Ich finde es total nachvollziehbar, dass sich ein QZ-Besitzer abgelehnt fühlt, denn genau das passiert ja. Ich frage eine Praxis an, die behandelt meinen Hund nicht. Wenn der Grund ist, dass gerade gar keine neuen Patienten genommen werden, dann trifft mich das nicht persönlich. Ist der Grund, dass mein Hund aufgrund seiner Merkmale und Eigenschaften abgelehnt wird, muss ich mit der Ablehnung erstmal umgehen können, auch wenn ich dann noch jemanden finde, der mein Tier behandelt. So eine Ablehnung fühlt sich "persönlicher" an, weil nicht alle Patientenbesitzer gleichermaßen betroffen sind.
Ich sage Besitzern, mit was für einer Rasse sie es zu tun haben. Gar nicht böse, sondern einfach sachlich. Und erkläre, dass das reingezüchtet ist. Dass der vierjährige FB Rüde jetzt neurologische Symptome hat, und Probleme beim Kotabsatz, aufgrund seiner Keilwirbel. Dennoch kommt manches nicht an. Das Magenprobleme durch Brachycephalie begünstigt werden können. Dass 70 % der gesund wirkenden FBD mindestens einen Keilwirbel haben. Und zu hören bekommt man dann, aber der hatte vorher NIE etwas. Dennoch ist es nicht nur "Pech", sondern eben die Rasse. Ausgesucht hat man sie sich wegen des netten Charakters, und die gesundheitlichen Probleme, die damit einhergehen, sind scheinbar nicht weiter erwähnenswert. Und wenn sie dann eintreffen, die ersten Probleme, dann fällt so mancher aus allen Wolken, was ich irritierend finde. Und ja, es gibt auch jene, die vieles wissen, erkannt haben, sich damit auseinandersetzen und alles tun, damit es dem Hund trotz der Probleme möglichst gut geht. Was ich gut finde, und weswegen ich es auch schwierig finde, als TA solche Hunde nicht behandeln zu wollen - einfach, weil sie behandelt werden müssen, und das ja unter Umständen (nicht zu selten) sehr viel intensiver, als der Durchschnittsmischling das muß.
s wurde in einem dieser Threads mal Studien dazu gepostet, dass besonders Besitzer von Qualzuchtrassen ein gewisses „Faible“ für die über das normale Maß hinausgehende Pflegebedürftigkeit ihres Hundes haben. Was wohl auch mit ein Grund dafür sein soll, warum sich Besitzer immer wieder eine Qualzuchtrasse anschaffen, obwohl ihre Hunde auch in der Vergangenheit schon massive gesundheitliche Probleme hatten und man ja eigentlich denken würde, man versucht dann eine andere Rasse um das eben nicht noch mal zu erleben.
Das traurige ist ja, dass diese Besitzer das häufig gar nicht erkennen - sondern es ganz anders begründen würden, warum sie diese Rasse erneut wählen. Ich habe auch im Freundeskreis jemanden, der hatte einen Shar Pei Rüden, aus dem Tierheim. Der Hund hatte chronische Magen- Darm Probleme, hatte ständig Probleme mit der Haut, war gefühlt eigentlich mindestens einmal die Woche beim Tierarzt.
Nachdem der arme Kerl verstorben war - kam nur und ausschließlich ein Shar Pei in Frage. Bei dem ich dann schon als er Welpe war, gefragt wurde, was denn eine OP wegen Entropium kosten könnte..... begründet wurde die Rassewahl natürlich nicht mit dem Leid des vorherigen Hundes, das wirklich groß war (und aus dem Blickwinkel gesehen hat der jetzige es besser, weil er nicht so schwer allergisch ist und bis jetzt weniger gesundheitliche Probleme hat, aber der andere war halt auch schon älter, als er kam), sondern eben, weil er so ein netter Hund gewesen ist.