alles selbstverständlich sei. Im Gegenteil, unabhängig vom Beruf gehen manche Dinge in meinen Augen in keiner Branche, wie beispielsweise Abruf aus dem Urlaub, der ja als Erholungsurlaub genommen wird. Auch, weil das für die Personen, die es indirekt trifft, nämlich die Patienten oder alten Menschen, durchaus von Nachteil sein könnte, wenn das Personal keinerlei Erholung mehr hat.
Ich ganz persönlich finde es auch zu teuer den 4fachen Satz zu nehmen. Ist eine persönliche Meinung und ICH wäre ich TA gewesen hätte es nicht gemacht. Einfach weil ICH persönlich bei dem eh schon traurigen Akt der Euthanasie nicht mehr Geld genommen hätte als ich verpflichtet bin. So hätte ich das gesehen, aber anderer Mensch andere Ansicht.
Du fasst damit allerdings genau das zusammen, was bei sehr, sehr vielen Tierärzten ihr Dilemma ist. Denn sehr viele Tierärzte denken genau so. Der Tierarzt, den ich früher für mein Pferd hatte, hat auch so gedacht. Er hat sich dann irgendwann, als nichts mehr ging, und er vor der Insolvenz stand, das Leben genommen. Was leider (wenn auch nicht immer aus denselben Gründen, aber doch meist aus Empathie zu den Tieren und den daraus resultierenden emotionalen Problemen) in diesem Beruf sehr viel häufiger ist als in anderen Berufen.
Das hat nichts mit Empathie zu tun, die man trotzdem haben kann, der Notdienst ist vorgeschrieben und gehört zu den Basisanforderungen des Berufes. Man kann als Tierbesitzer also damit rechnen, das ein Notdienst existiert und ist nicht auf die Barmherzigkeit eines Tierarztes angewiesen, der freiwillig seine Freizeit opfert.
Wenn ich mich umschaue in unserer Region:
Notdiensthabende Tierärzte - unsere Praxis. Ist allerdings fast Alleinstellungsmerkmal. Tierkliniken? Zwei in der weiteren Region. Beide sind mit der Aufnahme von Notfällen (gezwungenermaßen) restriktiv, da sie der MASSEN, die da kommen, ansonsten nicht Herr werden, und es auch jetzt teilweise fast nicht wuppen können. Wenn es nicht lebensbedrohlich ist, bitte erst zum Ringnotdienst, sonst wird man in der Klinik gar nicht behandelt. Ringnotdienst, durch die Kammer organisiert - für den Raum Hamburg eine Praxis pro 24 h. Somit hat fast jeder (bis auf die, die sich auch da befreien lassen) irgendwann mal Notdienst. Für uns Tierbesitzer heißt das allerdings, dass ich im Zweifel durchaus erst mal recht lange Fahren muß, bis ich zum diensthaben den Tierarzt gelange. Meine Freundin hatte dann auch schon mal einen, der mit ihrem Blut erbrechenden Hund nichts "anfangen" konnte, weil er normalerweise vorwiegend Reptilien behandelt.
In der Region einer Freundin von mir? Diensthabender TA ist nur telefonisch verfügbar, und erzählt ihr mit ihrem Hund, wenn er zittert, nicht frisst und trinkt, und eine Körpertemperatur von 36 Grad hat, sie solle sich noch mal melden, wenn es noch weniger wird. Tierklinik die nächste etwas mehr als 100 km. Der Hund ist in ihren Armen verstorben.
Hund kurz auf den Tisch gestellt, angeschaut, Pfoten hin und her bewegt, kurz erzählt was es ein könnte. Fertig. Hat alles keine 5min gedauert... 160€ weg.. fürs anschauen... Ich war absolut geschockt und nicht nur ich sondern eben alle denen ich das erzählt habe.
Du zahlst aber eben auch nicht die fünf Minuten, sondern die Ausbildung derer, die das in fünf Minuten können :)
Ich mach mich jetzt weiter unbeliebt aber: die GOT Gebühren zum jetzigen Zeitpunkt so dermaßen zu erhöhen war einfach falsch.
Grundsätzlich stimme ich Dir zu. Mit einem kleinen ABER - ich fand die Erhöhung zum November, vor dem Winter, wo viele schon dachten, sie würden ihre Heizung und ihren Strom nicht mehr bezahlen können, und sie könnten nicht mehr zur Arbeit wegen der hohen Spritkosten, war für die Erhöhung tatsächlich mehr als ungünstig gewählt. Aber - die Erhöhung war halt durchaus zwingend notwendig. Nicht umsonst wurden ja VOR der Erhöhung schon der vierfache Satz und die Notdienstgebühr eingeführt, damit der Notdienst wieder beginnt, sich für die Tierärzte zu rechnen. Und die Zahlen, auf denen die GOT basiert, sind eben auch Zahlen, in der die aktuelle Inflation noch nicht berücksichtigt ist. Somit wäre die Erhöhung, hätten sie sie noch mal geschoben und ggf. überarbeitet, möglicherweise auch noch höher ausgefallen....
Impfen zuvor per Sammelimpfung 2x im Jahr 15-18 Euro pro Tier, jetzt 80-120 Euro pro Tier (wenn 1 mal geimpft, ansonsten 2x jährlich etwa 150 Euro pro Tier). Führt nicht dazu das die spektischen Leute sich von einer Impfung oder sinnvollen Kastration überzeugen lassen.
Da wundere ich dann aber eh - wenn ich sehe, was der Impfstoff im Einkauf kostet, dann verdient der Tierarzt an den Sammelimpfungen dann auch wieder so gut wie nichts. Ich finde 120 € pro Tier auch nicht lustig - aber der Vorherpreis hat meine ich kaum die Kosten für den Impfstoff abgedeckt.